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Bierbrauen – ganz einfach zu Hause

Bier gehört zu den beliebtesten alkoholischen Getränken in Deutschland. Hier erfährst du, wie du dein eigenes Bier zu Hause brauen kannst und was du dafür benötigst.

Rechtliche Vorschriften zum Bierbrauen

Jeder Mensch, der Bier in Deutschland braut, unterliegt dem deutschen Biersteuergesetz. Zuständig ist das jeweilige Hauptzollamt. Dort solltest du anrufen und fragen, welche Formalitäten zu erledigen sind. Aber keine Angst, du musst nicht gleich Steuern zahlen, wenn du ein paar Liter Bier brauen möchtest. Bis zu 200 Liter Bier im Jahr darf ein Hausbrauer herstellen, ohne dafür Steuern zahlen zu müssen. Aber Steuerfreiheit heißt nicht Meldefreiheit.

Dem deutschen Reinheitsgebot für Bier unterliegen alle gewerblichen Bierbrauer in Deutschland. Solange du nur für den Hausgebrauch brauen möchtest, musst du dich nicht daran halten. Im Klartext heißt das, du darfst deinem Bier Zusatzstoffe beigeben, um den Geschmack zu beeinflussen. Dafür sind verschiedene Hölzer, Gewürze und Aromastoffe gut geeignet.

Das brauchst du zum Bierbrauen

Mit einem so genannten Starter-Kit bekommst du alles, was du zum Brauen deines ersten Bieres benötigst. Dabei variieren die Preise für Anfänger-Sets von etwa 25 Euro bis an die 300 Euro. Ebenso unterschiedlich wie die Preise ist dann natürlich auch der Inhalt der Sets. Die Gerätschaften haben bei den teuren Sets schon beinahe Profi-Qualität. Der Preis ist oft günstiger, als wenn du jedes Teil einzeln bestellst. Die Anschaffung will trotzdem gut überlegt sein, langfristig ist sie aber sicher lohnend.

Du möchtest das Brauen erst einmal ausprobieren, ohne viel Geld auszugeben? Viele Utensilien zum Brauen findest du sicher in deiner Küche. Zum Ausprobieren eignen sie sich allemal. Nachkaufen und in bessere Gerätschaften investieren kannst du später immer noch.

Die wichtigsten Gerätschaften zum Brauen:

– ein großer Kochtopf mit passendem Kochlöffel (vielleicht hast du noch einen alten Einkochtopf, der eignet sich hervorragend zum Bierbrauen)
– ein Einkochthermometer oder ein anderes Thermometer mit einem Messbereich von bis zu 110 °C
– eine Küchenwaage (am besten eine digitale Waage mit einer grammgenauen Anzeige)
– einen großen Messbecher mit mindestens einem Liter Fassungsvermögen
– einen großen Plastikeimer (am besten mit einem Auslaufhahn versehen)
– ein Tuch zum Filtern (dies kann eine neue Baumwollwindel sein, ein ausgekochtes Bettlaken oder auch ein grobes Leinentuch)
– einen Trichter zum Einfüllen
– verschließbare Flaschen für dein fertiges Bier
– vorteilhaft, aber nicht dringend erforderlich, ist eine Bierspindel, mit der man die Stammwürze der Maische misst

Folgende Zutaten benötigst du für etwa 10 Liter Bier:

– 2,5 bis 3 Kilogramm Malz, am besten geschrotet
– 25 Gramm Hopfen
– Bierhefe
– ein paar Tropfen Jod für die Verzuckerungsprobe
– etwa 10 Liter Wasser, auch einfaches Leitungswasser
– etwas Zucker, er wird für die Nachgärung in der Flasche benötigt

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So funktioniert das Brauen von Bier

Falls du kein geschrotetes Malz bekommst, musst du dein Malz selber schroten. Dafür kannst du eine Küchenmaschine oder eine alte Kaffeemühle verwenden. Mahle das Malz aber nicht zu fein, sonst bekommst du später Probleme beim Abläutern (Filtern). Bevor du mit dem Maischen beginnst, solltest du das benötigte Wasser auf etwa 30 °C erwärmen. Nun rührst du das Malzschrot möglichst klumpenfrei in das Wasser und erwärmst diese Maische auf etwa 50 bis 55 °C. Diese Temperatur solltest du einige Zeit halten, aber nicht länger als 30 Minuten. Häufiges Umrühren sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Topf. Während dieser so genannten „Eiweißrast“ werden die Eiweiße im Malz aufgespalten.

Erhöhe die Temperatur nun für knapp 60 Minuten auf 60 bis 64 °C, dabei wird die Stärke in Doppelzucker aufgespalten. Diesen Vorgang nennt man „erste Verzuckerungsrast“. Erwärme nun die Maische für die zweite Verzuckerungsrast für weitere knappe 60 Minuten auf 70 bis 74 °C. Rühre gegebenenfalls ab und zu vorsichtig um. Nun überprüfst du, ob die Stärke komplett in Zucker umgewandelt ist. Für diese Verzuckerungsprobe gibst du einige Tropfen deiner Maische auf eine weiße Untertasse oder einen kleinen Teller. Gib einen Tropfen Jod dazu und sieh dir die Farbe der Maische an. Verändert sie sich nicht, dann ist die Verzuckerung abgeschlossen und du kannst zum nächsten Arbeitsschritt übergehen. Färbt sich die Maische jedoch in Richtung blau-lila, dann musst du noch ein wenig warten. Wiederhole die Probe nach ein paar Minuten, bis sich die Farbe nicht mehr verändert.

Unter ständigem Rühren erwärmst du dann die Maische auf 76 bis 78 °C. Achte genau darauf, dass du diese Temperatur auch wirklich einhältst. Nun beginnt das Abläutern. Dazu gießt du deine Maische durch ein Sieb oder ein Tuch in den Plastikeimer, um die festen von den flüssigen Bestandteilen zu trennen. Anschließend werden noch zwei bis drei Liter maximal 77 °C heißes Wasser über die „Treber“, die Malzreste in deinem Tuch oder Sieb, gegossen.

Nun kannst du mit Hilfe der Bierspindel die Stammwürze messen. Das ist der Anteil gelöster, unvergorener Würze. Je nach Art des Bieres weist die Stammwürze unterschiedliche Werte auf. Bei einem Pils liegt die Stammwürze bei etwa 11 Prozent, bei Exportbier bei 12 Prozent und bei einem Bockbier sollte sie mindestens 16 Prozent betragen.

Nun muss die Würze etwa eine Stunde lang kochen. Während dieser Zeit gibst du den Hopfen dazu, entweder die ganze Menge nach der halben Kochzeit oder die eine Hälfte zu Beginn und den Rest etwa zehn Minuten vor Ende der Kochzeit. Anschließend kannst du noch einmal die Stammwürze messen. Kühle dafür eine kleine Menge deines Suds auf 20 °C ab. Stimmt die Stammwürze, dann wird der Sud durch ein Tuch in einen anderen Behälter gefiltert. Er sollte nun klar und dunkel sein. Bevor du nun die Bierhefe in den Sud gibst, muss dieser abkühlen – für ein Pils auf etwa 9 bis 15 °C, für ein Altbier, Kölsch oder Weizenbier auf etwa 18 bis 24 °C. Jetzt erfolgt die Hauptgärung. Sie dauert etwa zwei bis drei Wochen. Für ein untergäriges Bier solltest du eine Temperatur von 6 bis 12 °C einhalten, für ein obergäriges Bier 15 bis 21 °C. Nach dieser Gärung enthält dein Bier idealerweise 3,5 bis 4,5 Prozent Restzucker. Das kannst du wieder mit der Bierspindel überprüfen. Dieser Restzucker sorgt für genügend Kohlensäure in deinem fertigen Bier. Es soll ja schließlich nicht schal schmecken. Aber Vorsicht! Zu früh abgefülltes Bier lässt die Flaschen platzen.

Geht es auch einfacher?

Ja, es geht auch noch einfacher. Für deine ersten Brauversuche kannst du dir auch ein Komplett-Set oder ein Braufass bestellen. Dann bekommst du die Zutaten schon fertig abgewogen für das einmalige Brauen von beispielsweise fünf Litern Bier. Innerhalb weniger Minuten sind alle Vorbereitungen für die Gärung getroffen und es kann praktisch gar nichts schiefgehen. Auf Dauer ist diese Variante sicher etwas kostspielig und vielleicht auch bald langweilig. Aber um das Brauen nur einmal auszuprobieren, ist es eine recht gute Möglichkeit. Du weißt dann, wie eigenes Bier schmecken kann. Ist Bierbrauen doch nicht das richtige Hobby für dich, dann hast du nicht so viele Utensilien und Rohstoffe herumstehen, die du teuer gekauft hast.

Für Anfänger gut geeignet sind auch fertig gehopfte Malzextrakte. Damit sparst du dir das komplizierte Maischen. Deine Arbeitsschritte beschränken sich dann auf die Vergärung und das Abfüllen des Bieres. Nach einer Reifezeit von etwa drei Wochen ist das Bier trinkfertig.

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Fazit

Bier lässt sich in großer Vielfalt durchaus auch zu Hause brauen. Mit Hilfe unterschiedlich gestalteter Brau-Sets lässt sich der Schwierigkeitsgrad des Brauens leicht den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten anpassen. So kann jeder ein Bier nach seinem Geschmack herstellen.

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