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Schmucktrends im Wandel der Zeit

Von Muschelketten zu glitzernden Diamantgeschmeiden – Schmuckstücke spielten in der Menschheitsgeschichte immer eine wichtige Rolle. Schmuck hat die Aufgabe, zu verschönern und Individualität zu betonen.

Schmuckmaterialien aus der Natur

Den Wunsch, sich zu schmücken, gab es bereits während den Anfängen der Menschheit. Schon in der Steinzeit dienten Schmuckstücke dazu, sich nicht nur damit zu zieren, sondern auch den gesellschaftlichen Stand zu betonen. Schmuck galt jedoch auch immer als ein wertvoller Besitz. In der Frühgeschichte fertigten die Menschen aus natürlichen Materialien Ohrschmuck, Ketten oder Armreifen an. Sie durchbohrten schöne Muscheln und Schneckenhäuser, teilweise bemalt und aufgefädelt.

Archäologen fanden Perlen, die aus Straußeneierschalen gefertigt waren. Aber auch die elfenbeinernen Stoßzähne von Mammuts, Bernstein oder Tierzähne verarbeiteten die frühen Menschen zu individuellen Schmuckstücken. In alten Kulturen Asiens fanden sich uralte Preziosen aus Jade. In der Frühzeit der Menschheit dienten die natürlichen Schmuckmaterialien oft auch als ein wichtiges Tauschmittel.

Früher Schmuck aus edlen Metallen

In der weiteren Entwicklung entdeckte die Menschheit die Herstellung von Metallen aus Erzen. Nun spielten auch Eisen, Kupfer, Bronze, Gold und Silber eine Rolle bei der Gestaltung von Ringen, Ketten, Kopf- und Körperschmuck. In die Metalllegierungen legten damalige Hersteller edle Steine wie Türkise ein. Mit solch wertvollen Stücken schmückten sich natürlich nur die herrschenden und damit wohlhabenden Eliten der frühen Menschheit.

Unser Wissen über die Schmuckstücke aus frühen Zeiten stammt zum überwiegenden Teil aus Grabbeigaben, die Archäologen bei Ausgrabungen ans Tageslicht brachten. In England fanden Forscher in Gräbern in der Nähe der Kultstätte von Stonehenge die bisher ältesten europäischen Grabbeigaben aus Gold. Sie datieren sie um 2.300 v. Chr. Mit der Fertigkeit, Metalle zu verarbeiten, erweiterten sich auch die Gestaltungsmöglichkeiten. Neben perlenförmigen Schmuckelementen gab es nun auch kostbare Halsketten, die aus Spiralen, Plättchen und scheibenförmigen Elementen bestanden.

Zu einer hohen Meisterschaft entwickelte sich im alten Ägypten bereits vor Tausenden von Jahren die Herstellung von kostbaren Schmuckstücken aus edlen Metallen. Sie waren zusätzlich mit Perlen, Edelsteinen und Einlagen aus Email verziert.

Keramik und Glas

Im Altertum verbreitete sich die griechische und römische Kultur und Schmuckmode auf den Handelswegen quer durch Europa und Asien. Neben Edelmetallen und farbigen Steinen spielten in der Schmuckgestaltung dieser Epoche auch Keramik und Glas eine wichtige Rolle.

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Schmuckstücke aus dem Mittelalter

Könige, Kaiser und der Adel verfügten über den prunkvollsten Schmuck, den sie auch gern zur Schau stellten. Doch im europäischen Mittelalter schenkte nun auch der Bräutigam seiner Braut zur Verlobung eine kostbare Brosche. Diese begleitete sie ihr ganzes Leben lang. Die Schmuckstücke dieser Zeit zeigten oft verschlungene ornamentale Muster.

Barocke Glanzstücke

Im Barock stieg die Bedeutung von Schmuck ins Unermessliche – zumindest bei den Leuten, die über genügend Geld verfügten. In Europa bestimmte Ludwig XVI. den Geschmack der Zeit. Er überhäufte seine Mätressen mit Kostbarkeiten. Der König liebte es jedoch auch, sich selbst mit zahlreichen prunkvollen Ringen, Nadeln und Broschen auszustaffieren. Der Barock ist die Zeit, in der vielfach florale Schmuckdesigns eine Rolle spielen.



Die Möglichkeiten der Gestaltung von Schmuckstücken erweiterten sich rasant, weil es praktikabel wurde, Diamanten durch Schleifen zu einem besonderen Funkeln zu verhelfen. Interessant ist, dass im Frankreich dieser Epoche der Bedarf an Schmucksteinen und Diamanten so anstieg, dass er mit natürlichen Ressourcen nicht mehr zu decken war. Der Juwelier und Erfinder Georges Frédéric Strass schaffte eine glänzende Alternative für den Diamanten: den nach ihm benannten Strassstein.



Strass besteht aus Bleiglas, einem vergleichsweise preiswerten Material. Die Pariser Damen und Herren waren von den Möglichkeiten der Schmuckgestaltung, die die Strasssteine boten, begeistert. So war es ihnen gleichgültig, ob sie ein Schmuckstück beim Juwelier erwarben, das mit echten oder „falschen“ Diamanten bestückt war. In der Zeit kurz nach der Erfindung von Herrn Strass boten Juweliere die Glassteine genauso teuer wie Diamanten an. Strasssteine weisen allerdings nicht die Härte und das Vermögen der Lichtbrechung eines geschliffenen Diamanten auf.

Königin Victoria setzt Schmucktrends

In der Epoche der englischen Königin Victoria war es möglich, Farbsteine synthetisch herzustellen. Die Königin bevorzugte die kostbaren Meerwasserperlen, Smaragde, Rubine, Saphire und Diamanten im Rosen- oder Cabochonschliff für ihre Ringe, Armbänder, Broschen, Halsgeschmeide und Diademe. Für ihre Bevölkerung, die nur über einen kleinen Geldbeutel verfügte, war es jedoch möglich, ein prächtiges, wenn auch nicht „echtes“ Schmuckstück zu erwerben. Mancher Hersteller von glitzerndem Industrieschmuck ließ sich dabei von den Preziosen der Königin inspirieren.



Besonders beliebt als Schmuckmotive waren zu jener Zeit Vorbilder aus der Tier- und Pflanzenwelt. Königin Victoria trauerte Jahrzehnte um ihren geliebten Gemahl Albert. Dies zeigte sich auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild: Sie trug oft Schmuckstücke aus schwarz glänzendem Jet, der sich in Europa allgemein als Trauerschmuck etablierte. In der Zeit des 19. Jahrhunderts waren Schmuckstücke für den täglichen Gebrauch aus Golddoublé, Elfenbein, Korallen, Perlmutt und mit Granatsteinen verziert en vogue. Aber es gab bereits mutige Designer, die Aluminium oder Gummi bei der Gestaltung von Bijouterie einsetzten.

Schmuck der Neuzeit


Mit der Erfindung von Strass
und synthetischen Edelsteinen war die Schmuckbranche und die Kreativität der Designer nun keinen Beschränkungen mehr unterworfen. Um 1910 wurde der Brillantschliff für Diamanten durch das Erfinden der Schleifscheibe möglich. Der bisher übliche Rosenschliff kam kaum noch zur Anwendung, da der Brillantschliff mit seinen mindestens 56 funkelnden Facetten die Steine besser und mit weniger Materialverlust zur Geltung brachte. Der Brillantschliff ist auch für farbige Edelsteine geeignet und bringt die Juwelen auf eine vorher nie gekannte Weise zum Funkeln und Glänzen.



Jede Frau und auch mancher Mann verlässt nun nicht mehr ohne ein oder mehrere Schmuckstücke das Haus. Ob echt oder nicht – Schmuck hat die Aufgabe, zu glänzen, aufzufallen und auf die wechselnde Garderobe abgestimmt zu sein. Hersteller erfanden den „Modeschmuck“ und produzierten ihn in großen Mengen. Der Fantasie und dem Erfindungsreichtum der Schmuckdesigner sind nun keine Grenzen mehr gesetzt. Noch heute faszinieren die oft sehr aufwendig gestalteten Broschen, Ringe, Ketten, Armbänder und Diademe aus dieser Zeit, die heute im Antikhandel erstaunlich hohe Preise erzielen.



Ob echt – also aus kostbaren Materialien gefertigt – oder nicht: Ohne Modeschmuck wäre die Mode der „Goldenen Zwanziger“ mit ihren meterlangen Wachsperlenketten, dem glitzernden Haarschmuck und den aufwendigen Colliers nicht denkbar. Neben Altbekanntem wie Email, Horn, Bernstein, Gold, Silber und Platin kamen zunehmend auch Kunststoffe für die Gestaltung von Schmuckstücken zum Einsatz.



Berühmt und klassisch ist Modeschmuck der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts aus Celluloid und Bakelit. Kunstformen wie Bauhaus, Kubismus oder Art déco, die Modedesignerinnen Elsa Schiaparelli und Coco Chanel mit den ihnen eigenen Stilen, die Filme und Stars von Hollywood, die Erforschung des Weltraums (Weltraumlook in den 1960ger Jahren), die Fernsehserie „Dallas“ oder die glanzvollen Auftritte von Prinzessin Diana, Ethno und Punk – diese und noch viele andere Strömungen haben bis heute einen Einfluss darauf, welche Schmuckstücke uns ansprechen und begeistern.

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Moderne Schmuckstücke

Heute gibt es eine unüberschaubare Menge an verschiedenen Schmucktrends. Während viele Menschen gerne ihre Individualität unterstreichen, gibt es andere, die ihre Gruppenzugehörigkeit mit Schmuckstücken demonstrieren. So tragen Punker oder Anhänger des Gothic-Kultes anderen Schmuck als jemand, der es liebt, Opernpremieren zu besuchen. Schmuckstücke stehen in Katalogen, Kaufhäusern, bei Juwelieren oder im Internet zum Verkauf.



Aber es gibt auch immer mehr Menschen, die sich ihren Schmuck selbst anfertigen. Außerdem sind neue Schmuckideen wie Körperpiercings oder geschliffene Diamanten für den Schneidezahn entstanden.

Fazit

Viele Familien hüten ererbte Schmuckstücke, tragen sie zu festlichen Anlässen und geben sie an die nächste Generation weiter. Immer wieder schmelzen Menschen Preziosen aus Gold und Silber ein, fassen Edelsteine neu und passen sie an den Geschmack der Zeit an.

Schmucktrends und das ästhetische Empfinden ändern sich – doch die Freude an schönen Dingen bleibt. Heute hat jeder die Möglichkeit, Schmuck nach seinem Geschmack auszusuchen und aus einem riesigen Angebot das für ihn passende Stück zu wählen.

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