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Säge schärfen – wie geht das?

Heimwerker oder Gärtner – eine Säge gehört bei beiden zur Grundausstattung. Aber jede Stichsäge, Handsäge oder Kettensäge wird mit der Zeit stumpf. Wie Sie Ihre Säge dann schnell wieder schärfen, lesen Sie hier.

Das Funktionsprinzip einer Säge

Sägen zählen zu den zerspannenden Werkzeugen. Durch eine manuelle Bewegung oder maschinell angetrieben dringt die Säge mit ihren Sägezähnen in die verschiedensten Materialien ein. Jeder einzelne Sägezahn trägt dabei einen Span ab. So entsteht eine Trennfuge, die Sie dann immer weiter vertiefen, bis das Material durchtrennt ist.

Mit der Zeit verlieren die Sägezähne aber an Schärfe und schneiden das zu bearbeitende Material zunehmend schlechter. Starke Beanspruchung, aber auch Rostbildung auf dem Sägeblatt sind hierfür die häufigsten Ursachen. Der Gebrauch der Säge wird nun viel schwieriger: Sie müssen mehr Kraft aufwenden. Bei einer Motorsäge beansprucht dies den Antrieb stärker und ein Motorschaden ist vorprogrammiert. Gleichzeitig verkeilen stumpfe Sägen leicht. Ihr Schnitt wird dann schnell ungleichmäßig und gerade bei motorbetriebenen Sägen steigt zudem das Verletzungsrisiko.

Bemerken Sie einen solchen Verschleiß bei Ihrem Werkzeug, wird es Zeit, die Säge zu schärfen. Das gelingt bei den meisten Sägen ganz leicht. Einzige Bedingung: Die Säge darf kein besonders gehärtetes Sägeblatt tragen. Dieses schützt zwar einerseits vor dem Abbrechen einzelner Zähne, lässt sich andererseits später allerdings auch nicht nachschleifen.

Aber lohnt sich das Schärfen einer Säge überhaupt? Beim Sägeblatt einer Stichsäge, das Sie neu nur wenige Euro kostet, sind Zeit- und Arbeitsaufwand sicherlich unverhältnismäßig. Bei hochwertigen Handsägen oder einer Sägekette erspart Ihnen eigenhändiges Schärfen dagegen einen teuren Neukauf. Davon abgesehen hilft Ihnen dieser kleine Ratgeber mit den handwerklichen Techniken zum Schärfen einer Säge aber auch, wenn gerade keine Möglichkeit besteht, schnell an ein neues Sägeblatt zu kommen – am Wochenende oder nach Ladenschluss beispielsweise.

Schärfen verschiedener Sägen

Folgende Werkzeuge sollten Sie sich für diese Arbeit bereitlegen: eine Flach- und eine Dreikantfeile sowie einen Schleifstein zum Abziehen von Graten. Dazu benötigen Sie eine Schränkzange, um einzelne Sägezähne zu richten. Für die Bearbeitung fixieren Sie das Sägeblatt in einem Schraubstock. Polstern Sie das Blatt dabei links und rechts mit zwei dünnen Holzleisten ab. Diese dämpfen die Vibrationen, die beim Feilen entstehen. Für gelegentliche Anwendung reicht diese Methode als Provisorium vollkommen aus. Bringen Sie dagegen häufiger Sägen auf Vordermann, lohnt sich dafür der Kauf einer speziellen Feilkluppe, mit der Sie schneller und präziser arbeiten können.

Schärfen einer Handsäge:

Zum Feilen dürfen die Zähne Ihrer Handsäge gerade ausreichend über die Holzleisten beziehungsweise die Feilkluppe herausragen. Ein größerer Überstand lässt das Sägeblatt übermäßig vibrieren, was eine saubere Arbeit unmöglich macht. Im ersten Schritt prüfen Sie nun die Höhe der Sägezähne. Für präzise, leichtgängige Schnitte müssen diese alle gleich hoch sein. Beim Sägen kommt es durch ungleichmäßige Belastung aber vor, dass einzelne Zähne weniger abnutzen als andere. Diese stehen deutlich hervor und werden mit der flachen Feile gekürzt, bis die komplette Sägezahnreihe ein Niveau erhält.

Das hinterlässt eine Reihe größtenteils abgeflachter Sägezahnköpfe. Feilen Sie jetzt mit der Dreikantfeile jeden Kopf wieder zu einer scharfen Spitze, ohne dabei den Winkel der Zähne zu verändern. Wenn Sie zunächst nur jeden zweiten Zahn feilen und dann das Sägeblatt für die Bearbeitung des Rests wenden, klappt dieser Arbeitsschritt am besten.

Bei verbogenen Zähnen kommt im Anschluss die Schränkzange zum Einsatz. Das Schränken eignet sich außerdem, um das Schneidverhalten einer Säge zu verbessern. Dazu biegen Sie die Zähne bis aus das 1,6-fache der Breite des Sägeblattes auseinander. Hier zählt ebenfalls ein gleichmäßiger Verlauf, damit Sie die Säge später wieder leicht führen können. Lassen Sie hierbei ebenfalls jeden zweiten Zahn aus und wenden Sie dann später das Blatt zur Bearbeitung der restlichen Zähne.

Jetzt benötigen Sie noch einmal die Dreikantfeile – das eigentliche Schärfen beginnt. Schieben Sie die Feile im rechten Winkel zwischen die Zähne, wenn Sie eine Längsschnittsäge schärfen. Bei einer Querschnittsäge arbeiten Sie diagonal zum Blatt. Gefeilt wird in Vorwärtsrichtung. Zum Zurückziehen heben Sie die Feile jeweils leicht an. Auf diese Weise schärfen Sie Zahn für Zahn von beiden Seiten.

Dadurch entstehen einige Grate, die Sie zum Schluss mit dem Schleif- oder Abziehstein beseitigen. Das Sägeblatt lösen Sie dazu aus der Fixierung und bearbeiten es auf einer ebenen Unterlage weiter. Legen Sie das Schleifwerkzeug immer vollständig auf das Blatt und führen Sie es mit leichten Streichbewegungen über die Sägezähne. Ist eine Seite vollständig entgratet, wiederholen Sie diesen Arbeitsgang noch auf der anderen Blattseite. Und schon halten Sie wieder eine scharfe Säge in den Händen.

Schärfen einer Kettensäge

Auch die Sägekette dieses Schneidwerkzeugs wird im Laufe der Zeit immer stumpfer. Wann es Zeit zum Schärfen ist, erkennen Sie an der Größe und Dicke der Späne, die beim Sägen anfallen. Sind diese nur noch sehr fein, braucht die Sägekette unbedingt einen neuen Schliff. Kommt beim Sägen auch noch eine Rauchentwicklung hinzu, ist es höchste Zeit zum Schärfen. Warten Sie idealerweise nie solange ab, bis die Kette derart stumpf geworden ist, denn eine Sägekette sollte regelmäßig geschärft werden. Dann genügen sogar schon wenige Striche mit der Feile und die Kette zieht sich wieder wie von selbst in ein Holzstück hinein.

Anleitung:
Hier benötigen Sie eine Sägekettenfeile beziehungsweise eine Rundfeile. Deren Durchmesser muss zur Teilung der Sägekette passen. Den genauen Wert für Ihr Werkzeug finden Sie in jedem Fall in der Bedienungsanleitung. Nun markieren Sie zur besseren Orientierung einen Zahn der Kette, an dem Sie das Schärfen beginnen. Dabei wird die Feile im rechten Winkel angesetzt. Nach zwei oder drei Strichen kontrollieren Sie den Zahn. Denn dann muss bereits ein durchgängiger Abtrag zu erkennen sein.

Bearbeiten Sie jeden Zahn mit der gleichen Anzahl Striche – dafür am besten mitzählen. Sehen Sie nur geringen und vor allem ungleichmäßigen Abtrag, kann dies an einer falschen Feile liegen. Oder Sie führen die Feile zu hoch beziehungsweise zu tief am Zahn vorbei. Das Schärfen einer solchen Sägekette erfordert schon etwas mehr Erfahrung und Geschick als das Aufbessern einer normalen Handsäge. Deswegen gebe viele Gartenfreunde oder Hobbyhandwerker Ihre Säge oder nur die Sägekette in die Hände einer Fachwerkstatt, die diese Aufgabe oder Reparatur und Wartung professionell erledigt.

Schärfen einer Kreissäge

Mancher von Ihnen wird wahrscheinlich auch eine Handkreissäge sein Eigen nennen. Deren Sägeblätter zählen schon zu den höherpreisigen Arbeitsmaterialien, weswegen sich auch hier das Schärfen des Blattes lohnen kann. Ihr Baumarkt führt dazu spezielle Schleifgeräte. Zum gelegentlichen Nachschleifen können Sie sich aber auch ein einfaches Werkzeug selbst basteln.

Anleitung:

Dazu nehmen Sie zunächst eine Holzleiste von circa 30 Zentimeter Länge und schneiden diese im Winkel von 20 Grad zu. Auf der Leiste befestigen Sie nun mit doppelseitigem Klebeband einen groben Diamantschärfer. Ihr neues Schleifwerkzeug führen Sie dann in den Queranschlag des montierten Sägeblatts ein. Gegebenenfalls müssen Sie die Höheneinstellung noch leicht anpassen. Leichtes Hin- und Herschieben und fünf oder sechs Wiederholungen genügen bereits, um so die Zähne eines Kreissägeblatts nachzuschärfen.

Für optimale Schnittergebnisse ist es bei diesen Blättern auf Dauer aber nicht nur mit ein paar Schleifstrichen getan. Sie müssen zusätzlich abgerichtet und geschränkt werden. Das erfordert bei einem Kreissägeblatt aber einige Erfahrung und Kenntnisse aus dem Bereich der Metallbearbeitung, um ein brauchbares Ergebnis erzielen zu können. So verwundert es kaum, dass auch hier die meisten Handwerker ihre Sägeblätter zum Schärfen einem Fachmann überlassen.

Fazit

Das Schärfen einer Säge will gelernt sein – aber mit ein wenig Übung können Sie sich hier selbst behelfen. Gerade das Richten der Sägezähne braucht dabei am Anfang noch etwas Geduld. Aber mit der Zeit und etwas Geduld werden Sie auch diesen Arbeitsschritt immer flüssiger meistern und innerhalb weniger Minuten Ihre Säge schärfen können. Nutzen Sie Ihre Säge allerdings sehr häufig und im Zweifelsfall professionell, ist es empfehlenswert, einen Fachbetrieb zurate zu ziehen.



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