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Nur Qualität hat Bestand: Woran Sie schnell billige Möbel erkennen

Neue Möbel kaufen Sie nicht täglich. Bei ihnen ist es daher besonders wichtig, auf eine gute Qualität zu achten, damit Sie sich später nicht ärgern.

Möbel – der erste Eindruck ist oft der richtige

Einen ersten Eindruck von einem Möbelstück bekommen Sie schon durch einen Blick auf die Außenseiten. Sind sie unsauber verarbeitet, wird auch der Rest zu wünschen übrig lassen. Typische Merkmale billiger Möbel sind beispielsweise scharfe Kanten, raue Stellen auf den Oberflächen oder Fugen zwischen den einzelnen Teilen. Außerdem sind billig aussehende Griffe in der Regel auch minderwertig und entsprechend kurzlebig. Ob Sie Massivholzmöbel oder Möbel mit einer furnierten, beschichteten oder lackierten Oberfläche wählen, ist dagegen vor allem eine Frage des Geschmacks. Alle Materialien haben ihre Vor- und Nachteile und eignen sich für verschiedene Zwecke. Sauber und fachgerecht verarbeitet sollten sie jedoch in jedem Fall sein.

Die Stabilität – durch Drücken und Rütteln leicht überprüfbar

Ob ein Möbelstück ausreichend stabil ist, überprüfen Sie, indem Sie an ihm rütteln. Vor allem billige Kastenmöbel, also Schränke, Kommoden und Regale, kommen schnell in eine Schieflage und werden unwinklig, wenn Sie gegen eine Seitenwand drücken. Dieser Test funktioniert aber auch bei kleineren Möbeln wie Tischen und Stühlen. Ein guter Stuhl muss es aushalten, wenn Sie auf ihm hin und her rutschen. Haben Sie schon im Geschäft das Gefühl, dass er zusammenbricht, lassen Sie ihn besser dort stehen. Bei Tischen können Sie einfach gegen eine Seite der Tischplatte drücken. Auf diese Weise testen Sie, wie gut die Verbindung zwischen der Platte und den Tischbeinen ist. Ob er kippsicher ist, stellen Sie fest, indem Sie sich an den Tisch setzen, die Arme auf die Tischplatte legen und Ihr Gewicht nach vorn verlagern.

Schubladen – in gefülltem Zustand zeigt sich ihre Qualität am besten

Auch durch das Öffnen und Schließen von Türen und Schubladen verschaffen Sie sich einen Eindruck von der Qualität eines Schranks. Vor allem die Schubladen sollten leichtgängig sein und sich beim Herausziehen nicht verkanten. In einer hochwertigen Ausführung lassen sie sich auch mühelos öffnen, wenn Sie nicht den Griff benutzen, sondern an einer Seite der Blende ziehen. Schubkästen sind in Möbelhäusern allerdings meist leer und lassen sich dadurch selbst bei billigen Möbeln leicht bewegen. Um ihre Funktion unter realen Bedingungen zu überprüfen, legen Sie deshalb am besten einige Gegenstände hinein. In Möbelhäusern finden Sie oft einen Stapel Prospekte oder Dekorationsartikel, die Sie kurz zweckentfremden können. So haben Sie die Gewissheit, dass sich die Schubladen auch leicht herausziehen lassen, wenn sie gefüllt sind. Hochwertige Möbel unterscheiden sich von billigen außerdem oft dadurch, dass sie Schubkästen mit Vollauszügen besitzen.

Diese lassen sich komplett herausziehen, sodass Sie auch die hinten liegenden Gegenstände leicht herausnehmen können. Schubladen von günstigen Möbeln besitzen dagegen oft nur Teilauszüge. Bei den Türen sollten Sie vor allem auf die Scharniere achten. In einer guten Qualität sind sie dreidimensional einstellbar, damit die Türen optimal schließen und genau senkrecht vor dem Korpus hängen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Öffnungswinkel. Gute Scharniere ermöglichen eine Öffnung der Türen um mehr als 90 Grad, damit Sie alle im Schrank gelagerten Gegenstände leicht herausnehmen können. Kleine Puffer an den Innenseiten der Türen oder eine andere Form der Dämpfung sorgt dafür, dass sie sich leise schließen.

SB-Mbel

Einlegeböden – bei ihnen sparen Billighersteller gern

Einlegeböden von Schränken und Regalen werden häufig aus Spanplatten hergestellt. Um Kosten zu sparen, verwenden einige Hersteller nur 16 Millimeter dicke Spanplatten. Spanplatten in einer Stärke von 19 Millimetern sind jedoch stabiler und entsprechend belastbarer. Auf ihnen können Sie daher auch etwas schwerere Gegenstände abstellen. Bei einer hohen Belastung hängen lange Spanplatten jedoch nach einer Weile in der Mitte durch, was vor allem bei offenen Regalen sehr unschön aussieht. Wenn Sie Ihren neuen Schrank oder das Regal beispielsweise für Bücher verwenden möchten, wählen Sie deshalb am besten ein Modell mit Einlegeböden aus Massivholz oder MDF-Platten. Letztere bestehen aus Holzfasern, die sehr viel kleiner als die Holzspäne in Spanplatten sind. Sie können bei der Herstellung der Platten daher sehr viel dichter verpresst werden.

Durch diese starke Verdichtung sind MDF-Platten um einiges schwerer und stabiler als Spanplatten. Sehr belastbar sind außerdem Multiplexplatten, die aus zahlreichen Schichten Holz bestehen. Die einzelnen Lagen werden abwechselnd längs und quer übereinander gelegt und verleimt. Dadurch sehen die Kanten von Multiplexplatten gestreift aus. Aber Achtung! Auch eine billige Spanplatte kann rundum mit einer gestreiften Kante versehen sein, um den Eindruck einer Multiplexplatte zu erwecken. Schauen Sie deshalb genau hin, lesen Sie die Beschreibung des Möbelstücks oder fragen Sie den Verkäufer!

Fehlende Umleimer machen Einlegeböden anfällig für Wasserschäden

In Einlegeböden aus Spanplatten kann leicht Feuchtigkeit eindringen, wenn sie nicht rundum mit einer Beschichtung versehen sind. Die Schnittkanten, die beim Zuschneiden der Einlegeböden entstehen, werden bei guten Möbeln deshalb mit einem Umleimer versehen. Auch hierbei sparen Hersteller von Billigmöbeln gern und beschichten nur die vorderen Kanten. Es ist daher empfehlenswert, einfach einmal einen Einlegeboden aus dem Schrank zu nehmen und ihn von allen Seiten zu betrachten. Umleimer an Einlegeböden sind bei Möbelstücken für Bad und Küche besonders wichtig, denn dort ist schon allein die Luftfeuchtigkeit oft recht hoch. Selbst ohne direkten Kontakt mit Wasser können die Böden und andere Schrankelemente daher leicht aufquellen, wenn ihre Kanten nicht geschützt sind. Doch auch bei den Umleimern gibt es Unterschiede. Günstige Bügelkanten haben eine Dicke von etwa einem halben Millimeter, während ABS-Kanten zwischen einem und drei Millimeter dick sind. Letztere bestehen außerdem aus Hartkunststoff und sind entsprechend robuster und langlebiger.

Furniture designer sanding a wooden chair frame

Billige Leime und Lacke können sehr unangenehm riechen

Möbel unterliegen vielen Vorschriften in Hinsicht auf die Schadstoffbelastung. Trotzdem können billige Lacke, Leime und andere Mittel, die bei der Möbelherstellung zum Einsatz kommen, Gerüche abgeben. Sie sind zwar nicht unbedingt schädlich für die Gesundheit, aber doch recht unangenehm. Ein Schnuppertest ist daher immer hilfreich. Bei geschlossenen Möbelstücken wie beispielsweise Schränken stecken Sie Ihre Nase am besten einmal in den Innenraum, denn dort halten sich die Gerüche am längsten. Hierbei können Sie gleich überprüfen, ob ein Schrank innen und außen die gleiche Oberfläche hat. Günstige Möbel sind oft nur an den Außenseiten furniert, lackiert oder beschichtet und auf den Innenseiten weiß.

GS-Siegel, Blauer Engel und Goldenes M – beim Möbelkauf hilfreiche Gütesiegel

Wie in anderen Bereichen gibt es auch bei Möbeln Gütezeichen, die Ihnen bei der Auswahl des richtigen Möbelstücks helfen. Eines dieser Gütezeichen ist das Goldene M, das von der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e.V., kurz DGM, vergeben wird. In diesem Verband haben sich zahlreiche Möbelhersteller zusammengeschlossen und auch Zulieferer und der TÜV-Rheinland sind beteiligt. Das Goldene M wird an Möbelstücke vergeben, die durch vielerlei Tests in Hinsicht auf Qualität, Funktionalität und Sicherheit überprüft wurden. Auch der gesundheitliche Aspekt spielt eine wichtige Rolle. Die DGM überprüft in ihren Tests vielerlei Möbel von Schränken über Sofas bis hin zu Wasserbetten. Für sämtliche Räume und selbst für Büros sind daher inzwischen Möbelstücke mit dem Goldenen M erhältlich. Eine Liste mit allen Herstellern, die Mitglied in diesem Verband sind, finden Sie auf der Internetseite des DGM. Weitere hilfreiche Gütezeichen sind das GS-Siegel, das für eine geprüfte Sicherheit steht, und der Blaue Engel, der an Produkte mit geringer Schadstoffbelastung vergeben wird.

Wie Sie sehen, sind es viele kleine Details, die gute Möbel von billigen unterscheiden. Wir hoffen jedoch, dass Ihnen unsere Tipps beim Möbelkauf helfen, sodass Sie auch in einigen Jahren mit Ihren neuen Möbeln noch rundum zufrieden sind.

Linktipps zum Thema:

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