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Eigenes Buch binden lassen: Methoden und Empfehlungen

Ob Bachelorarbeit, Vereinszeitung, Abizeitung oder gar der eigene Roman: Es gibt viele Gelegenheiten, die Dienste einer Buchbinderei in Anspruch zu nehmen!

Eine kurze Geschichte der Buchbinderei

Der Weg vom geschriebenen Wort zum fertig gebunden Buch war früher reine Handarbeit. Der Buchbinder musste den Text zunächst setzen, um ihn anschließend drucken zu können. Nach der Trocknung wurden die Seiten zunächst von Hand in die richtige Form geschnitten und dann gebunden. Das Binden eines Buches bestand somit aus vielen Einzelschritten, die jedoch allesamt von einer einzigen Person ausgeführt wurden.

Dabei waren nur wenige Werkzeuge erforderlich. Im Zuge der Industrialisierung war auch die Buchbinderei großen Veränderungen unterworfen. Vor allem die Dampfbuchbinderei führte dazu, dass immer mehr Arbeitsschritte von Maschinen ausgeführt wurden. Erst jetzt war es möglich, Bücher in großen Auflagen zu drucken und massenweise unter das Volk zu bringen.

Ein Buch binden lassen – wozu eigentlich?

Wird eine Drucksache fachmännisch gebunden, hinterlässt sie beim Betrachter auf Anhieb einen hochwertigen Eindruck. Darüber hinaus ist ein gebundenes Buch langlebiger und – je nach gewählter Bindungsart – benutzerfreundlicher als eine „lose Blattsammlung“. Dies gilt beispielsweise für Unterrichts- und Seminarunterlagen, die bestenfalls so gebunden werden, dass sie aufgeschlagen auf dem Tisch liegen bleiben. Auch Broschüren, Infokataloge und Chroniken sind in gebundenem Zustand leichter zu handhaben.

In vielen Fällen ist es sogar unumgänglich, eine Buchbinderei zu beauftragen – beispielsweise dann, wenn die Dissertation, die Bachelor- oder Masterarbeit optimal präsentiert werden soll. Auch dann, wenn Sie Ihrer Kreativität gerne freien Lauf lassen und Kurzgeschichten oder ganze Romane schreiben, ist es ratsam, diese professionell binden zu lassen, bevor Sie Ihr Werk einem Verlag anbieten.

Überblick über die verschiedenen Bindungsarten

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, ein Buch binden zu lassen, müssen Sie nun entscheiden, welche Bindungsart für Ihren Zweck am besten geeignet ist. Im Folgenden geben wir Ihnen daher einen kompakten Überblick über die gängigsten Bindungsarten.

1. Hardcover mit Fadenheftung

Die Hardcover-Fadenheftung zählt zu den haltbarsten Bindungsarten. Sie eignet sich daher besonders gut für Romane, aber auch für Dissertationen, Chroniken und Festschriften. Bei dieser Bindungsart werden bis zu vier Blatt (das entspricht 16 Buchseiten) mittig gefalzt, um anschließend einen Faden im Falz zu vernähen und zu verknoten.

Im Idealfall ist die Seitenzahl der Drucksache durch 16 teilbar – ansonsten kann es erforderlich sein, das Werk mit Leerseiten aufzufüllen. Die Blockstärke sollte bei der Hardcover-Fadenheftung zwischen drei und 80 Millimetern betragen.

2. Hardcover mit Klebebindung

Wenn Sie sich für ein Hardcover mit Klebebindung entscheiden, verklebt der Buchbinder den Buchblock fest mit einem Umschlag aus stabiler Pappe. Besonders hochwertig ist die PUR-Klebebindung, bei der ein spezieller Polyurethanklebstoff zum Einsatz kommt. Dieser Klebstoff zeichnet sich auch bei schwerem Papier durch eine sehr gute Haltbarkeit aus – und zwar bei Blockstärken zwischen drei und 50 Millimetern. Damit die gebundene Drucksache besonders wertig aussieht, ist es möglich, den Umschlag mit einer matten oder glänzenden Folie zu veredeln. Diese Form der Buchbindung eignet sich für Romane, Dissertationen, Chroniken oder auch für die Abizeitung.

3. Softcover

Die Softcover-Bindung wird auch als Taschenbuchbindung bezeichnet. Sie ist der Klassiker unter den Klebebindearten und wird von vielen Buchbindern bereits zu günstigen Preisen durchgeführt.

Und so geht‘s: Der Buchbinder fräst den Buchblock an der Bindeseite leicht an und drückt ihn anschließend mit heißem Leim in den Umschlag aus Karton. Ist das gewählte Papier schwerer als 120g/qm, kommt auch hier haftstarker PUR-Kleber zum Einsatz.

4. Rückendrahtheftung

Wenn Sie eine Schüler- oder Abizeitung, eine Broschüre, ein Handbuch oder eine Vereinszeitung binden lassen möchten, ist die Rückendrahtheftung womöglich die richtige Bindungsart für Sie. Die einzelnen Blattlagen werden hier in der Heftmitte mit zwei Klammern versehen und anschließend gefalzt. Diese Art der Buchbindung ist sehr preiswert und zeichnet sich zugleich durch eine lange Haltbarkeit aus.

Sie eignet sich jedoch vorzugsweise für Drucksachen von geringem Umfang, weshalb der Buchblock nicht dicker als 4,5 Millimeter sein sollte. Sofern Sie Wert darauf legen, dass Sie die Drucksache nach dem Binden abheften können, entscheiden Sie sich am besten für eine Rückendrahtheftung mit Ringöse.


5. Drahtkammbindung

Für Arbeitsmaterialien, die offen auf dem Tisch liegen bleiben sollen, ist die Drahtkammbindung am besten geeignet. Die Blockstärke ist hier jedoch auf 20 Millimeter begrenzt. Der Buchbinder stanzt den Buchblock zunächst vor, um ihn anschließend in einen Drahtkamm einzuhängen. Dabei kommt eine spezielle Einhängemethode zum Einsatz, damit sich die Blätter nicht wieder herauslösen können. Eine praktische Variante ist die Drahtkammbindung mit Abheftstreifen, die es Ihnen ermöglicht, den Buchblock in einem Ordner abzuheften. Diese Form der Buchbindung kommt jedoch nicht nur für Arbeitsmaterialien infrage, sondern auch für Schülerzeitungen sowie für Wandkalender.

6. Spiralbindung

Bei der Spiralbindung wird ein spiralförmiger Kunststoffdraht in den vorgestanzten Buchblock eingedreht und an den Enden vorsichtig eingebogen. Drucksachen in Spiralbindung sind sehr strapazierfähig, allerdings kommt es beim Aufschlagen zu einem leichten Versatz der Buchhälften. Die Spiralbindung eignet sich für Buchblöcke mit einer Stärke von maximal 20 Millimetern.

Ein Buch binden lassen: Tipps zur Papierwahl

Wenn Sie sich für eine bestimmte Bindungsart entschieden haben, sind Sie Ihrer gebundenen Drucksache schon einen großen Schritt näher gekommen. Nun müssen Sie entscheiden, welche Papierart für Ihren Zweck und für die spätere Nutzungsart am besten geeignet ist. Für ein Vereinsheft mag einfaches Papier vollkommen ausreichend sein, für einen Bildband oder für einen Wandkalender hingegen nicht.

Denn: Die Papierwahl ist ausschlaggebend für den optischen Eindruck der gesamten Drucksache. Experten empfehlen: Wählen Sie für Romane, Chroniken, Broschüren, Handbücher und Abizeitungen ein weißes, mattes Papier. Für Kalender und Bildbände sollten Sie stattdessen ein weißes Bilderdruckpapier (matt oder glänzend) bevorzugen. Enthält ein Druckwerk Schwarz-Weiß-Inhalte, hat sich weißes, mattes Papier am besten bewährt.

Auch gelblich-weißes Werkdruckpapier ist in diesem Fall jedoch denkbar. Wenn Sie Vereinshefte oder Preislisten binden lassen möchten, treffen Sie ebenfalls mit einem matten Papier die richtige Wahl – ob weiß oder farbig, bleibt Ihren persönlichen Vorlieben überlassen.

Fazit: Buchbinderei als lohnende Investition

Es lohnt sich, eine Drucksache in die Hände eines erfahrenen Buchbinders zu geben, um anschließend ein hochwertiges Buch in Händen zu halten. Für welche Bindungsart Sie sich entscheiden und welche Papierart Sie auswählen, hängt dabei nicht nur vom Inhalt der Drucksache ab, sondern auch von ihrem späteren Verwendungszweck.



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