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Autolack selbst ausbessern? Wie man vorgeht und wann man besser die Profis ranlassen sollte.

Schäden im Lack sind schnell sichtbar und mindern den Wert eines Autos. Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie zumindest kleinere Kratzer selbst reparieren.

Ist der Lackschaden ein Versicherungsfall?

Es ist schnell passiert: Man fährt mit seinem Wagen zu nahe an einem Gebüsch oder Zaun vorbei, die ihre Spuren am Auto hinterlassen. Auch durch Steinschlag während der Fahrt entstehen schnell kleine Kratzer und Dellen im Lack des Autos. Aber auch Vogelkot oder das im Winter auf die Straßen gestreute Salz setzt den Lackschichten zu. Doch wann lohnt es, bei Lackschäden selbst Hand anzulegen und wann empfiehlt es sich, einen professionellen Lackierer die Schäden beheben zu lassen?

Bei größeren Lackschäden nach einem Unfall oder durch eine absichtliche Beschädigung durch einen Dritten übernehmen viele Autoversicherungen die Kosten für die Beseitigung in einer professionellen Autowerkstatt. Vorher sollten Sie jedoch das Kleingedruckte im Versicherungsvertrag lesen oder sich direkt bei Ihrer Versicherung informieren, ob sie die Reparatur des Autolacks bezahlt. Doch bei vielen kleineren Beschädigungen durch Steinschlag oder bei leichten Kratzern im Lack bietet es sich an, die Lackschäden selbst zu reparieren. Die Autowerkstatt würde den Lack natürlich auch wieder auf Vordermann bringen, aber ein solcher Auftrag kann kostspielig werden, denn die Versicherung übernimmt die Beseitigung solcher Bagatellschäden in der Regel nicht. Es genügt bereits ein wenig handwerkliches Geschick, um hier Kosten zu sparen.

Bei tieferen Kratzern im Autolack ist es wichtig, möglichst schnell etwas zu unternehmen. Ansonsten kann sich auf dem unter dem Lack freigelegten Blech schnell Rost ansetzen. Der ursprünglich geringe Schaden kann sich so in kurzer Zeit zu einem größeren Problem entwickeln. Deshalb ist es vor der eigentlichen Lackreparatur unbedingt notwendig, eventuell vorhandenen Rost mit einem spitzen Gegenstand aus dem Kratzer gründlich zu entfernen. Auch wenn das sehr mühselig sein kann – ohne die Rostentfernung lohnt sich die Reparatur des Autolacks kaum. Die Korrosion am Blech unter dem Lackauftrag würde ungehindert weiter fortschreiten. Profis sorgen hier dafür, dass das Entfernen restlos geschieht.

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Mit einfachen Mitteln den Autolack wieder auf Vordermann bringen

Kratzer im Lack können bereits mit Materialien, die nur wenige Euro kosten, beseitigt werden. Bei ganz oberflächlichen Kratzern genügt allein eine gründliche Autopolitur mit einem entsprechenden Spezialmittel. Die Politur wird dünn auf den beschädigten Lackbereich aufgetragen und mit einem weichen Lappen in kreisenden Bewegungen eingerieben.

Ein weiteres Angebot der Autozubehörbranche für die Beseitigung leichter Kratzer sind Lackpflaster oder spezielle Reparatursets. Für wenige Euros bekommen Sie im Set zwei unterschiedliche Poliermittel in Tuben. Die Anwendung des ersten Poliermittels bewirkt, dass aus dem Bereich um die zu reparierende Stelle herum Farbpartikel des Originallacks in den Kratzer hinein gerieben werden. Mit dem zweiten Poliermittel wird der behandelte Bereich wieder auf Hochglanz gebracht. Jedem Set sind Polierlappen und eine ausführliche Gebrauchsanleitung beigefügt.

Lackpflaster eignen sich als schnell und unkompliziert anwendbare Soforthilfe bei oberflächlichen Lackschäden. Es handelt sich dabei um einen selbstklebenden Farbfilm, der einfach nur auf die Beschädigung ohne weitere Werkzeuge oder Hilfsmittel aufgeklebt werden kann. Die Lackpflaster gibt es von den Autoherstellern farbgetreu zur Originalfarbe zu kaufen.

Für jede Lackfarbe gibt es heute den passenden Lackstift im Fachhandel zu kaufen. Bei sehr kleinen Schadstellen im Lack genügt es, die Kratzer mit einem solchen Lackstift auszugleichen. Besonders geeignet, um Kratzer am Auto unsichtbar zu machen, sind Lackstifte, die mit einem kleinen Pinsel ausgerüstet sind. So kann sehr genau gearbeitet und der Kratzer mit dem Originallack aufgefüllt werden. Beim Einkauf des Lackstiftes muss auf den richtigen Farbcode geachtet werden, damit nach der Reparatur keine Farbunterschiede ins Auge fallen. Der Farbcode kann in den zum Auto mitgelieferten Unterlagen nachgeschlagen werden. Meist ist er auch im Motorraum als Stempel oder als Vermerk im Serviceheft zu finden.

Die Eigenreparatur von größeren Lackschäden

Ist die Beschädigung am Auto größer oder ist der Kratzer so tief, dass er durch alle Lackschichten bis auf das rohe Blech hindurchgeht, dann wird der notwendige Arbeitsaufwand für die Beseitigung des Schadens erheblich umfangreicher. Wie bei den kleinen Kratzern muss auch bei der Reparatur von größeren Lackschäden der genau passende Lack verwendet werden. Es gibt Märkte für Autozubehör, die bei Bedarf den gewünschten Farbcode entsprechend anmischen.

Auf die richtigen Arbeitsbedingungen für die Reparatur achten

Lackschäden sollten niemals bei feuchtem Wetter und bei Umgebungstemperaturen unter 15 Grad Celsius ausgebessert werden, da dies sonst das Reparaturergebnis negativ beeinflusst. Vor dem Auftragen des neuen Lacks muss der beschädigte Bereich gründlich gereinigt und entfettet werden. Anschließend wird die schadhafte Stelle abgeschliffen. In das Abschleifen sollten auch die Flächen rund um die Beschädigung im Autolack großzügig mit einbezogen werden.

Um an der schadhaften Stelle wieder eine ebene Fläche zum umgebenden Lack zu erzielen, wird der zu reparierende Bereich mit Spachtelmasse aufgefüllt. Diese wird nach dem Trocknen sorgfältig geglättet. Dafür sollten Sie zunächst mit gröberem Schleifpapier beginnen und nach und nach mit immer feiner gekörntem Schleifpapier nacharbeiten, bis die Oberfläche vollkommen eben ist. Hilfreich für die Arbeit ist, das Schleifpapier um einen Schleifklotz aus Holz oder Kunststoff zu legen. Für feinste Arbeiten an kleinen Stellen eignet sich ein Legostein als Schleifklotz.

Bevor Sie nachlackieren, muss der gespachtelte Bereich gründlich von anhaftendem Schleifstaub befreit werden. Nun wird der Originallack um die Schadstelle herum sorgfältig abgeklebt. Die abgedeckte Fläche muss so groß sein, dass beim Aufsprühen des Reparaturlacks nichts auf die unversehrten Lackflächen am Fahrzeug gelangen kann. Es lohnt sich, den Farbauftrag mit der Spraydose an einem Stück Altmetall zunächst zu üben. Der Lack muss so dünn aufgesprüht werden, dass er nicht hässliche Tropfen bilden kann. Gelingt dies an dem Probestück, kann der Lack mit einer Spraydose am Auto aufgetragen werden. Sollte nach dem ersten Farbauftrag noch keine vollkommen geschlossene Lackschicht entstanden sein, können Sie eine zweite Lackschicht aufsprühen.

Der Reparaturlack muss nun gründlich trocknen und aushärten. Anschließend kann der neu lackierte Bereich aufpoliert werden. Gut geeignet für eine effektive Politur ist die Verwendung eines Polieraufsatzes für die Bohrmaschine. Allerdings darf dabei kein größerer Druck auf das Autoblech ausgeübt werden, sonst entsteht schnell eine Beule. Bei einem perfekt gespachtelten und geglätteten Untergrund und einer gleichmäßig aufgesprühten Lackschicht wird von dem ehemaligen Schaden nichts mehr zu erkennen sein.

Selbst reparieren oder doch in die Werkstatt?

Auch wenn es oft eine teure Angelegenheit wird – bei größeren Lackschäden, bei Dellen, Rissen und kleineren Löchern sollte der Wagen in die Werkstatt gebracht werden, um einen einwandfreien Reparaturerfolg zu erzielen. Eine professionelle Reparatur bedeutet nicht unbedingt, dass komplette Autoteile oder das gesamte Auto einen neuen Lacküberzug erhalten müssen. Auch die Fachleute lackieren bei Bedarf Teilbereiche. Auch hier wird der Lack um die Schadstelle großzügig abgeschliffen. Die kaputten Stellen werden durch handwerkliche Arbeiten wie Spachteln und Glätten ausgebessert. Anschließend wird mit einer Airbrushpistole der Lack aufgetragen. Wenn der Lack getrocknet ist, polieren die Fachleute den reparierten Bereich auf Hochglanz.

Bei wirklich großen Schäden am Auto oder bei zahlreichen kleinen Kratzern, die über den ganzen Wagen verstreut sind, ist eine komplette Neulackierung empfehlenswert. Dann funkelt der Lack wieder fabrikneu. Das lädierte Auto gewinnt durch die professionelle Komplettlackierung zudem insgesamt wieder an Wert.

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Fazit:

Ein Schaden am Auto ist immer ärgerlich. Doch gerade zu kleineren Defekten am Lack kommt es im Alltag recht häufig. Deshalb ist es gut, dass Sie sich bei kleineren Kratzern am Auto auch selbst helfen können. Das spart Geld und bringt in der Regel sehr gute Ergebnisse. Allerdings müssen die Lackstifte und Reparatursets genau nach Gebrauchsanweisung eingesetzt werden. Wenn Sie unsicher sind, dann fragen Sie doch jemanden, der mit der Selfmade-Lackreparatur bereits Erfahrung hat.

Neben der Kostenminimierung hat die Selbstreparatur den Vorteil, dass Sie Ihr Fahrzeug nicht in die Werkstatt bringen müssen und dadurch eventuell auf einen Ersatzwagen angewiesen sind. Nach der Lackreparatur muss der behandelte Bereich gründlich aufpoliert werden. Wenn die ehemalige Macke im Lack glänzt und funkelt, lohnt es sich für alle, die ihr Auto lieben, weiterzumachen und das komplette Fahrzeug auf Hochglanz zu bringen. Anschließend kann das Ergebnis der Politur mit einem Hartwachs aus dem Autozubehörhandel konserviert werden.

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