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Unbemerkter Zeckenbiss – Wie erkennen, wie behandeln?

Zeckenbisse stellt man häufig erst am nächsten Tag fest, beispielsweise bei der Dusche am Morgen. Sie sind zwar kein Grund zur Panik, sollten aber auch nicht ignoriert werden.

Manchmal ist allerdings nach einem Zeckenbiss gar keine Zecke zu sehen und Sie merken auch zunächst überhaupt nichts. Mehrere Tage nach Ihrer Wanderung durch Wald und Feld oder vielleicht auch nach der Arbeit im eigenen Garten entdecken Sie eine kleine, juckende Stelle, beispielsweise in der Kniekehle oder an einer anderen geschützten Körperstelle. Sie vermuten danach, dass Sie sich möglicherweise einen Zeckenbiss eingefangen haben, sind sich aber nicht wirklich sicher.

Unterscheidet sich ein Zeckenbiss von anderen Einstichen in die Haut?

Wenn keine Zecke mehr vorhanden ist, kann man vom Aussehen der Hautstelle her nicht darauf schließen, welches Tier für den Stich verantwortlich war. Die Stelle sollte deshalb desinfiziert und weiter beobachtet werden.

Selber aktiv werden oder einen Arzt aufsuchen?

Die Stelle des Einstichs muss auf alle Fälle weiter beobachtet werden. Ein Zeckenbiss an sich ist zwar oft harmlos. Problematisch wird es jedoch dann, wenn der Speichel der Zecke mit Krankheitserregern verseucht ist.

Die bekanntesten dieser Krankheitserreger sind die Viren, die FSME hervorrufen können (Frühsommer-Meningoenzephalitis, das ist eine Form von Hirnhautentzündung), und Borrelien. Borrelien sind Bakterien, die nahezu jedes Organ befallen können. Nun ist aber nicht jede Zecke von Borreliose-Erregern oder FSME-Viren befallen.

Auch werden beim Biss einer mit FSME infizierten Zecke nur in einem Drittel der Fälle auch wirklich Krankheitserreger übertragen. Selbst in Gebieten mit hohem Durchseuchungsgrad schätzt man, dass höchstens fünf Prozent der Plagegeister infiziert sind.

Bei Borreliose sieht die Sache anders aus: Es gibt Schätzungen, die besagen, dass circa 30 Prozent der Zecken überall in Deutschland, in den Nachbarländern und den beliebten Urlaubsländern mit Borrelien infiziert sind.

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Die Zecke entfernen

Falls eine Zecke, die schon vollgesogen ist, noch am Körper sitzt, sollte sie auf jeden Fall sofort entfernt werden. Das ist möglicherweise gar nicht schwer, denn nach der Blutmahlzeit lassen Zecken normalerweise von sich aus los.

Man sollte die Zecke möglichst nah an der Haut greifen und sehr langsam herausziehen. Die Zecke sollte dabei genügend Zeit haben, um selbst loszulassen zu können. Dabei zieht sie auch den Stechrüssel aus der Haut.

Sollte dieser trotzdem abreißen, ist das kein großes Problem. Man belässt ihn einfach dort, wo er ist. Er eitert heraus oder wird mit der Erneuerung der Haut abgestoßen. Auf keinen Fall darf man versuchen, ihn gewaltsam herauszureißen!

Dabei könnten weitere Krankheitserreger in den Körper hineingedrückt werden. Die Zecke selbst zu entfernen ist immer sinnvoll, denn je länger sie saugt, desto höher ist die Infektionsgefahr. Durch die Anmeldung beim Arzt verliert man also wertvolle Zeit.

Wichtiges über FSME

Gerade in Bezug auf FSME ist die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, regional sehr unterschiedlich. Es gibt Gebiete, in denen praktisch keine mit FSME infizierten Zecken vorkommen, und andere Gegenden, in denen ein Großteil der Zecken von diesem Krankheitserreger befallen ist.

Karten, die im Internet, beim Arzt oder bei der Kommunalverwaltung erhältlich sind, zeigen, wo FSME besonders stark verbreitet ist. Diese Karten werden regelmäßig aktualisiert. Eine FSME-Infektion kann durchaus völlig unbemerkt und unauffällig verlaufen. Die Krankheit kann aber auch das Nervensystem befallen und mit ernsthaften Komplikationen einhergehen.

Gegen den Erreger selbst gibt es kein wirksames Medikament, es können lediglich die Auswirkungen der Krankheit behandelt werden. Wer sich hingegen rechtzeitig gegen FSME impfen lässt, ist gut geschützt.

Eine FSME-Infektion kann durchaus völlig unbemerkt und unauffällig verlaufen.

Die Impfung besteht aus den drei Grundimmunisierungen und regelmäßigen Auffrischungsimpfungen im Abstand von circa fünf Jahren. Auch Kinder können bereits ab dem Alter von einem Jahr gegen FSME geimpft werden.

Wenn Sie sich allerdings ungeimpft in einem Hochrisikogebiet unbemerkt eine Zecke eingefangen haben sollten, besteht nach Absprache mit dem Arzt immer noch die Möglichkeit, bis zu drei Tage nach dem Biss eine sogenannte passive Immunisierung vornehmen zu lassen. Im Gegensatz zur aktiven Schutzimpfung, welche die Bildung von Antikörpern gegen die Erreger anregt, werden bei der passiven Impfung bereits vorhandene Antikörper gespritzt, die den Erreger unschädlich machen sollen.

Die Infektionskrankheit Borreliose

Mit Borrelien infizierte Zecken gibt es nahezu überall. Das sollte jedoch kein Grund zur Panik sein. Auch wenn man einen Zeckenstich erst spät bemerkt oder auch nur vermutet, dass die auffällige Stelle ein Biss gewesen sein könnte, liegt doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Zecke nicht infiziert war, bei zwei Dritteln.

Und selbst wenn eine infizierte Zecke zugebissen haben sollte, müssen dabei noch keine Bakterien übertragen worden sein. Wenn man sich unbewusst an der entsprechenden Stelle gekratzt hat, wurde möglicherweise dadurch die Zecke bereits entfernt, bevor die Bakterien in den Körper gelangen konnten.

Trotzdem darf man einen Zeckenstich nicht unterschätzen. Wenn sich um die vermutete Einstichstelle eine Rötung ausbildet, die sich weiter um diese Stelle herum ausbreitet, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Denn diese sogenannte Wanderröte gilt als typisches Symptom einer Infektion mit Borreliose, auch wenn viele Infektionen ohne diese typischen Rötungen verlaufen. Wenn die Rötung von selbst zurückgehen sollte, heißt das nicht, dass die Gefahr überwunden ist. Zu diesem Zeitpunkt breiten sich die Bakterien nämlich trotzdem weiter aus.

Mit Borrelien infizierte Zecken gibt es nahezu überall.

Auch dann, wenn im Zeitraum von vier und mehr Wochen nach dem vermuteten Zeckenbiss Fieber oder grippeähnliche Symptome auftreten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser muss auf jeden Fall von dem Zeckenbiss unterrichtet werden, damit er eine Blutuntersuchung in Auftrag geben kann, die den Borreliose-Verdacht abklärt. Wenn eine Borreliose längere Zeit nicht behandelt wird, kann das dazu führen, dass sie chronisch wird, das heißt, dass die Symptome immer wieder auftreten können. Langwierige Gelenk-, Nerven- und Muskelentzündungen können die Folge sein. Ist der Herzmuskel betroffen, kann das zu einer bleibenden Herzschwäche führen. Wird die Borreliose dagegen rechtzeitig, das heißt mit dem Auftreten der Hautrötung oder der grippeartigen Beschwerden erkannt, kann sie mit Antibiotika wirksam bekämpft werden. Damit sind keine lange währenden Folgen mehr zu befürchten.

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So verhalten Sie sich richtig

Ein Zeckenbiss ist kein Grund, in Panik auszubrechen, sollte aber auch nicht leichtsinnig ignoriert werden. Wer sich über die Krankheiten und ihre Symptome informiert hat, ist selbst in der Lage, die angemessenen Entscheidungen zu treffen.

Menschen, die sich oft im Freien in Gebieten aufhalten, die bekannt für mit FSME verseuchte Zecken sind, sollten sich vorsorglich impfen lassen. In Risikogebieten bezahlt die Krankenkasse übrigens diese Impfungen.

Gegen Borreliose gibt es hingegen leider keine Impfung. Wenn man sich aber über die möglichen Symptome der Krankheit im ersten Stadium informiert und bei einem Verdacht auf eine Infektion rechtzeitig den Arzt aufsucht, kann eine Borreliose mit Hilfe von Antibiotika bekämpft werden.

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