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Plastiktüten sind von gestern: Nachhaltige Verpackungen aus Mais, Zuckerrohr und Hanf

Zuckerrohr, Mais, Kartoffeln und Hanf haben eines gemeinsam: Sie eignen sich hervorragend zur Herstellung nachhaltiger und kompostierbarer Verpackungen aus Biokunststoff. Wieso? Das erfahren Sie hier.

Leicht, elastisch und wasserabweisend – auf den ersten Blick ist Plastik ein praktisches und universell einsetzbares Material. Der Schein trügt allerdings, da Kunststoff ein enormes Problem für die Umwelt und für die Gesundheit von Menschen und Tieren darstellt. Der Rohstoff für die Produktion einer Einkaufstüte ist Erdöl, das eine begrenzte Ressource ist. Für die Herstellung von 20 g Plastik werden durchschnittlich 40 g Erdöl benötigt – Transportwege noch nicht mitgerechnet.

Deutsche Verbraucher verwenden die fertige Plastiktüte im Durchschnitt lediglich 25 Minuten. Eine sehr kurze Zeitspanne, da die Verpackung sich erst nach mehreren Jahrhunderten vollständig zersetzt. Bis dahin gelangt der größte Teil des Plastiks in die Ozeane und wird von Wasserbewegungen und Sonnenlicht zu Kleinstteilen zersetzt, die durch Fische und Muscheln wieder in die Nahrungskette gelangen.

Einer der ersten Biokunststoffe: Cellulose

Cellulose ist ein bewährtes Verpackungsmaterial, das vor allem in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommt. Als Rohstoff dient Holz, das in einem chemischen Verfahren zu dünnen, transparenten Folien verarbeitet wird. Die Vorteile: Cellulose ist voll kompostierbar und lässt sich ohne die Entstehung giftiger Gase verbrennen. Typische Produkte, die in Cellulose verpackt werden sind Zigaretten, Käse, Pralinen und zum Teil auch Medikamente. Sie können Cellulose übrigens ganz leicht am typischen Knistern erkennen, wenn Sie eine Packung Kekse öffnen oder Schnittblumen von der Verpackung befreien.

Wasserfest und formbeständig: Glas

Glas ist ein traditioneller Werkstoff, der zumeist aus Quarzsand, Kalk und Soda hergestellt wird. Es ist ein umweltfreundliches Verpackungsmaterial, da Flaschen bis zu 50 Mal befüllt werden können. Glas eignet sich nicht nur zum Transport von Flüssigkeiten: Hülsenfrüchte, Convenience-Ware, Konfitüre, Kompott, Gewürze oder Pasten behalten in luftdicht verschließbaren Glasbehältern ihr volles Aroma. Auch im privaten Bereich sind Schraubgläser eine gute Alternative zu Plastikdosen. Verwenden Sie die Gläser als Behältnis für selbstgemachte Smoothies oder Salate und nehmen Sie sie mit ins Büro oder zur Uni.

Innovative Verpackungen aus Hanf

Nutzhanf oder Industriehanf bietet viele Vorteile, da die Pflanze anspruchslos ist und sich im Ackerbau gut als Vorfrucht eignet. Hanffasern sind zudem reißfest und können zu Textilien und zu Kunststoffen weiterverarbeitet werden. Letztere sind momentan noch nicht transparent, werden aber schon seit mehreren Jahrzehnten für die Herstellung von Stühlen und Deko-Objekten verwendet. Im Bereich der Verpackungen sind vor allem Salatschalen, Einweg-Becher und Einweg-Geschirr aus Hanf denkbar. Im Vergleich zu anderen Biokunststoffen ist Hanf momentan allerdings noch ein Nischenprodukt, das lediglich zur Herstellung umweltfreundlicher DVD-Hüllen dient.

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Tropischer Kunststoff: Bagasse

Bagasse beziehungsweise Ampas ist ein Beiprodukt, das bei der Herstellung von Zucker aus Zuckerrohr entsteht. Der Anteil des Nebenproduktes ist relativ hoch: Bei der Raffination von 100 kg Zucker fallen mehr als 30 kg Bagasse an. Die Fasern sind reich an Zellulose und eignen sich unter anderem für die Herstellung von Papiertüten und Pappe. Schalen aus Bagasse dienen zum Transport von Take-Away-Essen. Sie erinnern von ihren Eigenschaften her an Schalen aus Styropor und halten Lebensmittel und Getränke warm. Sie können Verpackungen aus Bagasse übrigens vollständig kompostieren.

Thermoplastische Stärken aus Mais, Kartoffeln und Tapioka

Thermoplastische Stärke ist ein Überbegriff für Kunststoffe, die aus Stärke gewonnen werden. Als Basis dienen nachwachsende Rohstoffe, die in den meisten Klimazonen der Erde wachsen. Die wichtigsten, stärkehaltigen davon sind Mais, Kartoffeln, Tapioka und Weizen. Die Herstellung ist theoretisch aber auch mit anderen Pflanzen möglich. Die Stärke wird mit Glycerin und anderen Zusatzstoffen zu Stärkeblends weiterverarbeitet, die sich für die Herstellung von Tüten, Folien und Joghurtbechern eignen. Stärkeblends sind übrigens biologisch abbaubar und sehr preiswert in der Produktion.

Folien aus PHA für Obst und Gemüse

PHA (Polyhydroxyalkanoate) oder auch PHF (Polyhydroxyfettsäuren) genannt sind verhältnismäßig neue Verpackungsmaterialien, deren Marktanteil in den letzten Jahren gestiegen ist. Das leichte Material gehört zur Gruppe der Biokunststoffe und wird aus vergorenen Zuckerarten oder Fett hergestellt. PHA und PHF sind elastisch und vollständig biologisch abbaubar. Da das Material atmungsaktiv ist, wird es vor allem für Salat und Gemüse verwendet. Falls die Produkte noch während des Transportes oder direkt nach dem Kauf verderben, können Sie sie gemeinsam mit der Folie kompostieren. Der Vorteil: Die Mülltrennung entfällt vollständig.

Windeln und Cremetiegel aus PLA

PLA Polyester oder Polylactide sind umgangssprachlich auch unter der Bezeichnung Polymilchsäuren bekannt. Sie entstehen aus Milchsäuren und haben nachwachsende Rohstoffe wie Maisstärke oder Zuckerrohr zur Basis. Der Biokunststoff hat eine wichtige Bedeutung für die Verpackungsindustrie und findet unter anderem bei der Fertigung von Folien, Bio-Tragetaschen, Cremetiegeln, Windeln und Hygieneprodukten Verwendung. Meist wird PLA zu PLA-Blends weiterverarbeitet, die über andere Eigenschaften wie Elastizität oder eine weiche Oberfläche verfügen. PLA ist übrigens recycelbar, kann allerdings nicht im Garten kompostiert werden.

Traditionell und nachhaltig verpacken mit Textilien

Baumwolle, Jute und Leinen sind nachwachsende Rohstoffe, die teilweise sogar in Deutschland angebaut werden können. Sie sind voll kompostierbar, reißfest und Taschen oder Beutel sind zudem maschinenwaschbar. Verpackungen aus Jute oder Baumwolle spielen eher im privaten Bereich und beim Endverbraucher eine Rolle und ersetzen den Plastikbeutel. Einige Manufakturen und kleine Hersteller bieten allerdings auch ihre Erzeugnisse direkt in eigens angefertigten Stoffbeuteln an. Beispiele sind Unterwäsche, Kosmetika, Schmuck oder Sportartikel wie Yogamatten und Bälle.

Zurück zu den Anfängen: Verpackungen aus Papier

Recycling-Papier ist ein absoluter Klassiker und eignet sich zum Verpacken von Tee, Kaffee, Schokolade, Gewürzen, Mehl, Hülsenfrüchten, Reis, Saaten und vielen anderen trockenen Produkten. Als Ausgangsstoff für Papier dient Holz, das ein nachwachsender Rohstoff ist und mittlerweile auch aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Recycling-Papier ist ein leichtes Material und geht zu großen Teilen nach der Verwendung in den Recyclingkreislauf zurück. Der einzige Nachteil von Papier ist, das es keinerlei Resistenz gegenüber Flüssigkeiten und Fett besitzt und bei hoher Luftfeuchtigkeit reißen kann.

Generelle Tipps zur Vermeidung von Plastikmüll

Verzichten Sie auf den Kauf von Plastiktüten und bringen Sie eigenes Verpackungsmaterial mit zum Einkaufen. Alternativen sind Jutebeutel, Baumwolltaschen, Körbe oder Rucksäcke. Kaufen Sie zudem bevorzugt aus der Region. Frische Waren vom Wochenmarkt oder vom Bauern werden in der Regel nicht für den Verkauf verpackt. Innovativ: Zero-Waste-Läden sind auch hierzulande auf dem Vormarsch. Das Konzept ist simpel und überzeugend.

Sämtliche Produkte – von Hülsenfrüchten bis zu Konfitüre oder Kaffeebohnen – sind lose erhältlich. Im Idealfall fällt dementsprechend keinerlei Müll mehr an. Verzichten Sie auch im privaten Bereich auf Plastikbeutel und Plastikbehälter. Alternativen sind Holzdosen, Papierbeutel für Brot oder Schraubgläser. Überflüssige Verpackung können Sie natürlich auch im Bereich von Reinigungsmitteln und Kosmetika einsparen. Alternativen sind hier Waschmittel in Pulverform und Seifenstücke oder feste Waschstücke statt flüssigem Shampoo. Wenn es Kunststoffe sein müssen, sind kompostierbare Tüten oder Bio-Müllbeutel eine gute Option.

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Fazit

Plastik ist kein nachhaltiges Material und trägt zur Umweltverschmutzung und insbesondere zu Umweltproblemen in den Weltmeeren bei. Alternative Materialien sind mittlerweile sehr vielfältig und reichen von Biokunststoffen zu Textilien und traditionellen Werkstoffen wie Glas oder Holz. Dabei ermöglichen die Plastikalternativen den gleichen Komfort und sind zudem sehr preiswert und auch in Ländern ohne Ressourcenreichtum herstellbar. Neben einem neuen Bewusstsein für Recycling und nachhaltigen Konsum lautet allerdings die oberste Devise: Müll reduzieren und vermeiden ist die umweltverträglichste und preiswerteste Lösung für Hersteller und Konsumenten.



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