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Gut gemeint ist falsch gefüttert: Die richtige Ernährung für den Hund

Ein Hund bleibt nur dann ein Leben lang gesund und fit, wenn er mit dem richtigen Futter versorgt wird. Hier gilt: Preisgünstiges Hundefutter muss nicht unbedingt schlecht sein, denn letztlich kommt es immer auf die Inhaltsstoffe an.

Trocken- oder Nassfutter?

Die erste Frage, die sich dem Hundehalter in Bezug auf das Thema Hundefutter stellt, ist, ob Nass- oder Trockenfutter für den eigenen Vierbeiner besser geeignet ist. Grundsätzlich gilt: Sofern das Hundefutter als Alleinfuttermittel deklariert ist, versorgt es den Hund mit allen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die er zum Gesundbleiben benötigt. Dennoch hat sowohl Nass- als auch Trockenfutter seine Vor- und Nachteile.

Trockenfutter ist besonders leicht zu dosieren und dank des geringen Feuchtigkeitsgehalts lange haltbar. Da der Energiegehalt von Trockenfutter höher ist als der von Nassfutter, muss letztlich eine geringere Menge verfüttert werden. Trockenfutter kann – je nach Hersteller und Sorte – also durchaus den Geldbeutel schonen, was insbesondere für Besitzer großer Hunde eine erhebliche Rolle spielt.

Allerdings wird Trockenfutter von vielen Vierbeinern nicht gut angenommen. Um Aroma, Geschmack und somit auch die Akzeptanz zu verbessern, ist es daher empfehlenswert, das Futter einige Minuten in warmem Wasser einzuweichen. Auf diese Weise können Sie zugleich die Flüssigkeitsaufnahme Ihres Hundes erhöhen. Dennoch ist es unerlässlich, dem Hund jederzeit frisches Wasser zur Verfügung zu stellen.

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Nassfutter wird dank des intensiven Aromas und Geschmacks von den meisten Hunden sehr gerne gefressen. Auch die weiche Konsistenz kommt bei den Vierbeinern gut an. Da Nassfutter einen Wasseranteil von 60 bis 80 Prozent hat, wirkt es sich zudem positiv auf den Flüssigkeitshaushalt des Hundes aus. Zum Vergleich: Der Feuchtigkeitsanteil von Trockenfutter liegt bei rund drei bis zwölf Prozent. Der hohe Wasseranteil hat jedoch zur Folge, dass Nassfutter schnell verdirbt. Eine geöffnete Dose oder Schale sollte daher spätestens nach zwei bis drei Tagen vollständig aufgebraucht sein.

Wer einen Hund mit Nieren- oder Blasenproblemen hat, trifft in der Regel mit Nassfutter die richtige Wahl. Grundsätzlich gilt jedoch: Das Futter muss dem Hund schmecken und ihn mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Auch die Verträglichkeit spielt eine große Rolle: Selbst das hochwertigste Hundefutter ist für den eigenen Vierbeiner ungeeignet, wenn es zu Verdauungsbeschwerden führt – und zwar unabhängig davon, ob es sich um Trocken- oder Nassfutter handelt.

Viele Hundehalter entscheiden sich auch für einen Kompromiss und füttern eine Kombination aus Nass- und Trockenfutter. Das ist bedenkenlos möglich, sofern Sie darauf achten, dass Ihr vierbeiniger Freund weder zu viel, noch zu wenig Futter erhält. Beachten Sie daher unbedingt die Fütterungsempfehlung des jeweiligen Herstellers und stimmen Sie die Trocken- und Nassfuttermenge optimal aufeinander ab.

Das Etikett studieren: wertvolle Tipps und Infos

Wenn Sie in den Supermarkt gehen, um Lebensmittel für sich und Ihre Familie zu kaufen, werfen Sie sicherlich häufig einen Blick auf das Etikett. Auch beim Kauf von Hundefutter sind die Herstellerangaben sehr aufschlussreich. An erster Stelle stehen meist Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse. Diese Begriffskombination umfasst sämtliche Fleischteile von Tieren, die zur Fleischerzeugung geschlachtet wurden – und zwar inklusive Innereien und der Produkte, die vom Menschen nicht verzehrt werden (zum Beispiel Ohren, Knorpel, Euter, Lunge). Auch pflanzliche Nebenerzeugnisse sind in den meisten Hundefuttersorten enthalten. Hierbei handelt es sich um Nebenprodukte, die bei der Aufbereitung von Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide anfallen. Beispiele für pflanzliche Nebenerzeugnisse sind unter anderem Weizenkleie und Erdnussschalen.

Aus dem Etikett geht ebenfalls hervor, wie viele Proteine, Kohlenhydrate und Fette, also Makronährstoffe, in dem Hundefutter enthalten sind. Makronährstoffe sind für viele Vorgänge im Körper unerlässlich, so etwa für die Atmung, das Wachstum und den Aufbau von Muskulatur. Proteine im Hundefutter können tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein. Dabei gilt: Hochwertiges Protein aus Fleisch enthält viele essenzielle Fettsäuren und ist für den Hund leichter verdaulich als pflanzliche Proteine aus Soja oder Mais.

Der Kohlenhydratbedarf des Hundes wird für gewöhnlich durch Weizen, Reis oder Hafer sichergestellt. Auch Kartoffeln, Erbsen und Möhren sind häufig in Hundefutter enthalten. Kohlenhydrate liefern dem Vierbeiner Energie und leisten in Form von unverdaulichen Faser- oder Ballaststoffen einen wichtigen Beitrag zur Verdauung. Fett ist ebenfalls ein wichtiger Energielieferant. Darüber hinaus dient es als Geschmacksträger und macht das Futter für den Hund erst so richtig attraktiv. Fett ist naturgemäß in Fleisch enthalten – viele Hersteller reichern ihr Hundefutter jedoch zusätzlich mit Pflanzenölen an, um den Hund mit gesunden Fettsäuren zu versorgen.

Getreide: Ja oder nein?

Wenn es um Getreide im Hundefutter geht, scheiden sich die Geister. Für die einen ist Getreide lediglich ein billiger Füllstoff, während die anderen es als ergänzenden Energielieferanten betrachten. Fakt ist: Viele Hunde reagieren auf einen zu hohen Getreideanteil im Futter mit Verdauungsbeschwerden. Das liegt vor allem daran, dass das Getreide im Magen aufquillt, was die Verdauung erschwert. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie Ihren Hund grundsätzlich getreidefrei ernähren müssen.

Nur dann, wenn Ihr Hund nachweislich unter einer Getreideallergie leidet, müssen Sie zu einem Futter greifen, das als getreidefrei deklariert ist. Tierärzte und Experten für Hundeernährung weisen vor allem darauf hin, dass bereits die Urahnen unserer Haushunde, die Wölfe, ihre Beutetiere samt Mageninhalt gefressen haben – und dieser enthielt zwangsläufig auch Getreide. Dass der Verdauungstrakt des Hundes mit der Verarbeitung von Getreide generell überfordert ist, stimmt also nicht.

Weist ein Hundefutter einen Getreideanteil von 90 Prozent oder mehr auf, sollten Sie jedoch skeptisch werden: Hier dient das Getreide mit hoher Wahrscheinlichkeit als Füllstoff. Greifen Sie in diesem Fall besser zu einem alternativen Hundefutter mit einem möglichst hohen Fleischanteil.

Die individuellen Bedürfnisse des Hundes berücksichtigen

Jeder Hund ist anders. Was von dem einen Hund problemlos vertragen wird, kann bei dem anderen also durchaus zu Verdauungsproblemen, Hautausschlägen oder Juckreiz führen. Umso wichtiger ist es daher, beim Kauf von Hundefutter die individuellen Bedürfnisse des Hundes zu berücksichtigen. Ein Jungtier, das noch mitten im Wachstum ist, hat einen anderen Nährstoffbedarf als ein Hundesenior, der nur noch wenig aktiv ist. Auch dann, wenn Ihr Vierbeiner unter Nieren- oder Blasenproblemen, Futtermittelallergien oder Herzproblemen leidet, ist es sinnvoll, zu einem Futter zu greifen, das optimal zu seinem Gesundheitszustand passt.

Welpen haben einen erhöhten Energie- und Eiweißbedarf, weshalb Sie in dieser Lebensphase zu einem speziellen Welpenfutter greifen sollten. Hier ist gewährleistet, dass der Hund mit allen nötigen Nährstoffen sowie mit ausreichend Energie versorgt wird. Wenn Sie die Welpennahrung selbst herstellen, besteht hingegen immer das Risiko einer Mangelversorgung, was insbesondere in den ersten Lebensmonaten fatale Folgen haben kann.

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Auch bei alten Hunden muss die Ernährung optimal auf das Tier abgestimmt werden. Hundesenioren bewegen sich nicht mehr so viel, sodass die Muskelmasse abnimmt, während der Körperfettanteil steigt. Ein fettreduziertes Seniorfutter, das einen hohen Gehalt an wertvollen Nährstoffen aufweist, ist daher für Hunde im fortgeschrittenen Alter die richtige Wahl.

Fazit

Wer sich ein wenig mit der Thematik Hundefutter auseinandergesetzt hat, erkennt schnell: Das perfekte Hundefutter gibt es nicht. Stattdessen ist es Aufgabe des Halters, ein Hundefutter zu finden, das optimal zu den Bedürfnissen des Hundes und nicht zuletzt auch zum eigenen Geldbeutel passt.



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