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Krebsvorsorge: Mit einem gesunden Lebensstil Tumorerkrankungen vorbeugen

Laut den Statistiken der Weltgesundheitsorganisation erkranken und sterben weltweit immer mehr Menschen pro Jahr an den Folgen einer Tumorerkrankung. Vorsorgeuntersuchungen sollen die Chance bieten, Tumore möglichst frühzeitig zu entdecken.

Ungebremstes Zellwachstum

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind heutzutage in Deutschland die häufigste Todesursache. Danach folgen auf Platz zwei die Krebserkrankungen. Die Diagnose Krebs wird von den Betroffenen fast wie ein Todesurteil empfunden. Kaum etwas wird so gefürchtet wie die Entdeckung eines bösartigen Tumors im Körper. Die Zahlen belegen jedoch, dass die Sterblichkeitsrate nach der Diagnosestellung Krebs seit einigen Jahren leicht rückläufig ist. Nicht alle Patienten können auf Dauer von der Medizin durch eine Operation, Chemotherapie oder Strahlenbehandlung geheilt werden. Doch es gibt immer mehr Fälle, bei denen Patienten mit Krebs wie mit einer chronischen Erkrankung weiterleben können. Dennoch bedeutet eine fortgeschrittene Tumorerkrankung noch immer in vielen Fällen Schmerzen, Leiden und Tod.

Es gibt nicht nur eine einzige Krankheit, die Krebs heißt. Unter diesem Oberbegriff werden viele verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst. Die Tumore können sich in fast allen Körpergeweben bilden. Besonders lebensbedrohlich ist der Krebs, wenn sich der Primärtumor in den inneren Organen wie der Lunge, dem Gehirn oder der Leber entwickelt und schnell wächst. Allen Krebsarten ist gemeinsam, dass sich gesunde Zellen des Körpers in ungebremst wachsende Tumorzellen verwandeln. Der genaue Auslösemechanismus für die Zellveränderungen konnte bisher noch nicht eindeutig geklärt werden. Es gibt allerdings einige Faktoren, die die Entwicklung von bösartigen Tumoren unterstützen. Beispiele dafür sind das Rauchen für die Entstehung von Lungenkrebs und eine extrem fleischlastige und ballaststoffarme Ernährung für die Entwicklung von Krebs im Dickdarm.

Krebs ist so gefährlich, weil sich die Tumorzellen schneller vermehren als die normalen Zellen im Körper. Das wuchernde Krebsgewebe verdrängt die gesunden Körperzellen und breitet sich immer weiter aus. Bildet sich das Krebsgeschwür beispielsweise in einem Organ, kann dessen lebenswichtige Funktion eingeschränkt werden bis hin zum Organversagen. Bedrohlich ist es auch, wenn der Tumor durch sein starkes Wachstum in die Lymphbahnen oder in das Blutsystem einbricht. In dem Fall besteht die Gefahr, dass sich Krebszellen über diese Transportwege im Körper verteilen. Zusätzlich zum ursprünglichen Tumor können sich aus diesen versprengten Krebszellen Metastasen an anderen Stellen im Körper bilden. Diese Tochtergeschwülste dringen ebenfalls durch ihr Wachstum in gesundes Gewebe ein, wo sie starke Schmerzen verursachen können.
Nicht jeder Tumor wächst gleich schnell. Der Krebs ist umso gefährlicher, je rascher sich die Tumorzellen teilen. Auch ein hoher Grad der Entartung im Vergleich zu einer gesunden Zelle bedeutet für den Patienten eine schlechte Prognose.

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Die häufigsten Arten von Tumorerkrankungen

In den industrialisierten Ländern ist die am meisten vorkommende Tumorerkrankung bei Frauen der Brustkrebs und bei Männern der Prostatakrebs. Darmkrebs und Bronchialkarzinome folgen auf der Liste der häufigsten Tumorerkrankungen bei beiden Geschlechtern. Doch es gibt noch viele weitere Gewebe, die von dem ungebremsten Wachstum der Krebszellen betroffen werden können. Die Haut, Geschlechtsorgane wie die Gebärmutter oder die Eierstöcke bei Frauen oder die Hoden bei Männern, die Blut- und die Lymphzellen sind nur einige weitere Beispiele, wo sich Primärtumore oder Metastasen ansiedeln können.

Die Behandlung von Krebs

Die Medizin setzt heute vor allem auf die operative Entfernung des Tumorherdes und auf aggressive Behandlungsmethoden wie die Chemotherapie und die Strahlentherapie, die für die Patienten oft starke Nebenwirkungen bedeuten. Vor allem bei den Krebsformen, die die inneren oder äußeren Geschlechtsorgane bei Mann und Frau betreffen, kommen auch Hormonbehandlungen in Betracht. Eine zusätzliche Immuntherapie wird bei Tumorerkrankungen der Lymphorgane verordnet. Bei einer Operation versuchen die Ärzte, den Tumor oder die Metastasen vollständig zu entfernen. Gelingt dies, ohne dass Krebszellen im Körper verbleiben, hat der Patient eine sehr gute Prognose, wieder ganz gesund zu werden. Mitunter ist das Tumorwachstum so stark fortgeschritten, dass es nicht mehr möglich ist, den Krebsherd komplett herauszuschneiden. Dann versuchen die Mediziner, den Tumor zu verkleinern und anschließend die verbleibenden Krebszellen mit einer Strahlen- oder Chemotherapie zu vernichten.

Es kann vorkommen, dass diese Behandlungsansätze keinen Erfolg haben und der Krebs im Körper immer weiterwächst. In dem Fall können nur noch Palliativmaßnahmen ergriffen werden, um die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Dies bedeutet vor allem, die Schmerzen und andere begleitende, quälende Symptome zu lindern.
Handelt es sich um eine Krebsart, bei der die Tumorzellen sehr langsam wachsen, kann der betroffene Patient über Jahre hinweg mit seiner Krebserkrankung leben.

Die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung

Es gibt heutzutage viele medizinische Angebote zur Krebsvorsorge. Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen werden meist ab einem bestimmten Lebensalter von den Krankenkassen übernommen. Durch die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sollen Krebsherde möglichst in einem frühen Stadium entdeckt werden, um sie noch komplett entfernen zu können.

Angebote für die Krebsvorsorge bei Frauen

Bereits ab einem Alter von 20 Jahren werden Frauen jährliche Früherkennungsuntersuchungen für Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane angeboten.

Vom 30. Lebensjahr an besteht ein Anspruch darauf, einmal im Jahr zur Krebsvorsorge der Haut und der weiblichen Brust gehen zu können.

Ab dem 35. Lebensjahr wird die Inspektion des Hautbildes bei der Hautvorsorgeuntersuchung durch eine zusätzliche Befragung zu beobachteten Hautveränderungen ergänzt.

Vom 50. Lebensjahr an sollen die Frauen alle zwei Jahre persönlich zu einem Mammografie-Screening eingeladen werden. Noch wird die regelmäßige Mammografie nicht in allen Regionen angeboten. Die Ausdehnung des Screenings ist jedoch flächendeckend geplant. Die Kassen übernehmen diese Untersuchung zur Krebsvorsorge bis zum vollendeten siebzigsten Lebensjahr.

Ebenfalls ab dem 50. Lebensjahr sollte einmal jährlich die angebotene Vorsorgeuntersuchung zur frühzeitigen Erkennung von Dickdarmkrebs wahrgenommen werden. Ab dem 55. Geburtstag besteht neben der allgemeinen Beratung die Wahl zwischen einer zweijährlichen Untersuchung des Stuhls auf verborgenes Blut oder einer Darmspiegelung, die im Abstand von 10 Jahren durchgeführt wird. Der Grund für den langen Zeitraum zwischen den Darmspiegelungen ist, dass Darmtumore meist sehr langsam wachsen. Außerdem werden während der Darmspiegelung alle Erscheinungen in der Darmschleimhaut, aus denen sich ein Tumor entwickeln könnte, gleich entfernt.

Angebote für die Krebsvorsorge bei Männern

Ab dem 35. Lebensjahr haben Männer alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine Hautuntersuchung, um Hautkrebs so früh wie möglich festzustellen zu können.

Ab einem Lebensalter von 45 Jahren erweitert sich das Angebot auf eine jährliche Hautuntersuchung. Ebenfalls jährlich besteht ab diesem Alter ein Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen der Geschlechtsorgane.

Vom 50. Geburtstag an kommt die Tastuntersuchung des Enddarms zur Früherkennung von Darmkrebs dazu. Ab dem 55. Lebensjahr kann zwischen einer alle zwei Jahre stattfindenden Testung auf verborgenes Blut im Stuhl oder einer Darmspiegelung im Abstand von zehn Jahren gewählt werden.

Diese gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen werden jeweils ab einem bestimmten Alter angeboten, da statistisch gesehen zu diesem Zeitpunkt die Gefahr wächst, eine der genannten Krebsarten zu entwickeln.

Es gibt eine Impfung, durch die das Risiko von Gebärmutterhalskrebs sinken kann. Diese Impfung gegen humane Papillomaviren wird jungen Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr empfohlen. Allerdings bietet sie keinen hundertprozentigen Schutz vor der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Die Vorsorgeuntersuchungen für die Geschlechtsorgane sollten trotz Impfung regelmäßig wahrgenommen werden.

Krebsvorsorge in Eigenverantwortung

Jeder Mensch kann selbst etwas dafür tun, die Risikofaktoren für die Entstehung einiger Krebsarten zu vermindern. So ist es bereits bei kleinen Kindern wichtig, stets für einen ausreichenden Sonnenschutz zu sorgen. Hautkrebs entsteht oft als Spätfolge von Sonnenbränden. Wer auf einen gesunden Lebensstil achtet, verringert nicht nur die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Regelmäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, eine ballaststoffarme Ernährung, Rauchen und mangelnde Bewegung führen zu vielen chronischen Erkrankungen, die mit einer gesunden Lebensweise vermieden werden könnten.

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Fazit

Frauen und Männer können mit einem gesunden Lebensstil ihr Risiko, an einem Tumor zu erkranken, senken. Doch noch sind nicht sämtliche Ursachen für die Entstehung der verschiedenen Krebsarten zufriedenstellend erforscht. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden Früherkennungsuntersuchungen von einem bestimmten Lebensalter an angeboten, ab dem statistisch gesehen einzelne Krebsarten besonders häufig diagnostiziert werden. Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto größer sind die Chancen auf Heilung. Deshalb ist es sinnvoll, die Angebote zur Krebsvorsorge zu nutzen.

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