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Webseiten selbst gestalten ̶ Wie gut sind Baukastensysteme wirklich?

Eine eigene Website zu haben, ist mittlerweile fast selbstverständlich geworden. Baukastensysteme versprechen auch Laien, in kurzer Zeit eine eigene Homepage bauen zu können. Worauf sollte man dabei achten?

Wie funktionieren Websites?

Lassen Sie uns zuerst einen traditionellen Irrtum beseitigen: Es ist nicht wahr, dass Webseiten auf irgendwelchen Rechnern gespeichert werden. Was wir als Website wahrnehmen, ist in Wirklichkeit ein komplexes Geflecht aus Anweisungen. Diese bestehen oft aus verschiedenen Computersprachen wie HTML, Javascript oder CSS. In ihnen wird festgelegt, wie die Seite aussehen soll.

Auf die Sprache der Menschen übertragen, könnte dies so aussehen: „Schreib in der Mitte des Bildschirms ̶̶ Herzlich willkommen auf meiner Homepage ̶̶ Schreibe es in schwarzen Buchstaben. Verwende die folgende Schriftart …“ Wenn nun jemand auf diese Website gelangt, liest sein Internetbrowser (Safari, Chrome, Firefox) diese Befehle und befolgt sie.

Als Resultat erscheint die bekannte Mischung aus Bildern und Text: Wir schauen eine Homepage an. Das, was wir sehen, wird aber erst in unserem Computer generiert. Warum ist es so wichtig, diese zu wissen? Weil der traditionelle Weg zur Erstellung einer Homepage genaue Kenntnisse dieser Programmiersprachen voraussetzt. Sprich: Sie oder ein Programmierer müssen all die Befehle eingeben, die dazu führen, dass die Besucher Ihrer Website eine Homepage erblicken. Dies zu bewerkstelligen verlangt viel Wissen, Zeit und Arbeit.

Homepagebaukästen versprechen Erleichterung

Hier schlägt die Stunde der Baukastensysteme. Anstatt sich mit Programmiersprachen zu quälen, geht alles leicht von der Hand. In der Regel gibt es ansprechende Vorlagen, die Sie als Ausgangsbasis verwenden dürfen. Nun müssen nur noch die Texte und Fotos geändert werden. Auch dies ist ganz einfach. Der jeweilige Text wird einfach angeklickt und dann überschrieben.

Auch Fotos lassen sich schnell ersetzen: Ein Mausklick und schon fragt der Baukasten, ob das Bild entfernt oder ersetzt werden soll. Wenn Sie auf „Ersetzen“ klicken, müssen Sie nur noch entscheiden, welches Bild Sie von Ihrem Rechner hochladen möchten. Auch Hintergrundfarben, Schriftfarben und -größen können mit wenigen Klicks verändert werden. Im Prinzip lässt sich innerhalb weniger Stunden eine komplette Homepage erstellen. Dass diese Anweisungen im Hintergrund wieder in Computersprache verwandelt werden, stört dabei nicht.

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Weitere Vorteile der Baukastensysteme

In der Regel verwenden Anbieter Vorlagen, die sich an verschiedenen Personengruppen orientieren. Der Kunde wählt seinen Schwerpunkt und erhält dann passende Vorschläge.

Typische Bereiche sind:

– Websites für Vereine
– Literatur
– Musik
– Fotos
– Gewerbe

Entscheidet man sich für „Gewerbe“, eröffnen sich diverse Branchenmuster. Sollten Sie eines der gängigen Gewerbe ausüben (Bäckerei, Handwerk, Buchhandel, Dienstleistungen), gelangen Sie schnell zu einer professionell aussehenden Website. Ebenso zählt es mittlerweile zum guten Ton, dass verschiedene Plug-ins angeboten werden. So lassen sich ganze Gästebücher, „Gefällt-mir-Buttons“ und vieles mehr im Nu einbauen. Und genau hier taucht das erste Problem auf.

Den passenden Anbieter zu finden, ist eine Kunst

Angenommen, Sie haben einen Homepageanbieter gefunden, der äußerst günstige Preise und eine Vielzahl von Extras anbietet. Hinzu kommen Hunderte von Vorlagen. Leider sind darunter nur zwei, die zu Ihrer Werkstatt passen. Keine der beiden gefällt Ihnen wirklich. Eigentlich wäre es gar nicht so schlimm, wenn da nicht diese hässliche Hintergrundfarbe wäre.

Dummerweise ist es eine der Vorlagen, bei denen die Farbe nicht verändert werden kann. Vielleicht sind Sie auch Musiker. Dann wäre es toll, einen Musikplayer zu integrieren. Optimalerweise mit der Möglichkeit, direkt Songs als Download kaufen zu können. Leider ist dies im Baukasten nicht vorgesehen. Dafür haben Sie die Wahl zwischen zehn verschiedenen Facebook-Buttons. Nach langer Suche haben Sie endlich den richtigen Anbieter für Ihre Website gefunden. Er hat tolle Vorlagen für Bands und Solokünstler.

Es gibt sogar eine integrierte Newsletterfunktion: Ihre Fans können sich direkt auf der Seite registrieren, worauf Sie ihre E-Mail-Adressen erhalten. Von nun an verschicken Sie zwei Mal pro Monat eine Mail an alle Ihre Hörer. Bis jemand feststellt, dass der (amerikanische) Homepage-Anbieter beim Newsletter der US-Rechtssprechung folgt. Diese hat aber keine Bedeutung für den Datenschutz in Deutschland. Schließlich finden Sie einen deutschen Anbieter, der tolle Vorlagen für Bands hat ̶̶ aber keinen Musikplayer.

Integrierte Shopsysteme und Bezahlung ̶̶ Mission impossible?

Die Problematik der Homepagebaukästen zeigt sich oft bei den Bezahlsystemen. Angenommen, Sie möchten einen Onlineshop betreiben. Dabei kommt es zum folgenden Problem:

– Anbieter A hat die schönsten Vorlagen, aber keine Bankabbuchung
– Anbieter B bietet beeindruckende Extras, aber keine Bezahlung per PayPal
– Anbieter C bietet all das – erlaubt aber nur eine Währung

Nach langem Suchen stoßen Sie auf Anbieter D, der alles zu Ihrer Zufriedenheit löst. Leider liegt der Preis weit über dem, was Sie ausgeben wollen. Und nun?

Der goldene Mittelweg

Im Prinzip haben wir es mit zwei komplett verschiedenen Welten zu tun. Die eine verspricht komplette Freiheit dank direkter Nutzung der Programmiersprachen. Die andere bietet einfachste Bedienung, aber eingeschränkte Freiheit. Nun gibt es Anbieter, die das Dilemma zwischen totaler Freiheit und einfacher Bedienung lösen möchten. Ein gängiger Ansatz besteht darin, zusätzliche Programmierfenster anzubieten.

Ein Beispiel: Sie möchten einen Text einfügen, der Sie und Ihre Hobbys vorstellt. Der Baukasten bietet Ihnen dazu sieben Schriftarten, Fettdruck und die Möglichkeit, Worte zu unterstreichen. Allerdings möchten Sie mehrere Worte kursiv haben. Außerdem sollen vier Worte in roter Farbe erscheinen. Dinge, die dieser Baukasten nicht kennt. Also öffnen Sie das Programmierfenster. Nun geben Sie die Anweisungen für rote Farbe und kursive Schrift in der Programmiersprache ein. Im Anschluss sieht alles so aus, wie Sie es wollten. Kann man diesen Trick in allen Bereichen anwenden? Das hängt vom Baukastenanbieter ab.

Mehr Freiheiten durch Apps

Manche Unternehmen gehen einen komplett anderen Weg: Sie öffnen ihr System für Drittanbieter. Diese können Anwendungen erstellen, die sich dann in einem Appstore erwerben lassen. Sie möchten ein Gästebuch haben? Einen Besucherzähler? Ein Warenkorbsystem? Wählen Sie die entsprechende App und fertig. Dennoch gibt es auch hier einen Pferdefuß: Was ist, wenn es keine App für das gibt, was Sie möchten?

Der sichere Weg durch den Dschungel

Letztlich gibt es für jedes Problem eine Lösung. Dies gilt auch für die geschilderten Herausforderungen. Wichtig ist es, sich vorab darüber klar zu werden, was Sie benötigen. Anbei ein kleiner Schlachtplan:

1) Erstellen Sie Ihre künftige Homepage auf Papier

Notieren Sie dabei genau, was wichtig für Sie ist. Wenn Sie etwas verkaufen möchten, überlegen Sie, was das Bezahlsystem umfassen soll. Seien Sie dabei so präzise wie möglich. Schreiben Sie nicht: „Die Kunden sollen direkt auf der Seite bezahlen können“.

Besser wäre: „Die Kunden sollen die Wahl zwischen PayPal, Kreditkarte und Bankabbuchung haben“. Ganz nebenbei: Wie ist es mit Vorkasse? Entstehen Versandkosten? Falls ja, sollten diese online berechnet werden können. Lassen sich externe Zahlungsdienstleister einbinden?

2) Prüfen Sie den Markt

Welche Baukästen werden angeboten? Welche Vorlagen gefallen Ihnen am besten? Lassen sich Hintergrundfarbe und Schriftarten verändern? Welche Möglichkeiten gibt es, auf direktem Weg mit Programmiersprachen zu arbeiten? Und noch mal: Gibt es die Möglichkeit, externe Anbieter einzubinden? Beispielsweise beim Newsletter oder für Kommentare. Lassen Sie sich dabei Zeit!

3) Wie ist es mit dem Service?

Manche Anbieter verlangen Aufpreise für schnellen Support. Bei anderen ist er bereits im Grundpreis inbegriffen. Spricht der Support Ihre Sprache? Ausländische Anbieter haben oft tolle Lösungen. Wenn sie in Englisch fit sind, sollten Sie auch diesen Unternehmen Ihre Aufmerksamkeit schenken. Beachten Sie aber im Zweifelsfall die unterschiedlichen Rechtsprechungen. Gerade, wenn es um Angelegenheiten des Datenschutzes geht.

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Fazit

Homepagebaukästen stellen einen schnellen und bequemen Weg zur eigenen Website dar. Gerade für Menschen, die nicht mit Programmiersprachen vertraut sind, ist dies ein großer Vorteil. Auch erfahrene Programmierer können hier und da Zeit einsparen. Die Gestaltungsfreiheit reduziert sich jedoch auf das, was der jeweilige Baukasten erlaubt. Vor der Wahl eines Anbieters gilt es, die eigenen Bedürfnisse genau zu prüfen.

Die Möglichkeit, eigene Codezeilen einzufügen, erhöht die Flexibilität im Zweifelsfall enorm. Lassen sich Anwendungen von Drittanbietern einfügen, ist das noch besser. Lassen Sie sich ausreichend Zeit, um den Markt zu prüfen. Ihre künftige Homepage wird enorm davon profitieren!



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