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Reineres Hautbild durch Fruchtsäurepeeling

Reine, jugendlich wirkende Haut ist das, was Peelings versprechen. Doch was können sie wirklich und was unterscheidet Fruchtsäure- von mechanischen Peelings?

So funktioniert ein Peeling

Unsere Haut erneuert sich beständig selbst. Dabei werden die oberen, bereits abgestorbenen Zellen der Hornschicht abgestoßen. Die darunter liegenden Schichten bilden kontinuierlich neue Zellen. Diese wandern nach oben, bis sie auch absterben. Solch ein Zyklus wiederholt sich beständig. Er dauert etwa vier Wochen. Durch diesen fortlaufenden Erneuerungsprozess bleibt die Haut in ihrer Barriere- und Schutzfunktion gegenüber der Außenwelt immer funktionsfähig.

Sie repariert dabei kleine Schäden. Auch Verschmutzungen, die sich nicht abwaschen lassen, verschwinden so nach einiger Zeit von selbst. Die toten Hornzellen verbleiben in der Regel eine Weile auf der Haut, bevor sie sich abreiben. Wenn man älter wird, neigt die obere Hornschicht dazu, sich zu verdicken. Sie bildet dann auch eher kleine Schüppchen oder Verhornungen. Eine verdickte Hornschicht ist weniger elastisch. Sie neigt eher zum Knittern und wirkt matt. Peelings lösen die toten Zellen ab. Im Ergebnis fühlt die Haut sich glatter an. Sie wirkt reiner sowie frischer.

Unterschiede zwischen mechanischen und Fruchtsäurepeelings

Mechanische Peelings reiben mit feinen Partikeln die Hornzellen ab. Man verwendet dazu Bürsten, feinen Sand, Zucker oder Salz, gemahlene Mandel- und Aprikosenkerne, Kaffeesatz oder feine Kunststoffteilchen. Peelings, die Kunststoffteilchen enthalten, sind in Verruf geraten. Diese feinen Partikel werden von den Kläranlagen nicht herausgefiltert. So können sie in die natürlichen Gewässer gelangen und damit über die Nahrungskette auch in die menschliche Nahrung.

Fruchtsäurepeelings gehören zu den chemischen Peelings. Sie enthalten Säuren (AHA und PHA) als wirksame Bestandteile. Diese werden beispielsweise aus unreifen Früchten gewonnen. Solche Fruchtsäuren lösen die oberflächlichen Verhornungen der Haut auf. Auf diese Weise entfernen sie Hautschüppchen, welche die Haut müde und fahl wirken lassen. Als willkommener Nebeneffekt wird die Regenerationsfähigkeit der Haut gefördert. Bei einigen Mitteln wird sich auch ihre Fähigkeit gefördert, Feuchtigkeit zu speichern.

Anwendung und Wirkung von Fruchtsäurepeelings in der Dermatologie

Der Hautarzt kann zu einem Fruchtsäurepeeling raten, wenn Pigmentflecken (Hyperpigmentierungen), Hautunreinheiten (Akne, Komedonen), Knitterfalten, Narben oder eine Rosazea behandelt werden sollen. Es gibt verschiedene Fruchtsäuren. Je kleiner die Moleküle sind, desto tiefer dringt das Mittel ein und desto wirksamer ist es. Tief eindringende Mittel können aber bei empfindlicher Haut eher zu Nebenwirkungen, wie Brennen und Rötungen führen. Die Art und Konzentration der verwendeten Säure richtet sich nach Erkrankung und Hauttyp.

Bevor in der dermatologischen Praxis das Peeling aufgetragen wird, erfolgt eine gründliche Hautreinigung. Wenn das Präparat lange genug eingewirkt hat, wird es neutralisiert und abgenommen. Im Allgemeinen dauert die Einzelbehandlung ca. 45 Minuten bis eine Stunde. Weil die Hornschicht normalerweise einen gewissen Sonnenfilter bietet, der dann fehlt, ist nach dieser Behandlung ein Sonnenschutz notwendig. Diese Behandlung wird daher bevorzugt in der sonnenarmen Jahreszeit durchgeführt. Ein Behandlungszyklus umfasst, je nach ärztlicher Anordnung, etwa 6 bis 12 Sitzungen. Diese finden jeweils im Abstand von ein bis zwei Wochen statt.

Kosmetisches Peeling mit Fruchtsäure zu Hause

Fruchtsäure-Peelings für die häusliche Anwendung sind in Drogerien und Apotheken frei verkäuflich erhältlich. Dort werden sie oft als Anti-Aging-Produkte angeboten. Sie sind sich in der Regel auch für sensible Haut geeignet. Anders als mechanische Peeling-Produkte werden chemische Peelings mit Fruchtsäuren im Allgemeinen als sanft und nebenwirkungsarm empfunden.

Sie weisen eine geringere Säurekonzentration auf als die medizinischen Produkte. Deshalb wirken sie meistens weniger stark und tief. Dunkle Pigmentflecken und tiefere Narben lassen sich damit kaum entfernen. Die kosmetischen Peelings auf der Basis von Fruchtsäuren reinigen die Haut jedoch gründlich von toten Hornschuppen. Dadurch glätten sie die Haut. Die Poren werden verfeinert.

Insgesamt wirkt der Teint frischer und gleichmäßiger. Wirkstoffe aus pflegenden Cremes und Seren können nach einer solchen Behandlung besser aufgenommen werden. Der Bildung von kleinen Fältchen sowie von Mitessern wird effektiv vorgebeugt. Gleichzeitig regeneriert die Haut schneller. Ihre Elastizität wird gefördert. Das sorgt für eine jüngere Ausstrahlung.

Für sehr empfindliche Haut eignet sich ein Peeling, das PHA-Säure anstelle von AHA enthält. Diese Moleküle sind etwa größer als die von AHA. Deshalb dringen sie nicht so tief ein. Die Behandlung mit PHA wirkt milder. Außerdem gilt PHA als ausgesprochen guter Feuchtigkeitsspender. Die Lippen und die Augenpartie sollen dabei ausgespart werden. Ein guter Sonnenschutz ist auch vor und nach häuslichen Anwendungen unbedingt notwendig. Ebenfalls sollte man vor- und nachher auf Saunabesuche verzichten.

Wie häufig sollte man peelen?

Es ist sinnvoll, das Peeling mindestens alle vier Wochen durchzuführen. Das entspricht dem natürlichen Rhythmus, in dem sich die Haut erneuert. Wer es gut verträgt, kann die Behandlung aber auch öfter durchführen. Am besten beginnen Sie mit einem Produkt, das Säure in geringer Konzentration enthält. Allmählich kann dabei sowohl die Konzentration als auch die Häufigkeit der Anwendung gesteigert werden.

Sanftes Peeling alle zwei oder drei Tage ist durchaus möglich. Auf den Packungsbeilagen finden Sie genaue Anwendungsempfehlungen. Sie sollten dabei aber auch unbedingt auf Ihr persönliches Hautgefühl achten und sich hauptsächlich danach richten. Wird das Fruchtsäurepräparat zu häufig angewandt, kann die Haut irritiert, gereizt sowie mit Trockenheits- und Spannungsgefühl oder Rötungen reagieren.

Pflegecremes mit Säuren

Cremes, die beispielsweise PHA enthalten, sind gut für eine mild klärende alltägliche Pflege geeignet. Auch im Anschluss an ein professionelles Peeling (Mikro-Dermabrasion) werden sie oft für die regelmäßige häusliche Hautpflege empfohlen. Die Creme wird ein oder zwei Mal täglich verwendet. Bei einmaliger Verwendung dient sie als Nachtcreme. Am nächsten Morgen reicht es dann aus, das Gesicht mit klarem lauwarmem Wasser zu reinigen.

Dabei spüren Sie spätestens nach zwei bis drei Tagen der Anwendung, dass die Haut sich deutlich glatter anfühlt. Sollte die Creme sich nach dem Auftragen nicht reichhaltig genug anfühlen, können Sie einfach hinterher Ihre gewohnte Nachtcreme oder eine andere reichhaltigere Creme auftragen.

Für wen sind Peelings nicht oder nur mit Einschränkungen geeignet?

Wer unter Entzündungen der Haut, Herpes oder virusbedingten Warzen leidet, muss auf Peelings verzichten. Auch bei verletzter Haut oder während der Schwangerschaft wird von Fruchtsäure-Behandlungen abgeraten. Selbstverständlich stellen Allergien auf einen der Inhaltsstoffe ebenfalls ein Ausschlusskriterium dar. Werden gleichzeitig hormonelle Verhütungsmittel oder Hormonpräparate in den Wechseljahren verwendet, besteht ein erhöhtes Risiko für Pigmentstörungen (bräunlich fleckige Verfärbungen der Haut).

Fazit

Die Haut porentief reinigen, Unreinheiten entfernen, die Hautstruktur verbessern, Fältchen sichtbar verringern, müde Haut wieder strahlen lassen: Peelings versprechen, diesen Wunschträumen nahe zu kommen. Tatsächlich wirkt durch das „Peelen“, das Entfernen der toten Hautzellen, das Hautbild klarer und feiner. Auch Make-up lässt sich auf der so geglätteten Hautoberfläche gleichmäßiger verteilen.

Chemische Peelings auf der Basis von AHA-Fruchtsäuren (Alphahydroxysäure oder Glycolsäure) und PHA (Polyhydroxysäure oder Lactobionicsäure) sind effektive Behandlungsmethoden. Je nach Art und Konzentration der Säure sind sie für die Anwendung in der dermatologischen Praxis oder zur Selbstbehandlung zu Hause geeignet. Viele Produkte mit Fruchtsäuren, die als Peeling oder eingearbeitet in Cremes für die tägliche Hautpflege angeboten werden, sind auch gut für empfindliche Haut geeignet. Wer ganz sicher gehen möchte, fragt einen Kosmetiker um Rat, um das beste Produkt für sich zu finden.



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