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Übler Mundgeruch: Ursachen und Behandlung

Übler Mundgeruch stört die Umgebung. Betroffene geraten ungewollt ins Abseits. Die Liste möglicher Ursachen ist lang. Meist hilft eine sehr gründliche Mundhygiene, um das Problem zu beseitigen.

Mundgeruch gab es schon in den Sagen der alten Griechen

Bereits ein uralter Mythos beschreibt die Bestrafung von Frauen mit übel riechendem Atem auf der Insel Lemnos durch die Göttin Aphrodite. Mit weitreichenden Folgen: Ihre Männer wendeten sich Sklavinnen zu. Aus Rache töteten die Frauen ihre Männer. Aber wie oft in Mythen überlebte einer von ihnen und verhalf seiner Tochter zur Herrschaft über die Insel.

Rund ein Viertel der Bevölkerung betroffen

Auch heute geraten Menschen mit Mundgeruch schnell ins Abseits. Meist von den Betroffenen selbst nicht bemerkt, wenden sich die Menschen in ihrer Umgebung von ihnen ab. Für ein Viertel der Bevölkerung ist Mundgeruch (Halitosis) oder übel riechende Ausatemluft ein täglicher Begleiter.

Was riecht da so?

Übler Mundgeruch entsteht durch verschiedenste organische Verbindungen. Der US-amerikanische Chemiker Linus Pauling nahm Mitte des 20. Jahrhunderts die menschliche Ausatemluft unter die Lupe – mittels einer Methode namens Gas-Chromatografie. Er fand dabei mindestens 200 organische Verbindungen, die mit der Atemluft den Mund verlassen. Weiterführende Untersuchungen erhöhten die Menge auf 3000 Substanzen. Dazu zählen Verbindungen mit Schwefel und mit Stickstoff. Sie entstehen durch bakterielle Zersetzungsprozesse organischer Stoffe. Das können sowohl Nahrungsreste als auch abgestorbenes Gewebe oder Speichel sein.

Mangelnde Hygiene

Häufigste Ursachen für Mundgeruch sind mangelnde Hygiene oder einmalige Ereignisse. Rauchen, der Verzehr von Knoblauch oder Zwiebeln, Kaffee sowie Alkohol gehören bei den meisten Menschen zu den vorübergehenden Auslösern von Mundgeruch. Verschwindet der Anlass, weicht zumeist auch der übel riechende Atem. Mangelnde Hygiene hingegen benennen Ärzte als die häufigste Ursache fauler Mundausdünstungen. Bakterielle Fäulnisprozesse finden im Mundraum ungepflegter Zähne und Gebisse einen idealen Nährboden. Erkrankte Zähne, ungesäuberte Zahnzwischenräume und kleine Zahnfleischtaschen bilden die Spielwiese von Bakterien. Unbeseitigte Speisereste werden durch diese langsam zersetzt und erzeugen die dabei entstehenden, übel riechenden Stickstoff- und Schwefelverbindungen. Auch hinter oder unter Wurzelresten, lockeren Zähnen, fehlerhaft sitzendem Zahnersatz wie Kronen, Bücken oder Inlays verbergen sich Stellen mit ungebremster bakterieller Fäulnis. Zahnärzte verweisen auf Zahnbeläge und Zahnstein als Quelle für schlecht riechende Ausatemluft. Erkranktes Zahnfleisch produzierte Mengen abgestorbenen Gewebes, das mit Blut vermischt, einen schlechten Mundgeruch bedingt. Beläge auf der Zunge tragen ebenfalls zum sogenannten Foetor ex ore, dem vom Mundraum verursachten faulen Geruch bei.

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Mundgeruch durch Erkrankungen des Mund-, Rachen- und Nasenraums

Auch Infektionen und Entzündungen des Mund-, Rachen- und Nasenraumes wie der Mandeln oder der Nasennebenhöhlen, Schnupfen oder Pfeiffersches Drüsenfieber lassen den Betroffenen unangenehme Gerüche ausatmen. Verantwortlich sind die Absonderungen, vermischt mit Bakterien. Der Schleim vermehrt sich durch Mundatmung und setzt sich als unangenehmer Mundgeruch ab. Zu eitrigem Schleim kann es auch bei einer chronischen oder akuten Erkrankung der Bronchien kommen. Zumeist morgens, begleitet von schlechtem Mundgeruch, muss der Schleim abgehustet werden.

Stoffwechselerkrankungen als Ursache

Neben den Erkrankungen der Atemwege und des Mundraumes sorgen auch einige Stoffwechselerkrankungen für schlecht riechende Ausatemluft. Ganz oben auf der Liste steht Diabetes mellitus. Inzwischen als Volkskrankheit benannt, beziffern Ärzte die Anzahl der unwissend Erkrankten auf circa vier Millionen Menschen. Die Symptome der Zuckerkrankheit entwickeln sich schleichend und werden am Anfang zumeist nicht erkannt. Durch fehlendes Insulin können die Zellen den Blutzucker nicht aufnehmen und bauen stattdessen Eiweiße und Fette ab. Es kursieren vermehrt sogenannte Ketone als Abbauprodukte der Fettsäuren im Blut. Diese sind in ihrer einfachsten Form das Aceton, das süßlich riechend dem Mund entströmt. Als klassischer Auslöser für üblen Mundgeruch benennt die Medizin neben Diabetes auch noch die Leberzirrhose, eine tödlich endende Erkrankung des Organs, wenn sie unbehandelt bleibt. Mundgeruch als Anzeigen einer Erkrankung innerer Organe tritt auch bei Nierenversagen auf. Magen- und Darmkrebs äußeren sich durch intensiven ekelhaften Mundgeruch meist im Vorfeld der Erkrankung.

Weitere Auslöser für üblen Mundgeruch

Daneben können Hepatitis, tropische Erkrankungen, Medikamente und Chemikalien die Ursachen für Mundgeruch sein. Falsche Ernährung, Laktose-Unverträglichkeit und übermäßiger Genuss von Eiweißen können ebenfalls Auslöser sein, vor allem wenn auch noch Stress hinzukommt.

Oft Hinweis von Dritten notwendig

Vor einer erfolgreichen Therapie von Mundgeruch steht die Suche nach den Ursachen. Oft zeigen sich dabei schon die ersten Schwierigkeiten. Betroffene selbst merken von den schlechten Gerüchen aus dem Mundraum nichts. Vielleicht vermag der Leidtragende das Übel durch aufmerksame Beobachtung von Mitmenschen, die sich mitten im Gespräch wegdrehen oder es beenden, zu erkennen. Manchmal erhält der Betroffene einen freundlichen Hinweis. Spätestens dann lohnt sich der Gedanke an eine Behandlung.

Mundspülung ist keine Dauerlösung

Mit Hilfe einer Mundspülung oder einem Kaugummi sind die Nebenwirkungen knoblauchhaltigen Essens, Kaffee oder Zwiebeln zu beseitigen. Zähneputzen verschafft kurzfristig einen guten Atem und vertreibt schnell die kleinen Folgen des Alkoholkonsums vom Vortag. Einige schwören auf Petersilie. Im Mund zerkaut, vertreibt sie nach Ansicht von Experten die Fäulnisbakterien, die für das Entstehen der Gerüche nach „faulen Eiern“ verantwortlich sind. Mundspülungen helfen allerdings nur kurzfristig, schaden aber langfristig dem bakteriellen Gleichwicht im Mundraum und zerstören die Mundflora. Zudem verfärben diese Erzeugnisse bei längerer Anwendung häufig die Zähne und beeinträchtigen den Geschmack.

Gewohnheiten unter die Lupe nehmen

Nicht nur Alkohol, knoblauchhaltiges Essen oder Rauchen bewirken üblen Mundgeruch. Die Zeiten, in denen eine frische Hausmannskost zum Standard gehörte, gehören der Vergangenheit an. Fast Food, Fertiggerichte und zuckerreiche Ernährung bestimmen den Lebensalltag. Weil sie gestresst sind, vernachlässigen viele Menschen eine ausgewogene Ernährung und überfordern ihr Verdauungssystem. Neben anderen Maßnahmen gilt es zu einer gesunden, basenreichen Ernährung mit Gemüse, Obst, pflanzlichen Eiweißen und ungesättigten Fettsäuren zurückzukehren.

Zahnpflege bringt meist Besserung

Bei der überwiegenden Mehrheit, Ärzte sprechen von über vier Fünfteln der Betroffenen, reguliert eine ausgiebige Mundhygiene die Ausatemluft. Zuerst ist darauf zu achten, die Zähne und die Zahnzwischenräume sowie die Zunge richtig zu reinigen. Essenreste müssen nachhaltig entfernt werden. Eine Zahnbürste mit funktionierenden Borsten sowie die richtige Technik, nach jedem Essen angewendet, bewirken im Mund ungeahnte Wunder. Zahncreme mit Kräutern ohne Fluoride und Weißmachern eignen sich gut für die tägliche Pflege des Mundraumes. Nicht immer sind die teuersten Produkte auch die besten. Die Zunge kann mit einer Zungenbürste oder einem Teelöffel vom Belag befreit werden. Zahnärzte empfehlen zusätzlich den täglichen Einsatz von Zahnseide. Besonders in den Zahnzwischenräumen sammeln sich lästige Ablagerungen an, die mit einer herkömmlichen Zahnbürste nur schwer entfernt werden können. Die Anwendung von Zahnseide ist anfangs oft erst einmal schwierig, geht allerdings bei täglichem Gebrauch in Routine über.

Zahnärztliche Untersuchung bringt Schwachstellen ans Licht

Ohne den Gang zum Zahnarzt werden Betroffene ihren üblen Mundgeruch häufig nicht los. Fest sitzender Zahnstein und Zahnbeläge können durch die Pflege zu Hause nicht mehr entfernt werden. Dagegen bietet jede zahnärztliche Praxis eine professionelle Zahnreinigung an. Einmal jährlich übernehmen die Krankenkassen dafür die Kosten. Schadhafte Stellen im Gebiss deckt der Zahnarzt durch eine gründliche Untersuchung auf. Hinter mangelndem Zahnersatz schlummern nicht selten Fäulnisherde mit unangenehmem Geruch. Diese Stellen müssen durch den Spezialisten behandelt werden. Erst dadurch kann der üble Mundgeruch ganz verschwinden.

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Fazit

Übler Mundgeruch kann harmlos sein, aber auch auf schwerwiegende Erkrankungen hinweisen. In der überwiegenden Zahl der Fälle ist unangenehmer Geruch aus dem Mund auf mangelnde Hygiene des Mundraumes zurückzuführen. Schlechte Ess- und Lebensgewohnheiten fördern die Fäulnis und lassen die Ausatemluft schlecht riechen. Jeder Betroffene kann dagegen aktiv etwas tun. Übler Mundgeruch ist keine Krankheit und deshalb in den meisten Fällen auch „heilbar“.

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