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Baden im Solebecken: Tun Sie Ihrem Körper was Gutes

Kein Meer in Sicht? Zum Glück gibt es die Solebäder. Das mit Mineralstoffen angereicherte Wasser bringt den Stoffwechsel auf Trab, beugt Allergien vor und stärkt das Immunsystem.

Therapie oder Prävention? Sole kann beides!

Bei zahlreichen Beschwerden mit der Haut haben Solebäder effiziente Wirkung gezeigt. Ebenso bei Erkrankungen der Atemwege oder Störungen im Bewegungsapparat. Professionelle Wassergymnastik fördert die Gesundheit und hilft gezielt bei Beschwerden mit den Gelenken. Jedes Solebad bietet seinen Besuchern ein besonderes, mit diversen Mineralstoffen angereichertes Wasser. Der Salzgehalt variiert dabei von eineinhalb bis zwanzig Prozent. Doch wie entstanden die herrlich erfrischenden Solebäder?

Die Kunstfertigkeit der Kelten

Einige Jahrhunderte vor Christus konnten die Kelten bereits Salz aus dem Wasser lösen. Dazu erhitzten sie Solewasser in Tonkrügen. Den dabei entstehenden Salzbrei nutzten und verarbeiteten sie. Der Begriff Sole stammt von „sul“ beziehungsweise „sol“ ab und stand ursprünglich für „Salzbrühe“. Doch erst im Mittelalter lernten die Menschen, die Sole aus den Bergen zu gewinnen.

Dass Sole auch äußerlich angewendet werden kann, wurde Anfang des neunzehnten Jahrhunderts entdeckt und zwar vom deutschen Arzt Dr. Johann Wilhelm Tolberg. So entstand in Bad Salzelmen –nunmehr ein Stadtteil von Schönebeck – das erste Solebad Deutschlands. Mittlerweile können europaweit Solebäder zum Entspannen, Auftanken und zur Unterstützung bei gesundheitlichen Beschwerden aufgesucht werden. Alternative: die natürliche Solequelle, das Meer.

Die positiven Auswirkungen eines Solebades

Vor einer Solebad-Therapie sollten Sie unbedingt mit einem Arzt über Ihre Beschwerden sprechen. Dieser empfiehlt Ihnen auch den richtigen Kurort, passend für Ihr Anliegen. Denn die Heilwirkungen in den einzelnen Solebädern sind sehr unterschiedlich und jedes Bad ist für bestimmte Erkrankungen prädestiniert. Ein kleiner Einblick:

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Neurodermitis

Ausgelöst durch Allergien, Stress, chemische Reize oder Infektionen, leiden die Betroffenen unter trockener Haut, starkem Juckreiz und diversen Ausschlägen auf der Haut. Vor allem Kleinkinder haben Beschwerden. Für die Behandlung sollte der Betroffene Solewasser mit einem Salzgehalt von ungefähr drei bis vier Prozent auswählen. Ein höherer Soleanteil könnte die Symptome eventuell verstärken.

Schuppenflechte

Dagegen werden bei Schuppenflechte ein hoher Gehalt an Sole sowie ein besonders hoher Anteil an Kalium, Magnesium und Kalzium empfohlen. Dabei kann man sich an der Rate der gelösten Salze im Toten Meer orientieren, die mehr als zwanzig Prozent beträgt. Schuppenflechten kennzeichnen sich durch juckende, rote Hautstellen, über die sich eine verhornte Schicht legt.

Aber auch Eiterbläschen können sich im Zuge von Schuppenflechten bilden. Sowohl bei Neurodermitis als auch bei Schuppenflechten sollte nach dem Bad im Solebecken eine fachmännische Bestrahlung der Haut mit UV-Licht erfolgen. Durch das Salzwasser lösen sich die Hautschuppen und die anschließende „Sonnenbestrahlung“ kann besser durch die Hautschichten eindringen. Die Entzündungen werden gehemmt und der Juckreiz verringert sich. Diese Behandlung nennt sich Balneophototherapie (auch bekannt als Sole-Photo-Therapie) und die Kosten werden von den deutschen Krankenkassen übernommen.

Arthrose, rheumatoide Arthritis oder Degeneration der Wirbelsäule

Der menschliche Bewegungsapparat ist täglich zahlreichen Belastungen wie Stößen oder starken Dehnungen ausgesetzt. Dadurch beginnt, laut medizinischen Forschungen, bereits ab dem Alter von dreißig Jahren die unbemerkte Abnutzung der diversen Gelenke. So gehört die Arthrose zu dem natürlichen Alterungsprozess. Die Gelenke verändern sich mit dem Alter und durch starken Verschleiß und das Knorpelgewebe bildet sich zurück.

Während die Arthrose durch Beschwerden in den Gelenken gekennzeichnet ist und erst im fortgeschrittenen Alter auftritt, kann die rheumatoide Arthritis bereits im Kindesalter Probleme bereiten. Diese entzündliche rheumatische Erkrankung, besser bekannt als Rheuma, kann sowohl die Gelenke als auch die Muskeln, Sehnen und Bänder betreffen. Wie und warum diese Krankheit entsteht, ist wissenschaftlich noch nicht gänzlich geklärt. Sicher ist, dass bei rheumatoider Arthritis das Immunsystem gestört ist und sich deswegen die Gelenke entzünden.

Degeneration der Wirbelsäule oder Rheuma? Beim Bad im warmen Solewasser kann die Muskulatur entspannen und die Gelenke werden entlastet. Dies fördert die anschließende Beweglichkeit der Patienten. In Kombination mit einer therapeutischen Wassergymnastik im Solebad können noch effizientere Erfolge verzeichnet werden. Gleichzeitig haben die Patienten bei den professionellen Übungen weniger Schmerzen.

Trinkkur, Spülung oder Inhalieren – Anwendungen abseits des Solebades

Sole kann nicht nur im Zuge eines wohltuenden Bades genutzt werden, sondern unterstützt auch die Organe und diverse körperliche Funktionen. Die Trinkkur mit Solewasser eignet sich für die innerliche Begleitbehandlung bei sämtlichen Beschwerden mit den Gelenken (Arthritis oder Wirbelsäule). Außerdem forciert Solewasser die Regeneration des gesamten Organismus: Das Verdauungssystem wird angeregt, der Kreislauf harmonisiert und eine natürliche Entschlackung erfolgt.

Dafür sollten Sie jeden Tag, vorzugsweise nach dem Aufstehen und auf nüchternen Magen, einen Teelöffel gesättigte Sole in einem Glas Wasser auflösen und trinken. Diese Kur kann über einen Zeitraum von mehreren Monaten erfolgen. In dieser Zeit können im Körper schädliche Ablagerungen aufgebrochen und über den Urin ausgeschieden werden.

Für eine Nasenspülung benötigen Sie Solewasser mit einem Salzgehalt von rund einem Prozent. Mit dieser Salzlösung spülen Sie mehrmals täglich Ihre Nase. Die Sole forciert die Heilung einer Nasennebenhöhlenentzündung, hilft bei Schnupfen (Heuschnupfen) und bekämpft Infekte in den Atemwegen. Die Inhalation mit Sole befreit die Atemwege und unterstützt Patienten mit chronischen oder akuten Atemwegserkrankungen, indem sie die Schleimhäute abschwellen lässt und Entzündungen hemmt.

Dazu zählen Asthma oder Bronchitis sowie Nasennebenhöhlenentzündungen. Gleichzeitig wird ein Hustenreiz gedämpft und das gebildete Sekret leichter abgehustet. Doch auch für Allergiker oder als präventive Maßnahme empfiehlt sich die Inhalation von Sole.

Nicht verwechseln: Thermalbad und Solebad

In einem Thermalbad erwartet Sie ein natürliches Quellwasser, welches aus der Erde hervorsprudelt und mindestens zwanzig Grad Celsius warm ist. In der Erde finden sich aber auch zahlreiche natürliche Salzwasserquellen, welche sich im Inneren der Erde bildeten. Dies geschieht durch Ablagerungen des Meeres und im Zuge der Verschiebung der Erdplatten. Solebäder müssen aber nicht zwingend das Solewasser aus einer ursprünglichen Quelle nutzen, sondern können das Wasser selbst herstellen.

Es gibt aber auch eine Mischung von Thermal- und Solebad. Dann stammt das Wasser aus einer natürlichen Quelle und enthält hochwertige Mineralstoffe in nennenswerten Mengen. Erst nach der Prüfung eines Institutes darf es sich Thermalsole nennen. Doch ob Thermalbad oder Solebad – das Schwimmen und Treiben im warmen Wasser ist die pure Wohltat für die Seele und befreit gleichzeitig von Verspannungen. Und: Schlechte Laune sowie Alltagsstress haben bei dem erquickenden Bad im hochwertigen Wasser keine Chance.

Kennen Sie Floating?

Das Floating findet in hochmodernen Einzelbädern statt. Dabei finden sich im Wasser mindestens zwanzig Prozent, meistens aber über dreißig Prozent Sole. Während Sie himmlisch leicht im Wasser schweben, kommen noch Licht-, Klang- und Farbspiele hinzu. Diese bieten Körper und Geist wohltuende Entspannungsphasen. Diese ebenfalls als medizinische Therapieform anerkannte Behandlung vereint sämtliche positive Aspekte eines Solebades und gleichzeitig können Schmerzpatienten entspannen.

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Schwerelos im Wasser treiben — Wellness pur

Abgesehen von den positiven Einflüssen auf die menschliche Haut, die Organfunktion und die präventiven Auswirkungen steht der Faktor Wellness bei vielen Solebädern oft im Zentrum des Geschehens. Sie haben einen hektischen Alltag und sind ein wahres Allroundgenie, aber für die kleinen Auszeiten fehlt einfach die Zeit? Unruhe, Schlaflosigkeit, aber auch Depressionen können die Folge sein.

Deswegen ist Wellness, Erholung und jede Menge Spaß ein wichtiger Faktor bei einem Solebad. Schwerelos auf dem Wasser treiben, mit den Kindern im Erlebnisbad planschen, eine wohltuende Massage mit duftenden Ölen genießen oder entspannt das ansprechende Ambiente außerhalb der Becken genießen. In idyllischen Ruheoasen können Sie wieder zur inneren Mitte finden oder ein spezielles Kosmetikprogramm in Anspruch nehmen.

Luxuriöse Saunas, Lichtspiele und harmonische Unterwassermusik machen die vielfältigen Angebote der Solebäder komplett. Das Beste: Es muss nicht gleich ein einwöchiger Urlaub sein, um in die wohltuenden Effekte eines Solebades zu spüren. Bereits ein Tag genügt, um die Haut zu erfrischen, den Körper zu entschlacken, den Kreislauf in Schwung zu bringen und das Immunsystem zu stärken.

Fazit

Jedes Solebad ist individuell, die Bäder werben mit speziellen Mineralstoffen im Wasser und bieten Kunden kreative zusätzliche Programme – eine Wohltat für die Seele und kräftigend für den Organismus. Jeder gesunde, abwechslungsreiche Lebensstil benötigt Zeiten, die der puren Entspannung dienen. Das bringt frischen Elan für den Alltag und erhöht die persönliche Leistungsfähigkeit. Sich Zeit zu nehmen lohnt sich.



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