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Vertical Gardening: Wie man Gemüse in der Wohnung ziehen kann

Gärtnern liegt im Trend und macht Spaß. Wer nicht über einen eigenen Garten verfügt, kann beim Vertical Gardening und mit Aquaponic-Systemen trotzdem aktiv werden.

Gemüseanbau in der Wohnung

Gerade wer in einer Stadtwohnung lebt, hat oft nicht die Möglichkeit, einen eigenen Garten zu bewirtschaften. Entsprechende Flächen sind rar und teilweise weit von der Wohnung entfernt. Die regelmäßige Pflege des angebauten Gemüses erschwert sich dadurch. Für zahlreiche Menschen bleibt selbstgezogenes Gemüse deshalb ein Traum.

Das muss aber nicht sein. Der Anbau von Gemüse und Gartenkräutern ist auch in der Wohnung möglich. Dafür muss nicht einmal ein Balkon oder eine Terrasse vorhanden sein. Sogar innerhalb der eigenen vier Wände lässt sich Gemüseanbau verwirklichen. Wer es ausprobiert, ist von den Erträgen oftmals erstaunt.

Die Vorteile des Gemüseanbaus in der Wohnung sind vielfältig. Die Pflege geht leicht von der Hand, denn das Beet ist stets nur wenige Schritte entfernt. Somit bleibt auch nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit noch genug Zeit, die Pflanzen zu wässern und zu pflegen.

Damit verbunden ist meist sogar ein bisschen Entspannung, die durch die Hingabe an die Gemüsepflanzen und deren Aufzucht entsteht. Ebenso wie in einem richtigen Garten stellt auch der Gemüseanbau in der Wohnung ein kleines Refugium im Alltag dar. Der unkonventionelle Anbau in den eigenen Wänden bringt Freude.

Zudem ist genau bekannt, mit welchen Düngern oder Pflanzenschutzmitteln das eigene Gemüse behandelt wird – oder eben auch nicht. Ökologisch angebautes Gemüse ist durch den Eigenanbau leicht erreichbar, denn Sie selbst bestimmen über die Art der Anbaumethoden. Somit ergibt sich ein gesunder Zusatz zum üblichen Speiseplan. Zweifel über Qualität und Herkunft ihres täglichen Gemüses entfallen.

Schließlich zeichnet sich der Gemüseanbau in der Wohnung auch durch einen ästhetischen Aspekt aus. Denn Aufbau und Gestaltung der Pflanzflächen können sehr dekorativ sein. Auf gewisse Weise handelt es sich um Zimmerpflanzen mit Nutzwert, die zusätzlich die Wohnung schmücken. Besonders beliebt sind hierbei sogenannte Windowfarms oder vertikale Fensterfarmen.

Am Fenster angebracht, nutzen die Pflanzen das einfallende Sonnenlicht aus und beleben den Raum mit ihrer grünen Frische. Eine weitere innovative Möglichkeit stellen Aquaponic-Systeme dar. Dabei handelt es sich um eine Verbindung von Fischzucht im Aquarium und dem Anbau von Pflanzen. In kleinem Maßstab eignet sich die Methode durchaus für das heimische Aquarium.

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Windowfarms und vertikale Fensterfarm

Der Bereich in der Nähe von Fenstern ist prädestiniert für den Anbau von Gemüse in der eigenen Wohnung. Das Tageslicht bildet eine wichtige Voraussetzung für den Anbau von Gemüse. Zudem stehen im Fensterbereich sowieso meist Pflanzen, sodass kein zusätzlicher Platz für den Gemüseanbau in der Wohnung nötig ist.

Stattdessen lassen sich die Zimmerpflanzen einfach austauschen in solche mit Nutzwert, inklusive einer dekorativen Komponente.
Eine interessante Konstruktion stellen vertikale Fensterfarmen dar (siehe Link unten), die innerhalb des Raumes am Fenster hängen und damit sogar im Winter den Anbau von Gemüse und Kräutern ermöglichen.

Um den vorhandenen Platz voll auszunutzen, kommen bei dieser Methode in Reihen aufgehängte Pflanztöpfe zum Einsatz, die zum Beispiel mit Strick oder Ketten aneinander befestigt sind. Als Fixpunkt der hängenden Zimmer-Gärten dient in der Regel eine Stange. Wenn erwünscht, können sich Gardinen und Pflanzkonstruktion durchaus die gleiche Stange teilen. In jedem Fall muss es sich um eine stabile Halterung handeln, denn Blumentöpfe, Erde und Pflanzen verfügen über einiges Gewicht.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten der Konstruktion und Anordnung der Töpfe, die als Beete für das Gemüse fungieren. Zum einen eignen sich herkömmliche Pflanzampeln als Pflanzflächen mit vertikalem Platzverbrauch. Andererseits gibt es auch eine Reihe von kreativen Systemen, die zum Beispiel mit PET-Flaschen arbeiten. Durch Anordnung mehrerer durchbohrter Flaschen untereinander entsteht ein komplexes Bewässerungssystem, das sich zum Beispiel für den Anbau von Hydrokulturen eignet.

Für diesen Zweck sind zudem herkömmliche Schwämme und spezielle Hydrokultursubstrate notwendig, die als Fundament in den Pflanztöpfen dienen. Das Verbindungselement zwischen den Flaschen stellt ein Schlauch dar, der das Wasser von der obersten Flasche bis zum unteren, dichten Pflanztopf transportiert. Die Befestigung der einzelnen Töpfe erfolgt bestenfalls mittels Ketten, da diese am stabilsten sind.


Die Grundlage für den Anbau bildet stets ein geeignetes Pflanzsubstrat sowie natürlich die gewünschten Gemüse- oder Kräuterarten. Die Klassiker sind vermutlich Tomaten, die sich in einer vertikalen Fensterfarm auch im Winter ziehen lassen. Je nach Größe der Töpfe lassen sich jedoch auch Paprika, Chilis und vieles mehr anbauen. Besonders unkompliziert gestaltet sich der Anbau von Kräutern wie Petersilie, Basilikum oder Schnittlauch in einer Windowfarm.


Eine andere Konstruktion, die sich ebenfalls für den Fensterbereich eignet, sind Rankhilfen. Damit ergeben sich zudem weitere Möglichkeiten in Bezug auf die anzubauenden Sorten. Denn mit entsprechenden Rankgerüsten ist der Anbau von Bohnen und Erbsen in der Wohnung ein Leichtes. Flächig gespannte Fäden, Drähte oder Stangen bilden ein ideales Gerüst für kletternde Gemüsesorten.

Aquaponic

Neben Windowfarms und vertikalen Fensterfarmen, deren Fokus auf dem Anbau von Pflanzen liegt, existieren auch sogenannte Aquaponic-Systeme. Dabei handelt es sich um eine Technik, die den Anbau von Pflanzen in einer Hydrokultur mit der Fischzucht im Aquarium kombiniert. Auch einfache Zimmeraquarien eignen sich als Basis für ein solches System. Durch die Verbindung von Fischbecken und Hydrokultur entsteht ein geschlossener Kreislauf von Wasser und Nährstoffen innerhalb des Systems. Die entsprechenden Prozesse laufen dabei automatisch ab, regulieren sich also selbst.

Im Aquaponic-System lassen sich zahlreiche Gemüsesorten anpflanzen, beispielsweise Gartensalat, Spinat und diverse Kräuter. Die Grundlage für die Pflanzen bildet ein Pflanzbett beziehungsweise Growbed, das sich über der Wasseroberfläche befindet und gelegentliche Überflutungen erfährt. Möglich sind zum Beispiel Kies oder spezieller Blähton. Das Pflanzsubstrat ist in der Regel anorganisch und weist Ähnlichkeiten zu Hydrokulturen auf.

Jedoch sind bei Aquaponic-Systemen keine zusätzlichen Nährlösungen erforderlich.
Als Fischarten eignen sich typische Zierfische wie Guppies oder Goldfische. Speisefische empfehlen sich nur dann, wenn ausreichend Platz und Futter vorhanden sind. Anders als bei einer reinen Aquakultur sind weder ein Austausch noch eine Filterung des Wassers erforderlich. Denn die Pflanzen sorgen für eine ausreichende biologische Reinigung, sodass die Fische fortlaufend sauberes Wasser aus dem geschlossenen System erhalten.

Auf diese Weise ergibt sich auch keine Düngeproblematik innerhalb des Aquaponic-Systems. Zusätzliches Wasser ist lediglich dann von außen zuzuführen, wenn es entsprechende Verluste durch Verdunstung gibt. Grundsätzlich stellen die Fische und Wasserpflanzen genügend Nährstoffe bereit, um das Gemüse an der Oberfläche des Aquariums zu ernähren und auf erntereife Größe anwachsen zu lassen.

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Fazit

Vertical Gardening als neue Dimension im Gemüseanbau macht Spaß, schafft ein Stückchen Natur in den eigenen vier Wänden und liefert schmackhafte Resultate. Während im Outdoor-Garten zu einem großen Teil des Jahres Vegetationsruhe für zahlreiche Nutzpflanzen herrscht, gelten in der Wohnung andere Regeln.

Hier ist der Anbau von Gemüse durch die richtige Konstruktion von Pflanzflächen sogar in der Winterzeit möglich. Wichtig sind vor allem die Auswahl gesunder, wuchsstarker Sorten und deren entsprechende Einpflanzung. Die Unterscheidung in Gemüsesorten, die sich in herkömmlichen Blumentöpfen anbauen lassen und Hydrokultur-Sorten ist hierbei zentral.

Während der Sommerzeit spricht freilich nichts dagegen, das Vertical Gardening in den Außenraum zu verlagern oder dort zu ergänzen. Möglich ist es auch, Nutzpflanzen, die normalerweise auf Balkon oder Terrasse stehen, mit Hilfe von vertikalen Fensterfarmen im Winter nach drinnen zu holen. Auf diese Weise sind die Pflanzen vor Kälte geschützt und liefern zudem weitere Erträge.


Insbesondere für Stadtkinder ergibt sich durch das Vertical Gardening in der Wohnung die Chance, über Natur und die Herkunft von Nahrungsmitteln zu lernen. So bilden sich Kinder auch ohne Garten im Eigenanbau von Gemüse weiter und werden selbst zu kleinen Gärtnern.

Mit Vertical Gardening in den eigenen vier Wänden lässt sich vermutlich keine komplette Selbstversorgung mit Gemüse erreichen. Einen kleinen Beitrag leisten die Erträge jedoch durchaus. Außerdem schmeckt das Gemüse aus heimischem Eigenanbau angesichts all der investierten Fürsorge vermutlich doppelt so gut.

Nicht unerheblich ist zudem der Beitrag zu einer umweltbewussten und klimaschonenden Ernährung. Denn Transportwege für gekaufte Nahrungsmittel entfallen vollständig für all das aus Eigenproduktion stammende Gemüse. Das zukunftsgewandte Potenzial des Vertical Gardening ist nicht außer Acht zu lassen. Ein Trend also, den es sich auszuprobieren lohnt.



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