Themen

Stromfresser aufspüren und bares Geld sparen

In jedem Haushalt verstecken sich Stromfresser. Die Folge: Unnötig hohe Energiekosten. Lesen Sie hier, wer die größten Stromverbraucher sind, wie Sie ihnen auf die Schliche kommen und wie Sie Energieverschwendung vermeiden.

Eine unnötig hohe Stromrechnung hat verschiedene Ursachen: Veraltete Elektrogeräte, falsche Einstellungen und der Dauerbetrieb im Standby. Viele Verbraucher haben keinen Durchblick. Sie wissen oft nicht, wie sich Ihre Stromkosten zusammensetzen. Die Kontrolle ist jedoch ganz einfach. Die größten Stromfresser sind längst überführt.

Intelligente Stromzähler und Energiemessgeräte verfolgen den Stromverbrauch in Echtzeit. Zusätzliche Hilfe gibt es im Internet. Mit den richtigen Tools erfahren Sie schnell, wie viel Strom Ihre Elektrogeräte verbrauchen. Einmal aufgespürt, können Sie Stromfresser abschalten beziehungsweise drosseln. Das spart Energie und schont Ihren Geldbeutel.

Veraltete Elektrogeräte

Die größten Stromfresser im Haushalt sind alte Heizungspumpen. In heizintensiven Zeiten wälzen Sie stundenlang warmes Wasser um, ohne auf den Bedarf zu achten. Ihr Durchschnittsverbrauch liegt bei 520 bis 800 Kilowattstunden pro Jahr. Die Kosten dafür belaufen sich auf bis zu 150 Euro.

Mit der richtigen Einstellung oder einer neuen Pumpe, können Sie jährlich bis zu 600 Kilowattstunden Strom sparen. Schließlich müssen Heizpumpen nur laufen, wenn Sie warmes Wasser benötigen. Moderne Geräte regulieren ihre Leistung entsprechend dem Bedarf automatisch und drosseln sie, wenn nötig.

Eine Überprüfung der Heizungspumpe empfiehlt sich in jedem Fall. Bei Modellen, die älter als zehn Jahre alt sind, ist eine Neuanschaffung durchaus zu bedenken. Allerdings stehen dem Einsparpotenzial die hohen, nicht zu vernachlässigen Umweltkosten entgegen. Gleiches gilt generell für veraltete Elektrogeräte. Neue Modelle verbrauchen für gewöhnlich weniger Energie als ihre Vorgänger.

Das spart bares Geld und die Anschaffung rentiert sich meist nach wenigen Jahren. Doch nicht immer ist ein Neukauf wirklich nachhaltig. Vor allem ökologische Gründe sprechen oft gegen den Austausch voll funktionstüchtiger Geräte.

Energieberatung_717_Bild_2

Haushaltsgeräte

Üblicherweise machen Haushaltsgeräte den größten Teil der Stromkosten aus. Dazu gehören Waschmaschinen, Wäschetrockner, Elektroherde, Geschirrspülmaschinen sowie Kühl- und Gefrierschränke. Beherzigen Sie im Umgang einige Ratschläge, macht sich das schnell auf der Stromrechnung bemerkbar.

Achten Sie bei einer Neuanschaffung immer auf die Energieeffizienzklasse. Umso höher diese ist, desto besser. Im Einzelnen gilt: Waschmaschinen und Geschirrspüler sollten Sie immer voll auslasten. Verwenden Sie wenn möglich das Sparprogramm.

Vermeiden Sie den Wäschetrockner. Nutzen Sie stattdessen die frische Luft. Hängen Sie Ihre Wäsche einfach im Garten oder auf dem Balkon auf. Können Sie nicht auf die technische Hilfe verzichten, reduziert ein Kondenstrockner mit Wärmepumpe den Stromverbrauch. Dessen Anschaffung ist in der Regel deutlich teurer. Die Investition lohnt sich jedoch über dessen Lebensdauer fast immer.

Beim Kochen helfen hochwertiges Kochgeschirr und die richtige Topfgröße, die Stromkosten zu senken. Zusätzlich ist die Ausnutzung der Restwärme von Vorteil. Schalten Sie dazu den Herd bereits vor Erreichen der Garzeit ab und lassen Sie den Topf bis zum Ende auf der heißen Kochstelle stehen.


Ein besonders hohes Einsparpotential haben Kühl- und Gefrierschränke. Sie sind rund um die Uhr in Betrieb und verbrauchen somit ständig Strom. Allein das Überprüfen der Einstellungen spart oft bares Geld. Bei Inbetriebnahme wählen viele Verbraucher eine zu niedrige Temperatur. Drehen Sie diese ruhig um mehrere Stufen zurück. Im Kühlschrank reichen sieben bis acht Grad Celsius völlig aus.

Im Gefrierfach sind -18 Grad Celsius optimal. Platzieren Sie Kühl- und Gefrierschränke nicht direkt neben dem Herd oder der Heizung. Diese Geräte geben Wärme ab. Folglich ist mehr Energie notwendig, um die Kühlung aufrechtzuerhalten. Außerdem ist es förderlich, die Tür von Kühlgeräten immer nur kurz öffnen. Aber auch regelmäßiges Abtauen des Gefrierschranks hilft, Stromkosten zu reduzieren.

Beleuchtung

Wenn es um hohe Stromkosten geht, ist die Beleuchtung nicht zu unterschätzen. Doch keine Angst: Um Geld zu sparen, brauchen Sie nicht im Dunkeln zu sitzen. Die Verwendung von LED-Lampen reduziert den Stromverbrauch nachweislich. Sie sind noch sparsamer als Energiesparlampen.

Außerdem sind moderne Beleuchtungssysteme besonders effizient und komfortabel. Sie helfen, unnötige Festtagsbeleuchtung im Haus zu vermeiden. Wählen Sie selektiv die richtige Beleuchtungsstärke. Oft reicht eine gedimmte Allgemeinbeleuchtung mit einem gerichtet hellem Licht im Sitz- und Lesebereich.

Heimliche Stromfresser: Ladegeräte und Standby-Betrieb

Eine oft verkannte Kostenfalle sind Ladegeräte für das Handy und Smartphone. Häufig bleiben diese Tag und Nacht in der Steckdose, ohne das ein Gerät angeschlossen ist. Dabei verbrauchen Sie Energie. Das merken Sie daran, dass die Geräte mit der Zeit richtig warm werden. Deshalb sollten Sie Ladegeräte immer ausstecken, sobald der Ladevorgang beendet ist.

Gleiches gilt selbstverständlich für die Ladestationen von Kameras, elektrischen Zahnbürsten, Rasierern und allen anderen Geräten. Ähnlich verhält es sich mit Elektrogeräten im Standby-Betrieb. Sie tragen zur Energieverschwendung bei, ohne ein Nutzen zu bringen. Schalten Sie Fernseher und Co. besser aus, sobald Sie die Geräte nicht mehr verwenden. Noch besser ist es, sie komplett vom Stromnetz zu nehmen.

Computer und smarte Haustechnik

Computer und smarte Haustechnik nehmen einem immer höheren Anteil an den Stromkosten ein. Einmal angeschafft, möchten viele Verbraucher nicht mehr drauf verzichten. Dennoch können Sie deren Verbrauch gezielt reduzieren. Computer und Smartphones haben einen alltagstauglichen Energiesparmodus.

Zusätzlich empfiehlt es sich, bestimmte Funktionen zu deaktivieren. Schalten Sie zum Beispiel GPS, Bluetooth oder die Internetverbindung ab, wenn Sie diese nicht verwenden. Das erhöht zum einen die Sicherheit und reduziert zum anderen den Stromverbrauch. Auch Router, Setup-Boxen und smarte Haushaltsgeräte lohnt es zu überprüfen. Oft sind sie Tag und Nacht in Betrieb, ohne verwendet zu werden.

Bei einigen Geräten können Sie eine Nutzungszeit programmieren. Anderenfalls kann eine Schaltzeituhr helfen. Schalten Sie die Geräte einfach aus, wenn keiner im Haus ist oder alle schlafen. Prüfen Sie vorher jedoch, ob die Technik das verträgt. Einige Geräte müssen nach einer längeren Auszeit neu programmiert werden.

Intelligente Stromzähler

Haben Sie zuhause einen digitalen Stromzähler, können Sie ganz einfach Ihren Stromverbrauch kontrollieren. Das Messgerät funktioniert äußerst genau. Es misst den Verbrauch auf elektronische Weise. Die Energie wird im Abstand von zwei Sekunden erfasst und in digitale Signale umgesetzt.

Somit erfahren Sie in Echtzeit, wie viel Strom Sie gerade verbrauchen. Nehmen Sie einfach nacheinander einzelne Geräte vom Netz und messen Sie die Veränderung im Verbrauch. Oder entfernen Sie alle Gerätestecker aus der Steckdose und schließen anschließend immer nur ein Gerät an.

Energiemessgeräte

Energiemessgeräte gibt es für wenig Geld in jedem Baumarkt und im Elektrofachhandel. Sie messen den Stromverbrauch einzelner Geräte, sowohl Inbetriebnahme als auch im Standby-Modus. Zusätzlich berechnen sie den zu zahlenden Strompreis. Wie eine Zeitschaltuhr werden sie zwischen die Steckdose und das Verbrauchsgerät geschaltet.

Führen Sie damit eine hauseigne Strominventur durch. Das Ergebnis wird Sie sicher überraschen. Viele Geräte verbrauchen mehr Strom als erwartet. Je nach Ausführung haben Energiemessgeräte verschiedene Funktionen.

Normalerweise messen teurere Geräte genauer als kostengünstige Exemplare. Wobei hochwertige Modelle schon ab ca. 20 Euro erhältlich sind. Falls Sie die Ausgabe scheuen, können Sie Energiemessgeräte alternativ auch bei Ihrem Stromanbieter oder der zuständigen Verbraucherschutzzentrale ausleihen.

Energieberatung_717_Bild_3

Der schnelle Online-Stromcheck für die Standby-Funktion

Als Verbraucher können Sie bequem im Internet prüfen, wie viel Strom Ihre Haushaltsgeräte im Standby-Modus verbrauchen. Zum Beispiel betreibt die Initiative Energie-Effizienz der Deutschen Energie-Agentur (dena) ein solches Online-Tool. Dort erfahren Sie, welche Geräte heimliche Stromfresser sind, welche Kosten entstehen und wie Sie den Verbrauch reduzieren.

Das funktioniert ganz einfach: Auf der Webseite stehen Ihnen verschiedene Elektrogeräte wie Fernseher, Computer oder DVD-Player zur Auswahl. Über eine Eingabemaske geben Sie weitere Details zum Gerät an sowie dessen Nutzungsdauer und -häufigkeit. Darauf basierend berechnet dena Ihren Stromverbrauch. Heimliche Stromfresser werden entlarvt. Außerdem erhalten Sie Tipps, um die Stromkosten gezielt zu reduzieren.

Fazit

Gewiss verstecken sich auch in Ihrem Haushalt verschiedene Stromfresser. Deshalb ist es ratsam, die üblichen Verdächtigen wie Heizungspumpe, Kühlschrank, Fernseher und Co. zu überprüfen. Digitale Stromzähler, Energiemessgeräte und Online-Tools geben Auskunft über den Stromverbrauch einzelner Geräte.

Prüfen Sie zusätzlich die Angaben des Herstellers (zum Beispiel die Energieeffizienzklasse oder das Alter). Einmal überführt, können Sie gezielt auf die Stromfresser reagieren. Eine Neuanschaffung ist meist nicht zielführend. Vielmehr gilt es, Ihr Nutzungsverhalten zu verändern. Wählen Sie die richtigen Einstellungen, beachten Sie die Auslastung und schalten Sie – wann immer möglich – die Geräte ab.



Linktipps zum Thema:

KennstDuEinen.de ist ein Bewertungsportal für Dienstleister aller Branchen. Suchen und finden Sie die besten Dienstleister in Ihrer Nähe!