Themen

So finden Sie einen guten Steuerberater

Das deutsche Steuerrecht ist kompliziert und für Laien oftmals nicht zu durchschauen. Einen geeigneten Steuerberater zu finden, stellt eine Schwierigkeit dar, ist aber nicht unmöglich.

Angelegenheiten mit dem Finanzamt und den deutschen Finanzbehörden kommen Sie im schlimmsten Fall teuer zu stehen. Dabei ist das System so angelegt, dass Laien schnell den Überblick verlieren. Vor allem die jährliche Steuererklärung ist mit besonderer Vorsicht zu beachten. Jahr für Jahr modifiziert der Staat tausende Artikel und Absätze des Steuergesetzes, sodass die Steuererklärung vom letzten Jahr dieses Jahr ungültig und falsch ist. In diesem Fall helfen Ihnen Steuerberater weiter. Was bei der Auswahl zu beachten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Der Steuerberater kennt Ihre gesamte Vermögenssituation

Falls Sie auf der Suche nach dem passenden Steuerberater sind, ist es empfehlenswert, sich Zeit hierfür zu nehmen. Ein Steuerberater kennt aufgrund der Unterlagen, die er für die Steuererklärung benötigt, Ihre finanzielle Situation. Hierunter fällt beispielsweise der eigene Kontostand, das eigene Gehalt oder die jeweilige Familiensituation. Da dieses Wissen für jedermann persönlich ist, achten Sie bei der Auswahl des richtigen Steuerberaters am besten auf das eigene Bauchgefühl. Denn wieso stellen Sie solche persönlichen Informationen jemandem zur Verfügung, bei dem Sie ein ungutes Gefühl haben?

Auf die eigenen Freunde hören

Das Problem bei der Suche nach einem geeigneten Steuerberater ist, dass es diesem von Berufswegen untersagt ist, Werbung zu machen. Im Gesetz zum Ausüben des Berufs eines Steuerberaters ist geregelt, dass dieser nur die Möglichkeit zu „sachlich informierender“ Werbung besitzt. Dieses Verbot für Reklame erleichtert die Suche nach einem passenden Steuerberater nicht. Deshalb sind Sie gezwungen, andere Wege zu finden, um die richtige Auswahl zu treffen. Eine erste Möglichkeit stellen dabei der eigene Freundes- oder Bekanntenkreis sowie die eigene Familie dar. Diese sind in der Lage, Ihnen über Ihre Erfahrungen offen zu berichten und Ihnen somit einen ersten Anhaltspunkt zu geben. Ihre Freunde und Bekannten liefern Ihnen authentische Erfahrungsberichte, die besser sind als jeder Kommentar im Internet. Denn Rückfragen von Ihnen führen zu einem fruchtbaren Austausch und verschaffen Ihnen einen ersten Eindruck.

Im Internet recherchieren

Das Internet unterstützt Ihre Suche nach einem passenden Steuerberater aber ebenfalls. Auf Register-Seiten wie Steuerberater.net oder Steuerberatersuche.de lassen sich Steuerberater ganz in Ihrer Nähe finden. Zwar gibt es hier die Möglichkeit, Kommentare und Erfahrungen mit dem jeweiligen Steuerberater zu hinterlassen. Diese sind aber rein subjektiv und somit wenig authentisch. Durch die Anonymität im Netz haben Sie zudem nicht die Option zu überprüfen, wie glaubwürdig diese Kommentare sind. In Zeiten, wo ein falscher Kommentar innerhalb von Minuten im Netz ist, holen Sie am besten eine zusätzliche Meinung von Betroffenen ein. Ein persönlich vorgetragene Meinungsbild aufgrund eines negativen Erlebnisses mit einem bestimmten Steuerberater ist durch nichts zu ersetzen. Ist dies nicht möglich, liefern die Kommentare auf den vorgestellten sowie zahlreichen anderen Seiten Anhaltspunkte für die Qualität eines Steuerberaters.

Steuerberatung_1138_Bild_2

Den richtigen Steuerberater auswählen

Sie haben sich idealerweise im persönlichen Gespräch mit Freunden oder Verwandten sowie durch Kommentare im Internet davon überzeugen lassen, einen bestimmten Steuerberater aufzusuchen. Schauen Sie jetzt, ob dieser zu Ihrem Anliegen passt. Grundsätzlich gilt, dass sich ein Steuerberater auf unterschiedliche Bereiche konzentriert und Steuerberater nicht gleich Steuerberater ist. Beispielsweise gibt es diejenigen, die sich auf Altersvorsorge spezialisieren, während sich andere auf den Bereich Insolvenzrecht fixieren. Geht es um ein Erbe, ist es hilfreich, eine Sozietät aufzusuchen, bei der ein Rechtsanwalt angegliedert ist.

So lassen sich viele Bereiche unterscheiden, in denen ein Steuerberater tätig ist. Aufgrund der beschriebenen Komplexität des Steuerrechts entscheiden Sie sich für denjenigen Berater, der sich auf den für Sie relevanten Bereich spezialisiert. Dieser ist in der Regel ein Experte in seinem Fach und besitzt Grundkenntnisse in den anderen Bereichen. Dies ist aber kein Nachteil, denn Expertenwissen ist nicht zu unterschätzen und schwierig aufzubauen. Sie haben deshalb Grund zur Annahme, dass diese Person sich in ihrem Spezialgebiet auskennt und mit den aktuellen Gesetzen sowie Entwicklungen vertraut ist.

Neugierde als ein gutes Zeichen interpretieren

Haben Sie den passenden Steuerberater gefunden, vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch. Im Idealfall bestätigt sich hier der positive Eindruck, der vorher im Gespräch mit Freunden oder Bekannten oder im Internet entstand. Beachten Sie, dass die Neugierde des Steuerberaters, beispielsweise bezüglich der genauen Lebensumstände, kein schlechtes Zeichen ist. Denn je mehr der Steuerberater weiß, desto besser erfolgt das Beraten in Steuer-Angelegenheiten. Daher ist es Ausdruck guter Beratungs-Qualität, wenn er sich Zeit für das Gespräch nimmt und ein Protokoll oder einen Fragebogen anfertigt.

Ein guter Steuerberater zeichnet sich auch dadurch aus, dass dieser am Beginn eines jeden Beratungstermins fragt, ob sich etwas im persönlichen Lebensbereich des Mandanten veränderte. Kleine Änderungen haben Auswirkungen auf den zu beratenden Sachverhalt. Dabei gilt grundsätzlich, dass es keine Begrenzung des Fragerechts des Steuerberaters gibt, anders als beispielsweise bei einem Vorstellungsgespräch. Trotzdem antworten Sie lieber nicht zu offenherzig. Denn die Grenze zwischen dem, was für das Beraten relevant ist und was den Steuerberater nichts angeht, ist oftmals nicht klar zu ziehen.

Steuerberater unterliegen der Verschwiegenheits-Pflicht

Lassen Sie sich von den vielen oder persönlichen Fragen nicht abschrecken, denn Ihre Daten sind bei Steuerberatern sicher. Diese unterliegen der Verschwiegenheits-Pflicht. Ähnlich wie Ärzte oder Rechtsanwälte sind Steuerberater verpflichtet, Ihr Wissen vor anderen geheim zu halten. Dieses Recht geht so weit, dass diese nicht gezwungen sind, der Polizei oder den Strafverfolgungs-Behörden gegenüber Angaben zu machen.

Steuerberatung_1138_Bild_3

Ohne Ausbildung und Berufserfahrung wird keiner Steuerberater

Als Steuerberater darf sich nur derjenige bezeichnen, der vorher eine entsprechende Prüfung ablegte. Diese nennt sich Steuerberatungs-Prüfung. Anschließend erfolgt eine Berufung durch die zuständige Steuerberaterkammer. Damit es zu dieser kommt, ist es notwendig, dass eines der folgenden Merkmale vorliegt. Entweder besitzt der Prüfling eine abgeschlossene Ausbildung zum Steuerfachangestellten und mindestens zehnjährige Berufserfahrung in Steuerbüros oder vergleichbaren Institutionen.

Oder der Prüfling ist geprüfter Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt und weist sieben Jahre Berufserfahrung in einem relevanten Bereich nach. Drittens besteht die Möglichkeit einer Berufung, wenn die Person als Finanzbeamter oder Angestellter im gehobenen Dienst mit einer Berufserfahrung von mindestens sieben Jahren in einer Finanzbehörde oder ähnlichem arbeitete. Als letztes besteht die Option, Akademiker zu berufen. Diese benötigen einen Studienabschluss im Bereich Jura oder Betriebswirtschaftslehre sowie eine absolvierte praktische Tätigkeit im Umfang von mindestens zwei Jahren.

Wenn der Steuerberater die Kündigung erhält

Tritt der Fall ein, dass Sie gezwungen sind, dem Steuerberater zu kündigen, beachten Sie besser ein paar Dinge. Grundsätzlich sind Sie in der Lage, jeden Steuerberatungs-Vertrag fristlos zu kündigen. Haben Sie im Vertrag eine Kündigungsfrist festgehalten, ist diese einzuhalten. Steuerberater haben ebenfalls die Möglichkeit, jederzeit zu kündigen. Diese sind aber verpflichtet, ausreichend Zeit hierfür verstreichen zu lassen. Dieses Recht bleibt eingeschränkt, wenn die Kündigung zu einer Fristverletzung führt. Beim Kündigen gilt, dass Sie alle bisher erbrachten Leistungen bezahlen, insbesondere diejenigen, die Sie vertraglich vereinbarten.

Bei der Steuererklärung helfen Lohnsteuervereine

Haben Sie den Entschluss gefasst, die eigene Steuererklärung mithilfe eines Beraters zu erledigen, bieten sich als Alternative sogenannte Lohnsteuerhilfevereine an. Diese sind meistens günstiger als Steuerberater. Dafür ist nur die Mitgliedschaft in diesem Verein notwendig. Hier sind allerdings keine ausgewiesenen Steuerberater tätig, sondern Bilanzbuchhalter und Steuerfachwirte.

Fazit

Gute Steuerberater zu finden, ist schwierig. Aufgrund des generellen Werbeverbots verlassen Sie sich am besten auf Freunde und Verwandte sowie das Internet bei Ihrer Suche. Bei der Auswahl achten Sie darauf, nur einem ausgewiesenen Experten zu vertrauen.

Linktipps zum Thema:

KennstDuEinen.de ist ein Bewertungsportal für Dienstleister aller Branchen. Suchen und finden Sie die besten Dienstleister in Ihrer Nähe!

Kategorie: