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Problemfall Schmerzempfindliche Zähne – Ursachen und Lösungen

Schmerzempfindliche Zähne können viele Ursachen haben, wartet man zu lange mit der Behandlung, können die Schmerzen sogar chronisch werden. Tipps zu Vorbeuge und Behandlung bietet der folgende Ratgeber.

Schmerzempfindliche Zähne reagieren auf äußere Reize wie heiße, kalte oder süße Speisen und Getränke mit einem unangenehmen Schmerz, der den Genuss deutlich einschränken kann. Die Ursachen solcher empfindlichen Zähne sind oft Schädigungen im Kronen- oder Halsbereich der Zähne. Ist die Ursache der Schmerzen gefunden, kann nach der passenden Behandlung gesucht werden. Es gibt sie – niemand muss dauerhaft mit schmerzempfindlichen Zähnen leben.

Unsere Zähne – wertvoll und empfindlich

Das vollständige natürliche Gebiss eines Erwachsenen besteht aus 32 Zähnen. Sie sind alle gleich aufgebaut. Alle Zähne werden durch feine Blutgefäße im Inneren, Zahnmark oder Pulpa genannt, versorgt. Dort sitzen die empfindsamen Nervenfasern des fünften Hirnnervs, des Trigeminus. Ins Innere des Zahnes gelangen Blutgefäße und Nervenbahnen über den Kieferknochen und durch die Zahnwurzel.

Diese Nerven sind sehr feine Sensoren, sie bemerken z. B., wenn sich kleinste Speisereste zwischen Knochen und Zahnfleisch geschoben haben. Damit nicht jede Berührung oder jede Temperaturänderung schmerzt, ist das Zahnbein, das Dentin, mit Zahnschmelz überzogen. Zahnschmelz ist eine besonders glatte und feste Substanz, die äußere Reize effektiv vom Zahninneren fernhält. Der Zahnschmelz bedeckt den sichtbaren Teil des Zahnes, die Zahnkrone. Den Zahnbereich, der normalerweise unterhalb des Zahnfleisches liegt, nennt man Zahnhals. Hier ist der Schmelz schon bedeutend dünner und läuft zur Zahnwurzel hin völlig aus.

Welche Ursachen haben meine schmerzempfindlichen Zähne?

Zahnschmerzen gleich welcher Art, ob kurzzeitig oder lang anhaltend, entstehen meist, wenn die Schutzschicht des Zahnschmelzes an einer oder mehreren Stellen durchbrochen ist und reizende Stoffe ins Zahninnere zu den feinen Nervensträngen gelangen können. Dies kann mehrere Ursachen haben:

Karies

Karies ist eine Infektionskrankheit, die die Zähne befällt. Besonders, wenn die Zahnoberfläche rau oder rillig ist und Spalten aufweist, finden die Karies erregenden Bakterienstämme einen idealen Nährboden. Diese Bakterien bilden zunächst einen Zahnbelag, die Plaque. Für ihr Wachstum benötigen die Bakterien Zucker, den sie zu Säure verstoffwechseln.

Dieser Säureangriff entmineralisiert erst den Zahnschmelz und anschließend das Zahnbein, macht sie porös und durchlässig und zerstört sie schließlich ganz. An diesen Stellen ist der Nerv des Zahnes nicht mehr ausreichend vor äußeren Einwirkungen geschützt und zeigt dies an – durch Schmerz. Tritt der Schmerz nur kurzzeitig auf, wenn heiße, kalte oder süße Speisen gegessen werden, hat die Karies das Dentin erreicht – der Zahn wird schmerzempfindlich. Schreitet die Karies fort und erreicht die Pulpa, wird der Schmerz dauerhaft.

Karies können Sie nicht selbst behandeln, hier hilft nur ein Zahnarztbesuch. Sie können der Karies jedoch durch gute Mundhygiene und richtige Zahnputztechnik vorbeugen.

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Freiliegende Zahnhälse

Auch im Bereich des Zahnhalses kann Karies entstehen, besonders dann, wenn das schützende Zahnfleisch (Gingiva) sich durch akute oder chronische Entzündungen oder als Altersfolge zurückgebildet hat. Dann können Schmerz auslösende Reize ohne den Schutz des Zahnfleisches direkt an den Zahnhals gelangen, der hier nur durch eine dünne oder gar nicht vorhandene Schmelzschicht geschützt ist. Feine Dentinkanälchen leiten den Reiz sofort ins Innere des Zahnes.

Entzündung des Zahnfleischs: Gingivitis

Die Entzündung des Zahnfleisches, Gingivitis, ist wie Karies eine Krankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Mangelnde Zahnhygiene führt zur Ausbildung einer Plaque, die den Keimträger bildet. Nimmt die Plaque überhand, entzündet sich das angrenzende Gewebe, es wird empfindlich, blutet leicht, ist gerötet und geschwollen. Gingivitis kann auch durch kleinere Verletzungen des Zahnfleisches entstehen, die aufgrund eines ungünstigen Säuremilieus im Mund nicht richtig abheilen können. Während einer Gingivitis können Zähne vorübergehend schmerzempfindlich reagieren.

In beiden Fällen muss unbedingt die Plaque entfernt werden und eine sorgfältige Reinigung der Zahnzwischenräume stattfinden. Nach diesen beiden Maßnahmen kann die Abheilung der akuten Entzündung durch geeignete Mundspülungen kurzfristig unterstützt werden. Stellt sich keine Besserung der Symptome ein, sollten Sie unbedingt einen Zahnarzt aufsuchen, schon damit sich daraus keine Parodontitis entwickelt.

Entzündung des Zahnhalteapparates: Parodontitis

Bei einer Parodontitis ist nicht nur das Zahnfleisch von einer Entzündung betroffen, sondern der ganze Halteapparat (Parodont) des Zahnes. Eine Folge unbehandelter Parodontitis ist daher oft der Zahnverlust. Durch geeignete Maßnahmen kann der Arzt die Entzündung behandeln und das zurückgebildete Zahnfleisch kann sich erholen. Doch oft bleiben nach einer Parodontosebehandlung die Zahnhälse frei, da das Gewebe nicht mehr aufgebaut wird. So führt der nun freiliegende dünne Schmelz des Zahnhalses dazu, dass Zähne schmerzempfindlich reagieren. Auch dem Abrieb durch das Putzen der Zähne sind die Zahnhälse nun ausgesetzt sowie den Beanspruchungen durch Beiß- und Kaubewegungen. Das kann zu kleinen Abplatzungen führen, die die Schmerzempfindlichkeit weiter erhöhen.

Eine Parodontitis muss unbedingt von einem Zahnarzt behandelt werden. Auch Abplatzungen oder Putzabrieb kann der Zahnarzt mit modernen Füllmaterialien verschließen. Er versiegelt die Zahnhälse mit einem flouridhaltigen Lackfilm oder durch den Einsatz eines Diodenlasers, die Dentinkanälchen werden verschlossen und so der angegriffene Zahnschmelz weniger durchlässig. Sie selbst können durch das Verwenden von Zahnpflegemitteln für schmerzempfindliche Zähne und durch eine regelmäßige Versiegelung mit geeigneten Produkten versuchen, die Empfindlichkeit Ihrer Zahnhälse zu reduzieren. Im Handel sind seit kurzem Zahnpasten erhältlich, die den Zahnschmelz zu einem bestimmten Prozentsatz wieder aufbauen können.

Risse oder Spalten bei Füllungen oder überkronten Zähnen

Füllungen, Inlays oder Kronen können ihren dichten Anschluss an den Zahn verlieren. Es bilden sich kleine Spalten, durch die eine Verbindung zwischen Mundraum und Zahninnerem geschaffen wird. In diesem Bereich können sich Kariesbakterien ansiedeln, die, meist von außen unsichtbar, den Zahn angreifen. Gelangen sie in die Nähe der Pulpa, reagiert diese mit Schmerz. Zunächst nur dann, wenn ein äußerer Reiz auftritt, später dauert der Schmerz über den Reiz hinaus an.

Lassen Sie regelmäßig Ihre Zahnfüllungen vom Zahnarzt auf nahtlosen Sitz überprüfen und beachten Sie die Regeln der Zahnpflege.

Die richtige Mundhygiene umfasst das sorgfältige Reinigen der Zähne und der Zahnzwischenräume mit einer geeigneten Bürste sowie Zahnseide oder Interdentalbürstchen – möglichst 30 Minuten nach jeder Mahlzeit. Verwenden Sie dazu eine Zahnpasta, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, und lassen Sie Ihre Zähne regelmäßig untersuchen. Der beste Schutz Ihrer Zähne ist die richtige Pflege. Fragen dazu beantwortet Ihnen sicher gerne Ihr Zahnarzt.

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Nehmen Sie Schmerzen ernst – und handeln Sie

Grundsätzlich gilt: Haben Sie bereits Schmerzempfindungen, suchen Sie bitte Ihren Zahnarzt auf, damit er die Gründe abklären kann. Zahnschmerzen können über die hier aufgeführten Beispiele hinaus noch weitere Ursachen haben wie Migräne, Erkältungskrankheiten, Diabetes oder Kieferfehlstellungen – die richtige Diagnose kann nur ein Mediziner stellen. Bedenken Sie bitte auch, dass Schmerzmittel den Zahnschmerz dämpfen können, aber sie beseitigen nicht dessen Ursache. Schmerz ist immer ein Alarmzeichen des Körpers, dem Sie auf den Grund gehen sollten, damit Ihnen kein weiterer gesundheitlicher Schaden entsteht.

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