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Noch Amalgam im Mund? Warum Sie noch heute einen Termin beim Zahnarzt machen sollten

Die Schädlichkeit von Amalgam als Zahnfüllung wird kontrovers diskutiert. Im Oktober 2007 wurde vom Robert-Koch-Institut eine Stellungnahme hinsichtlich der Gefährdung durch Amalgam aus umweltmedizinischer Sicht abgegeben, die im Wesentlichen nachfolgende Punkte beleuchtet:

Quecksilber wird freigesetzt

Beim Quecksilber handelt es sich um ein Schwermetall, das in einer bestimmten Konzentration zu gesundheitlichen Auswirkungen führt. Quecksilber wird durch Verbrennung von Heizöl, Müll oder Kohle in die Atmosphäre abgegeben. Über die Aufnahme von Meeresfrüchten wird Quecksilber dem menschlichen Organismus ebenfalls in geringen Mengen zugeführt. Gelangt das Gift in das zentrale Nervensystem verursacht es erhebliche Schädigungen. Zu nennen wären hier – und das lediglich beispielhaft – Hörstörungen, Lähmungen und verschiedene entzündliche Erkrankungen und Schädigungen des zentralen Nervensystems.

Die Menge macht das Gift

Dies wusste bereits der Arzt Paracelsus im 16. Jahrhundert. Laut Robert-Koch-Institut sind die von Amalgamfüllungen freigesetzten Mengen nach Expertenmeinung größtenteils vernachlässigbar. Daneben bestehen allerdings auch andere Meinungen, die bereits bei einer niedrigen durch Amalgam bedingten Belastung von nicht tolerierbaren Gesundheitsrisiken ausgehen.

Wo ist die Grenze?

Stellt bereits eine Amalgamfüllung eine Gefährdung dar oder tritt ein Risiko erst bei der fünften Füllung ein? Diese Frage ist offenbar schwer zu beantworten. Und auch beim Robert-Koch-Institut wird dazu keine Stellung genommen. Interessant ist allerdings, dass Möglichkeiten zur Kariesprophylaxe empfohlen werden, um Zahnfüllungen generell zu vermeiden. Sorgfältige Zahnpflege, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Kontrollen durch den Zahnarzt werden als präventive Maßnahme genannt.

Amalgamfüllungen vermeiden

Dieser Rat bezieht sich auf das Legen neuer Füllungen. Das Robert-Koch-Institut rät davon ab, bei Sanierungsmaßnahmen am Milchgebiss und bei der Zahnbehandlung von Schwangeren auf die Verwendung von Amalgam zurückzugreifen. Vorsicht ist besser als Nachsicht, ließe sich dazu sagen. Aber warum Vorsicht, wenn die Annahme besteht, dass mögliche Belastungen durch die Freisetzungen aus Amalgamfüllungen zu vernachlässigen sind?

Verwendung von Amalgam

Im Januar 2016 wurde eine Meldung von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung abgegeben, die besagt, dass Amalgam weiterhin das am meisten verwendete Füllungsmaterial ist. Es besticht durch leichte Verwendbarkeit und gesundheitliche Auswirkungen sind nach Meinung der Kassenärztlichen Vereinigung nicht belegt. „Nicht belegt“ ist leider nicht gleichzusetzen mit dem Begriff „nicht vorhanden“.

Sie haben die Wahl

Ihre Kasse zahlt nicht nur die Füllungen mit Amalgam vollständig (auch Zement ist eine Alternative), sie übernimmt außerdem die Kosten für Zahnfüllungen aus anderen Materialien, dies allerdings nur in der Höhe der Gesamtkosten, die durch eine Füllung mit Amalgam anfallen würden. Alles hat seine Grenzen, auch die Zahlungsbereitschaft der Krankenkassen. Solange ein eindeutiger Nachweis fehlt, der die Schädlichkeit von Amalgam in einer bereits geringen Konzentration belegt, wird sich vermutlich an diesem Prozedere wenig ändern.

Weg mit dem Amalgam

Die Entfernung von Amalgamfüllungen scheint eine logische Konsequenz zu sein in Anbetracht der Tatsache, dass starke Zweifel bleiben, was die Unbedenklichkeit von Amalgam betrifft. Die Krankenkasse zahlt die Entfernung solche Füllungen allerdings nur bei einer vorliegenden und nachgewiesenen Amalgam-Unverträglichkeit. Eine Ausnahme wird bei Behandlungen im Frontzahnbereich, bei Schwangeren und Menschen mit einer Nierenfunktionsstörung gemacht.

Die Entfernung der Amalgamfüllung

Eine Entfernung von Amalgamfüllungen ist angeraten, birgt allerdings gewisse Risiken. Bei fehlerhafter Behandlung oder Entgiftung besteht unter Umständen die Möglichkeit einer Gefährdung durch Kontakt mit austretenden Dämpfen bei Entfernung der Füllung.

Die Gefahr einer Belastung des Körpers

Eine Gefährdung durch bereits vorhandene Amalgamfüllungen wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Eine große Oberfläche der Füllungen, ein beschädigter Zustand und auch die Anzahl der mit Amalgam behandelten Zähne, sind nicht unbedeutend bei der Risikobewertung. Die Quecksilberbestimmung im Körper kann durch einen Umweltmediziner mittels einer Prüfung des Urins vorgenommen werden. Überschrittene Referenzwerte zeigen Handlungsbedarf zur Beseitigung der Füllungen oder die Notwendigkeit einer Quecksilberausleitung an.

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Besteht Handlungsbedarf?

Der Frage, ob eine Entfernung vorhandener Amalgamfüllungen für Sie sinnvoll oder notwendig ist, sollten Sie mit Ihrem Zahnarzt besprechen. Sowohl der Erhalt bestehender Amalgam-Füllungen als auch die Entfernung der Füllungen könnten ein Risiko darstellen, da eine potentielle Gefährdung durch ein Austreten freigesetzter Dämpfe besteht. Ein erfahrener Zahnarzt wird Sie neutral zum Thema Amalgam beraten und Ihnen die teils von der Krankenkasse getragenen, teils kostenpflichtigen Alternativen an Füllmaterialien erläutern.

Sicherheit bei der Amalgamsanierung ‒ der Siebenfachschutz

Um eine höchstmögliche Sicherheit bei einer etwaigen Entfernung von Amalgamfüllungen zu erreichen, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die Sicherheit beginnt bereits beim Bohren und bei der Isolierung. Allgemein wird von einem entsprechend ausgebildeten Zahnarzt bei der Amalgam-Entfernung ein Spanngummi auf einem Metallrahmen in den Mund des Patienten eingelegt, das einen Schutz vor austretenden Dämpfen darstellt.

Diese Konstruktion isoliert den zu behandelnden Zahn von der Mundhöhle und ebenfalls von den oberen Atemwegen. Dadurch wird die Einatmung von Bohrstaub und Quecksilberdämpfen verhindert. Amalgamreste können bei dieser Methode ebenfalls nicht mehr verschluckt werden.

Die Spezialabsaugung

Durch dieses Verfahren wird die Belastung durch Quecksilberdämpfe um 90 Prozent reduziert. Amalgamreste können direkt vom Zahn abgesaugt werden.

Sauerstoffzufuhr

Die Zufuhr von Sauerstoff ist eine mögliche Option, die während des Bohrens angeboten werden kann, um Ihren Körper optimal zu versorgen.

Spülung mit Natriumthiosulfat

Durch diese Spülung wird das im Zahngewebe verbliebene Amalgam, das beim Bohren nicht beseitigt werden kann, gebunden und neutralisiert.

Spezialbohrer

Für die Entfernung von Amalgam wurden Spezialbohrer entwickelt, die durch eine spezielle Verzahnung lediglich eine geringe Erhitzung der Amalgam-Füllung bewirken und die Freisetzung von giftigen Dämpfen deutlich reduzieren.

Eine niedrige Drehzahl des Bohrers

Diese verhindert ebenfalls die Entstehung von Quecksilberdämpfen.

Aushebeln der Füllung

Anstatt zu bohren wird die Methode des Aushebelns – soweit möglich – angewandt. Auch durch das Aushebeln wird die Entstehung von Dämpfen eingeschränkt. Das Risiko einer Belastung für den Patienten wird minimiert.

Ein weiterer Punkt, der Beachtung finden sollte, ist die Ausleitung. Die natürliche Quecksilberausscheidung beträgt durchschnittlich 20 Jahre, wenn kein Ausleitungsverfahren angewandt wird. Nach Entfernung des Amalgams kann weiterhin eine toxische Belastung im Körper vorliegen, die bereits vor der Sanierung entstanden ist.

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Fazit

Wenn Sie noch Amalgamfüllungen in Ihren Zähnen haben oder hinsichtlich der verschiedenen Möglichkeiten, Zähne zu füllen, verunsichert sein, wenden Sie sich an einen Zahnarzt Ihrer Wahl. Um Missverständnissen vorzubeugen und Sicherheit zu gewinnen, ist es oft sinnvoll, außerdem eine zweite Meinung einzuholen, bevor die Zähne tatsächlich behandelt werden. Je mehr Amalgam in Ihren Zähnen vorhanden ist, desto wichtiger sollten Sie eine solche Abklärung nehmen um etwaigen gesundheitlichen Risiken aus dem Weg zu gehen. Besprechen Sie im Beratungsgespräch, wie genau eine Behandlung abläuft und welche Kosten dafür auf Sie zukommen.

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