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Handystrahlung in Deutschland: Alles was Sie wissen müssen

Handystrahlung hin oder her: Smartphone, Tablet und Co. sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob der Elektrosmog jedoch gefährlich ist, erfahren Sie hier.

Was ist Handystrahlung?

Jeden Tag übertragen mobile Geräte Unmengen an Daten. Dazu nutzen sie elektromagnetische Wellen, die beim Ausbreiten elektromagnetischer Felder entstehen. Diese Mikrowellen sind allgegenwärtig und heißen im Bereich der Mobiltelefonie Handystrahlung. Handystrahlung wiederum fällt unter den Oberbegriff Elektrosmog. Diese Erscheinung schließt alle Formen elektromagnetischer Strahlung ein.

Wie entsteht elektromagnetische Strahlung?

Um alle Haushaltsgeräte, Stromleitungen, Radios, Fernsehgeräte und Hochspannungsmasten bilden sich elektromagnetische Felder. Sie entstehen überall dort, wo elektrische Ströme fließen, denn zwischen elektrischen und magnetischen Erscheinungen besteht ein enger Zusammenhang. Elektrische Ströme rufen magnetische Wirkungen hervor. Andersherum erzeugen magnetische Felder einen elektrischen Strom.

Beide Phänomene sind nicht zu trennen. Die Physik spricht deshalb vom Elektromagnetismus. Fließt elektrischer Strom durch einen Draht – etwa von einer Batterie zu einer Lampe – gerät elektrische Ladung in Bewegung. Um den Draht entsteht ein Magnetfeld. Das Magnetfeld breitet sich wellenförmig im Raum aus, sodass elektromagnetische Wellen entstehen.

Sind elektromagnetische Felder spürbar?

Direkt nicht, indirekt schon. Im Gegensatz zu manchen Tieren hat der Mensch kein Sinnesorgan für magnetische und elektrische Felder. Alle elektromagnetischen Felder, die uns ständig umgeben, sind so schwach, dass ein Mensch sie nicht direkt wahrnimmt. Erst wenn die Felder sich stark aufladen, ist der Eintritt in solch ein Feld spürbar. Sie kennen das sicher: Plötzlich stehen Ihnen die Haare zu Berge, es entstehen kleine Funken oder Sie verspüren einen kleinen elektrischen Schlag.

Schadet Handystrahlung unserem Körper?

Seit Erfindung des Handys warnen Experten vor den Auswirkungen der Handystrahlung auf den menschlichen Körper. Sie spekulieren und erforschen Vieles. Wissenschaftler beschäftigen sich intensiv mit der Frage, welche Gefahren von Mobiltelefonen ausgehen. Eine eindeutige Antwort gibt es bislang nicht. Ein Zusammenhang zwischen Handynutzung und Krebsrisiko ist reine Vermutung.

Folglich sind sich internationale und nationale Fachgremien einig: Bei Einhalten der Grenzwerte ist Handystrahlung nach aktuellem Stand der Wissenschaft keine Gefahr für die Gesundheit. Selbst für empfindliche Personengruppen wie schwangere Frauen, Kinder und Senioren geben sie Entwarnung. Doch Vorsicht: Diese Meinung ändert sich mit fortschreitendem Erkenntnisstand schnell. Sogar das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rät zu Achtsamkeit. Schließlich deutet einiges auf die schädliche Wirkung von Handystrahlung hin.

Gefahr Handystrahlung: Das Argument Wärmewirkung

Der Wissenschaft ist es bereits gelungen, die Wärmewirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder wie der Handystrahlung auf das Körpergewebe nachzuweisen. Demzufolge erhitzen sich menschliche Zellen beim Mobiltelefonieren. Allerdings ist der Körper im Stande, die zusätzliche Wärme auszugleichen, solange sie nur lokal begrenzt (wie beispielsweise am Ohr) wirkt und die Temperaturerhöhung im Körper ein Grad Celsius nicht übersteigt.

Um das zu gewährleisten, ist es wichtig zu wissen, wie viel Energie der Körper aus dem elektromagnetischen Feld eines Handys aufnimmt. Darüber informiert die spezifische Absorptionsrate, kurz SAR. Der SAR-Wert ist das Maß für die Absorption von elektromagnetischen Feldern in einem Material. Er ist in Watt pro Kilogramm Körpergewebe (W/kg) oder Watt pro Quadratmeter Fläche (W/m²) angegeben und lässt sich unter maximalen Sendeleistungsbedingungen ermitteln.

Grenzwerte für die Strahlenbelastung

Aus Sicherheitsgründen schreibt der Gesetzgeber Grenzwerte für die spezifische Absorptionsrate vor. Grundlage dafür bilden in der Europäischen Union die Empfehlungen der International Commission of Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP). Dabei handelt es sich um eine unabhängige Organisation, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Europäischen Union anerkannt ist.

Ihre Empfehlungen sind allgemein akzeptiert. Doch jeder Staat entscheidet selbst, ob er diese Werte annimmt. In Deutschland sind genau diese Grenzwerte vorgeschrieben. Allerdings beziehen sie sich nicht auf die Handys selbst, sondern auf die maximale Belastung durch die Sendeantennen der Basisstationen. Folglich gilt für D-Netze ein SAR-Wert von 4,5 W/m². Für E-Netze ist ein Wert von 9 W/m² vorgeschrieben und für UMTS ein Wert von 10 W/m².

Feldkarte Deutschland: So hoch ist die Strahlenbelastung im Land

Wie hoch die Strahlenbelastung in ausgewählten Städten und Regionen von Deutschland ist, lässt sich im Internet nachsehen. Dr. Matthias Hampe, Professor für Elektrotechnik an der Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel, hat zusammen mit seinem Forschungsteam eine interaktive Karte erstellt.

Sie haben die sogenannte Feldstärke hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung an verschiedenen Orten in Deutschland gemessen und ausgewertet. Das Ergebnis finden Sie unter Feldkarte.de. Selbst Grenzwertverletzungen sind markiert. Eine flächendeckende Darstellung für ganz Deutschland ist geplant.

Handyunterschiede

Da in Deutschland keine Grenzwerte für die Strahlenbelastung von Handys vorgeschrieben sind, fallen diese Werte je nach Modell und Hersteller recht unterschiedlich aus. Einen Überblick darüber liefert das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Auf seiner Website sind über 2.500 Geräte gelistet. Das BfS empfiehlt für Mobilgeräte einen maximalen SAR-Wert von 2 W/kg.

Alle in der Tabelle enthaltenen Modelle erfüllen diese Vorgabe. Allerdings bezieht sich die Angabe auf Aussagen des Herstellers. Das BfS hat keine eigenen Messungen durchgeführt. Als strahlungsarm gelten übrigens alle Modelle mit einem SAR-Wert von maximal 0,6 W/kg.

Gefahr Handystrahlung: Weitere Argumente der Strahlungsgegner

In Ländern wie Russland, Belgien, Italien und der Schweiz gelten deutlich niedrigere Grenzwerte für die Strahlenbelastung als in Deutschland. Hinzu kommt, dass in Italien bereits ein Gericht die intensive Handynutzung für das Entstehen eines Gehirntumors verantwortlich gemacht hat. Für Strahlungsgegner ist das ein ernstzunehmender Hinweis auf bislang unerkannte Gefahren der Handystrahlung.

Sie sind überzeugt: Der fehlende wissenschaftliche Nachweis für die gesundheitsschädliche Wirkung der Mobiltelefonie ist kein Grund zur Annahme, dass diese nicht existiert. Vielmehr ist es der Wissenschaft noch nicht gelungen, die tatsächlichen Auswirkungen nachzuweisen. Langzeitstudien lassen sich bislang nicht durchführen. Zu kurz ist der Zeitraum der intensiven Handynutzung im Alltag. Außerdem lässt sich diese Untersuchung nicht unter Ausschluss anderer Faktoren durchführen. Eine isolierte Betrachtung ist schlicht unmöglich.

Ein weiteres Argument ist die sogenannte Elektrohypersensibilität. Einige Personen und Tiere reagieren stark sensibel auf elektromagnetische Strahlung. Sie sind besonders schützenswert, weshalb Strahlungsgegner das Einrichten strahlungsfreier Gebiete sowie eine bessere Aufklärung zum Thema fordern. In Schweden ist Elektrohypersensibilität bereits als Behinderung anerkannt und findet somit große Beachtung.

Vorsichtsmaßnahmen: So schützen Sie sich vor Handystrahlung

Halten Sie das Handy beim Telefonieren am Kopf, wirkt die Handystrahlung direkt auf den Körper ein. Um das zu vermeiden, hilft die Nutzung von Freisprecheinrichtungen. Außerdem gilt es, längere Telefonate zu vermeiden. Das reduziert die Wärmeeinwirkung der Handystrahlung auf Ihren Körper. Doch nicht nur während eines Gesprächs, sondern auch im Ruhezustand strahlt das Handy elektromagnetische Felder aus.

Deshalb raten Experten, das Handy nicht ständig in Körpernähe zu führen. Mobilgeräte haben in der Hosentasche nichts verloren und auch neben dem Kopfkissen sind sie während des Schlafens nicht abzulegen. Den Datenverkehr halten Sie am besten so gering wie möglich. Schalten Sie ihn, wann immer es geht, aus. Rufen Sie Ihre E-Mails besser manuell statt automatisch ab und treffen Sie ihre Freunde lieber persönlich als im Chat.

Fazit

Handystrahlung ist allgegenwärtig. Kaum ein Mensch ist noch in der Lage, sich davor zu schützen. Mobilgeräte haben bereits verschiedene Lebensbereiche erobert, auch wenn die Langzeitauswirkungen der Technologie bislang unbekannt sind. Wissenschaftliche Beweise für die gesundheitsschädliche Wirkung der Handystrahlung gibt es (noch) nicht, Vermutungen dafür umso mehr.

Leute vom Fach raten zu Vorsicht, ohne Panik zu verbreiten. Fakt ist, der Körper absorbiert die Handystrahlung. Ein bewusster Umgang mit dem Handy beziehungsweise Smartphone schadet auf keinen Fall. Und wer weiß, vielleicht vermeiden Sie dadurch langfristige Schäden.



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