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Fliesen legen für Anfänger: So erzielen Sie das gewünschte Resultat

Selbst Anfänger können Fliesen oft ohne Probleme selbst verlegen. Alles was Sie benötigen ist das richtige Material, eine gute Vorbereitung, eine fachgerechte Technik und etwas handwerkliches Geschick.

Bevor es los geht

Egal ob Küche, Bad oder ein Bodenbereich – auch ohne Vorkenntnisse können Sie Fliesen selbst verlegen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist eine gründliche Planung. Dazu gehört zunächst das Vermessen des Fußbodens oder der Wand, die gefliest werden soll. Dadurch erhalten Sie Auskunft über die Menge der benötigten Materialien und Hinweise für die Zuschnitte, vor allem wenn Muster zu beachten sind.

Anschließend sollten Sie den Untergrund genau untersuchen. Handelt es sich um einen Innen- oder Außenbereich, ist der Untergrund saugfähig oder muss er vorbehandelt werden, ist eine Fußbodenheizung vorhanden und wie tragfähig ist der Fußboden? All diese Fragen gilt es zu beantworten und bei der Auswahl der Fliesen sowie des passenden Klebers zu berücksichtigen.

Alte Fliesen entfernen?

Ist die ausgewählte Fläche bereits gefliest, müssen Sie die alten Fliesen nicht zwangsläufig entfernen. Oft können Sie die neuen Fliesen problemlos auf die alten auftragen. Das spart eine Menge Arbeit, Zeit und Geld. Reinigen Sie dazu die alten Fliesen und tragen Sie anschließend einen speziellen Haftgrund bzw. eine passende Grundierung auf, bevor Sie mit dem Verlegen der Fliesen beginnen. Die Experten im Fachhandel helfen Ihnen bei der Auswahl des richtigen Materials.

Das passende Material und Werkzeug

Wenn alle grundlegenden Fragen beantwortet sind, geht es an die Auswahl des Materials. Fliesen gibt es in den unterschiedlichsten Farben, Größen und Dekoren. Entscheiden Sie sich für die gewünschte Ausführung, den geeigneten Fliesenkleber und die Fugenmasse. Als Anfänger sollten Sie außerdem Fliesenkreuze verwenden, um die passende Fugenbreite zu erzielen. Neben dem Design sind weitere Punkte bei der Auswahl zu berücksichtigen.

Dazu gehören unter anderem die Traglast und eventuelle Temperaturschwankungen, wie sie zum Beispiel bei Fließen im Außenbereich oder bei Verwendung einer Fußbodenheizung, auftreten. Zusätzlich benötigen Sie verschiedene Handwerker-Kellen, eine Fliesenbrechzange, einen Fliesenschneider, eine Fliesenlochzange, einen Wischer für das Verfügen und einen Rührquirl zum Anrühren des Fliesenklebers.

Die Vorbereitung des Untergrunds

Bevor Sie mit dem Fliesenlegen beginnen, ist der Untergrund vorzubereiten. Er muss trocken, eben, fest und tragfähig sein. Zudem sollte er keine Risse und haftungsmindernden Stoffen enthalten. Eventuell vorhandene Mängel sind unbedingt zu beseitigen. Dazu gehören auch aufliegende Putz- und Spachtelschichten sowie absandende Flächen.

Experten erkennen letztere sofort durch eine einfache Handwischprobe. Risse werden am besten mit einem Rissharz verschlossen und Unebenheiten mit Spachtelmasse beseitigt. Letztere haftet allerdings nicht auf jedem Untergrund. Deshalb kann eine zusätzliche Grundierung oder Haftbrücke notwendig werden.

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Haftbrücken helfen den Verbund auf Fliesen, Holz oder festen Klebstoffresten zu verbessern. Hingen ist eine Grundierung bei saugenden und absandenden Böden (zum Beispiel Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten, Zementestrich und Zementputz) die bessere Wahl. Bei einigen besonders kritischen Untergründen hilft jedoch nur eine Entkopplung weiter. Zu solchen Böden gehören junge Betonflächen, rissanfällige Estriche sowie einige Misch- und Holzuntergründe.

Für diese gibt es im Handel spezielle Entkopplungsplatten. Sie sorgen dafür, dass die Spannungen aus dem Untergrund nicht auf die Fliesen übertragen werden. Dadurch minimieren sie die Gefahr der Rissbildung und haben zugleich eine trittschall- und wärmedämmende Wirkung.

Die Abdichtung in Bad und Küche

Wo Innenfliesen häufigen Kontakt mit Wasser haben, wie zum Beispiel in der Küche und im Bad, muss der Untergrund vor dem Verfliesen zusätzlich abgedichtet werden. Das ist notwendig, damit durch die Fugen keine schädliche Feuchtigkeit eindringen kann. Für die Abdichtung gibt es unterschiedliche Materialien. Anfängern sei eine Flüssigabdichtung empfohlen.

Sie ist bereits gebrauchsfertig erhältlich und lässt sich einfach auftragen. Am besten nutzen Sie dafür eine Lammfellrolle oder eine Glättkelle. Rohrdurchführungen, Ecken und Bodenabläufe werden mit vorgeformten Bauteilen fachgerecht abgedichtet. Dazu gehören Eck- und Anschlussfugen, Dichtecken, Dichtmanschetten und Dichtbänder. Beachten Sie hierbei, dass abgedichtete Flächen einen flexiblen Fliesenkleber erfordern.

Die Einteilung der Fliesenfläche

Damit die Fliesen am Ende ein harmonisches Gesamtbild ergeben, ist unbedingt auf die Symmetrie zu achten. Deshalb beginnt das Verfliesen in der Regel in der Mitte der Fläche. Bei Wänden schlagen Sie dafür in der Wandmitte ein Senklot an, von wo aus der Vorgang startet. Je nach Einteilung der Fläche wird dort entweder eine Fuge oder eine Fliesenmitte angebracht.

Darüber entscheidet die verbleibende Größe der zugeschnittenen Randfliese. Sie sollte mindestens eine halbe Fliesenbreite groß sein. Außerdem beginnt das Verfliesen am oberen Rand der Wand, sodass Schnittstücke am unteren Rand verlegt werden.

Besondere Maßnahmen im Innenbereich

Bei Räumen mit Pfeilern oder Mauervorsprüngen sollten Sie an den Außenecken immer mit einer ganzen Fliese beginnen und Schnittstücke an der Innenseite verlegen. Verlaufen die Fliesen durch mehrere Räume, ist der Fugenverlauf zu übernehmen. Schnittstücke und Dehnungsfugen werden in diesem Fall unter das Türblatt gelegt.

Besondere Maßnahmen bei Fußböden

Bei Fußböden beginnt das Verfliesen in der Mitte des Raumes. Damit nichts schief geht, sollten Sie parallel zu den Wänden eine Schnur spannen, an der Sie die Fliesen ausrichten. Hierbei gilt ebenfalls, dass Zuschnitte mindestens eine halbe Fliesenbreite groß sein sollten. Bedarf es Zuschnitte an Heizkörpern, kommt entweder eine zugeschnittene Fliese in die Mitte oder zwei gleich große Fliesenteile an die Seiten.

Fliesen schneiden

Für den Verschnitt gibt es spezielle Geräte. Damit gelingen gerade Schnitte problemlos. Die Fliesen werden erst angeritzt und anschließend mit einer Brechvorrichtung getrennt. Seitliche Aussparungen, zum Beispiel für Wasseranschlüsse oder Heizungsrohre, lassen sich mit einer Papageienzange herausbrechen.

Werden dafür Löcher in einer Fliese benötigt, sollten Sie zunächst mit einem Steinbohrer ein kleines Loch bohren. Im Anschluss gelingt das große Loch hervorragend mit der Papageienzange. Außerdem gibt es im Handel spezielle Fliesenlochgeräte.

Kleber auftragen und Fliesen anbringen

Legen Sie als erstes alle Arbeitsmaterialien in Reichweite und rühren Sie den Fliesenkleber unter Beachtung der Herstellerangaben an. Dazu wird meistens ein Trockenpulver mit sauberem Wasser gemischt, bis eine klumpfreie Masse entsteht.

Achten Sie darauf, nur so viel Material zu mischen, wie Sie verwenden können, bevor der Kleber hart wird. Hat der Kleber die gewünschte Konsistenz, wird er auf den Untergrund aufgetragen. Zunächst sollten Sie mit einer Glättkelle eine dünne Kontaktschicht herstellen, bevor Sie die vollständige Masse mit einer Spachtel hinzufügen.

Anschließend kommt eine Zahnkelle zum Einsatz, um den Kleber zu durchkämmen. Dabei entsteht die typische wellenförmige Oberfläche. Je größer die Kantenlänge der Fliesen, desto größer die optimale Zahnung. Außerdem sollten Sie maximal eine Fläche von 1,5 Quadratmetern vorbereiten, da die Masse schnell trocknet. Nun können Sie die Fliesen auf den Kleber setzen.

Damit dieser nicht zwischen den Fugen hochquellt, wird eine Fliese an die Kante der benachbarten Fliese aufgetragen und von ihr weggeschoben. Verwenden Sie Fugenkreuze, um gleichmäßige Fugen zu erhalten.

Schutzmaßnahmen im Außenbereich und bei Fußböden

Fliesen im Außenbereich unterliegen oft großen Temperatur- und Wetterschwankungen. Um Risse, Ausblühungen und Feuchtschäden zu vermeiden, sind beim Verlegen spezielle Maßnahmen zu ergreifen. Oberstes Gebot ist das hohlraumfreie Verlegen der Fliesen. Gleiches gilt beim Verfließen von Fußböden. Auch hier gilt es Hohlräume zu vermeiden, damit die Fliesen der Traglast standhalten können. Die Lösung: spezieller Bodenkleber und Fließbettmörtel.

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Die Fugen

Die Fugen werden beim Fliesenlegen ausgekratzt, bevor der Kleber vollständig getrocknet ist. Sie sollten gleichmäßig tief sein und keine Kleberreste enthalten. Die Fugenmasse ist in der Regel ein Fugenmörtel, der in verschiedenen Ausführungen für drinnen und draußen erhältlich ist. Rühren Sie die Masse nach Herstellerangaben an und tragen Sie diese diagonal zum Fugenverlauf mit einer Fugscheibe oder einem Gummiwischer auf.

Anschließend wird der Mörtel abgewaschen, bevor er hart wird. Aus diesem Grund sollten Sie auch beim Verfugen immer nur eine Teilfläche bearbeiten. Anschlussfugen sowie Übergänge von Wänden und Fußboden werden nicht verfugt. Sie werden am Ende mit Silikon abgedichtet.

Fazit

Mit einer guten Vorbereitung, qualitativ hochwertigem Material und der richtigen Technik können Anfänger beim Fliesenlegen ein nahezu professionelles Ergebnis erzielen. Ausschlaggebend ist die Symmetrie. Vermessen Sie deshalb im Vorfeld die Fläche und verteilen Sie die Fliesen ebenmäßig unter Beachtung der Anordnung der Zuschnitte. Außerdem wichtig: Sowohl beim Fliesenlegen als auch beim Verfugen sollten Sie immer nur eine Teilfläche bearbeiten, damit weder Kleber noch Mörtel austrocknen.



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