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Bodyshaping mit Kryolipolyse ‒ Kälte zur Minderung von Übergewicht?

Hollywood-Schönheiten und Spitzensportler haben sie schon ausprobiert – die neue Schönheitsbehandlung Kryolipolyse. Doch hilft sie dauerhaft gegen überflüssige Pfunde? Wir klären auf, wie die Behandlung wirkt.

Fettschmelze mit der Kryolipolyse

Kryolipolyse ist der neue Beautytrend, mit dem sich Fettzellen einfach wegschmelzen lassen sollen. Der Begriff ist eine Zusammensetzung altgriechischer Bezeichnungen, Kryos steht für Eis, lipa für Fett und lysis für Auflösung. In Anspielung auf die Körpergestaltung durch Kälte wird das Verfahren auch Coolsculpting oder auch Coolshaping genannt.

Der deutsche Arzt Dr. Jonas Kuehne entwickelte in seiner Cryohealthcare-Klinik in West-Hollywood die Methode. Hier geben sich sowohl Hollywood-Schauspieler als auch Spitzensportler die Klinke in die Hand. Behandelt werden vor allem die typischen Problemzonen wie Bauch, Oberschenkel und Po. Durch nur wenige Behandlungssitzungen lassen sich so sichtbare Ergebnisse erzielen.

Kältetherapien zum Wohle der Gesundheit

Ganz neu ist der therapeutische Einsatz von Kälte in der Medizin nicht. Kälte reduziert Schmerzen, außerdem wenden Therapeuten sie zur Behandlung von Depressionen an. Spezielle Kältekammern, in denen Temperaturen von -110 Grad Celsius herrschen, nutzen Mediziner vor allem in der Rheumatherapie und im Sportbereich. Die niedrigen Temperaturen hemmen Entzündungsherde im menschlichen Körper. Auch nach sportlichen Belastungen ist Kälte nützlich – sie reduziert den Muskelkater nach dem Training. Außerdem fördert sie die Kollagenproduktion. Das sorgt für eine straffere Haut, hilft gegen Cellulite und beugt der Hautalterung vor.

So funktioniert Coolsculpting

Fettzellen reagieren von Natur aus sehr empfindlich auf Kälte. Leider schmelzen sie jedoch nicht einfach, indem wir Eis aus unserem Gefrierschrank auf unsere Problemzonen legen. Die Kryolipolyse ist ein nichtoperatives Verfahren, welches aber nur Ärzte oder Therapeuten in Wellnesseinrichtungen anwenden können. Sie verwenden dafür speziell konstruierte Maschinen, die mit Vakuum und Kälte funktionieren.

Die Therapeuten legen die Applikatoren dieser Vakuumkältegeräte auf die Haut des Patienten auf und frieren so das Fettgewebe ausgewählter Körperareale ein. Das geschieht in festgelegten kurzen Intervallen. Dabei werden weder die Haut noch das umliegende Gewebe geschädigt. Die Fettzellen sterben ab und werden später über den Stoffwechsel ausgeschieden. Schmerzhaft ist diese Prozedur nicht, nur ein lokales Kältegefühl stellt sich ein.

Ablauf der Behandlung

Auch die Kryolipolyse ist ein Eingriff in unseren Körper, daher sollten Patienten auf ein ausführliches Beratungsgespräch vor Beginn der Behandlung bestehen. Die Praxis bzw. die Wellnesseinrichtung muss über die Funktionsweise der Geräte und über mögliche Gefahren und Nebenwirkungen aufklären. Im Gespräch legen Patient und Therapeut gemeinsam auch das Ziel der Behandlung fest und definieren, welche Körperpartien behandelt werden. Vor dem Einsatz der Geräte markiert der Spezialist die entsprechende Problemzone, um die Kälteapplikatoren punktgenau aufzusetzen. Eine Sitzung kann bis zu einer Stunde dauern. Die Patienten reagieren sehr unterschiedlich auf die Kältebehandlung.


Die meisten von ihnen benötigen zwei Behandlungen, ehe sich erste Erfolge einstellen, einige sogar drei. Zwischen den einzelnen Terminen liegen mehrere Wochen, denn der Abtransport der abgestorbenen Fettzellen kann zwei bis drei Monate dauern. Personen, die sich mit diesem neuen Kälteverfahren behandeln lassen möchten, sollten gesund sein. Für Menschen mit Herz- oder Bindegewebserkrankungen, für Patienten, die Cortison über längere Zeit einnehmen, und für stark Übergewichtige ist die Kryolipolyse nicht geeignet. Auch Schwangere dürfen sie nicht anwenden.

Nebenwirkungen sind selten

Obwohl das Verfahren als sehr schonend und risikoarm gilt, können Nebenwirkungen auftreten. Durch das erzeugte Vakuum bilden sich bei einigen Anwendern Blutergüsse, die der Körper jedoch in kurzer Zeit wieder abbaut. Außerdem berichten Patienten gelegentlich von lokalen Schwellungen und einer erhöhten Druckempfindlichkeit im behandelten Areal. Frauen empfinden das Verfahren während der Menstruation manchmal als unangenehm.

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Kein Allheilmittel gegen Übergewicht

Die Anbieter dieser neuen Methode des Fettabbaus betonen selbst, dass sich mit der Kryolipolyse nur einzelne Körperpartien behandeln lassen. Sie eignet sich damit nicht für eine Reduktion von großen Mengen an Körperfett, wie sie bei stark übergewichtigen Menschen notwendig ist. Erst wenn nach einer Diät, nach der Umstellung der Ernährung und einem ausreichenden Sportprogramm wenige Fettzellen übrig blieben, können diese mit der Kältebehandlung entfernt werden. Besonders effektiv ist die Behandlungsmethode in den Problemzonen am Bauch, am Oberschenkel und am Po sowie an den Oberarmen – Körperpartien, denen mit Sport oft nicht beizukommen ist. Gute Ergebnisse erzielen Frauen mit der Kältebehandlung auch am Rücken, unterhalb der sogenannten BH-Linie.

Empfehlungen vor und nach der Kältebehandlung

Vor der Anwendung der Kryolipolyse empfehlen Ärzte eine kohlehydratarme Ernährung und eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Patienten sollten täglich mindestens zwei bis drei Liter Wasser trinken. Jeder Ernährungstipp, der den Stoffwechsel anregt und damit den Abtransport der abgestorbenen Fettzellen beschleunigt, ist willkommen. Nur ein sehr aktiver Stoffwechsel ist in der Lage, diese Aufgabe erfolgreich zu lösen. Schafft er es nicht, ist der Behandlungserfolg gefährdet. Der menschliche Körper wird das nicht abgebaute Fett erneut einlagern.

Die Spezialisten erklären: Auch behandelte Personen dürfen sich nicht ausruhen, denn Fettzellen besitzen die Fähigkeit, sich zu teilen. Eine kohlehydratreiche Ernährung zwingt den Körper zum Speichern der Energie, er schafft dafür neue Fettzellen – und lagert sie dann erneut am Bauch, Po und Oberschenkel ein. Nach der Behandlung sollte eine eiweißreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse selbstverständlich sein, um die Figur zu halten. Ärzte empfehlen außerdem gemäßigte Sportarten wie Schwimmen, Nordic Walking oder Joggen.

Anbieter des neuen Verfahrens

Die Reichen und Schönen treffen sich in Kliniken wie der von Dr. Kuehne in Hollywood. Aber auch für deutsche Otto-Normal-Verbraucher gibt es Einrichtungen, die diese neue Beautybehandlung anbieten. Bei der Suche nach dem Stichwort Kryolipolyse finden Interessierte in fast jeder größeren deutschen Stadt ein entsprechendes Institut. Achten Sie hier auf die Ausbildung der Therapeuten, ein Arzt sollte zumindest für das Erstgespräch zur Verfügung stehen.

Neben der Erfassung der Ausgangsdaten und der persönlichen Indikation des Klienten dürfen auch die Hinweise auf die Lebensweise vor und nach der Behandlung nicht fehlen. Fachliche Erklärungen, moderne Einrichtung und Geräte und vor allem auch Hygiene und Sauberkeit zeugen von der Qualität des Instituts. Die Preise beginnen in Deutschland bei etwa 200 Euro für eine Einzelsitzung. Lassen Sie sich immer ein Behandlungskonzept erstellen, in dem auch die Kosten fest vereinbart werden. Oft gibt es Rabatte für weitere Behandlungen.

Fazit

Gegen Fettleibigkeit hilft die Kryolipolyse nicht. Spezialisten empfehlen die neue Methode zum Fettabbau auch nur für ausgewählte Problemzonen, die sich mit Sport oft nicht erfolgreich bekämpfen lassen. Wer nach Sport und Ernährungsumstellung auch den letzten Speckröllchen an das Fett will, der muss es sich etwas kosten lassen. Günstig sind die einzelnen Sitzungen nicht.

Doch zusammen mit einer gesunden Lebensweise, also einer eiweißreichen und kohlehydratarmen Kost, vielem Trinken und abwechslungsreichen Sporteinheiten gelingt mit der Kryolipolyse die Straffung und Formung des Körpers nach persönlichen Idealvorstellungen. Die Kältetherapie bleibt damit eine Schönheitsbehandlung und richtet sich zuerst an Personen, die auf einen nahezu perfekten Körper beruflich nicht verzichten können.



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