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Bauen für die Ewigkeit: Über das Berufsbild des Steinmetz

Steinmetze üben mit Hammer und Meißel einen uralten Beruf aus, dem viele historische Architekturen ihre Schönheit verdanken und der auch in Zukunft gefragt sein wird.

Ein uralter Beruf

Der Beruf des Steinmetzen existiert seit Jahrtausenden und blickt auf eine entsprechend umfangreiche Geschichte zurück. Ob im antiken Ägypten, Griechenland oder Rom – Steinmetze verewigen sich mit ihrer Arbeit in den steinernen Bauten, die sie mit Ausdauer, Kraft und Feingefühl mitgestalten. Viele alte Gebäude, von den Pyramiden bis zum Kolosseum, erhielten durch Steinmetze ihre typischen Formen, die zahlreiche Epochen überdauern und teilweise weltberühmt sind.

Dabei waren und sind Steinmetze in nahezu allen Gegenden der Erde tätig und prägten mit ihrer Arbeit maßgeblich die in Stein gemeißelten Überlieferungen zahlreicher Kulturen. Steinerne Architekturen und Verzierungen lassen Menschen noch immer in vergangene Zeiten und untergegangene Zivilisationen wie die der Maya eintauchen. Steinmetze üben ein Kunsthandwerk aus, das in der Vergangenheit weltweit charakteristische Formensprachen und Stilrichtungen hervorgebracht hat. Die gerillten Säulen der Akropolis oder die Gesichtszüge der Sphinx verdanken ihre zeitlose Ästhetik der Arbeit von Steinmetzen.

Während Steinmetze früher hauptsächlich mittels Hammer und Meißel in verschiedenen Größen Natursteinen Form verliehen, erfolgt die Arbeit in der heutigen Zeit teilweise auch mit maschinell betriebenen Werkzeugen. Gemeinsam ist modernen Steinmetzen und ihren Kollegen aus früheren Zeiten jedoch, dass Steine verschiedener Art und Qualität und die Bearbeitung ihrer Oberflächen im Fokus stehen. Steinmetzarbeiten an Naturstein nehmen dabei nach wie vor einen großen Stellenwert ein. War Naturstein früher der einzige Werkstoff der Steinmetze, stehen heute auch Kunststeine wie beispielsweise Beton zur Verfügung.

Steinmetze sind überwiegend in Werkstätten für Steinbildhauerei und Grabsteine sowie in Firmen für die Restaurierung von Gebäuden tätig. Im Rahmen der Restauration und Denkmalpflege bearbeiten Steinmetze historische Bauwerke, Schlösser, Kirchen oder steinerne Denkmäler, schützen sie vor Verfall und erhalten sie für die Zukunft. So überliefern Steinmetze Kulturgeschichte und tragen zu ihrem Schutz und Erhalt bei.

Die Ausbildung zum Steinmetz

Steinmetze erlernen ihren Beruf im Rahmen einer in der Regel dreijährigen Ausbildung im Handwerk. Dabei handelt es sich um eine duale Ausbildung, sodass die Schüler sowohl theoretisches Wissen in der Berufsschule als auch praktische Fertigkeiten im Ausbildungsbetrieb erlernen. Neben einem Hauptschulabschluss bestehen die Voraussetzungen in handwerklichem Interesse und Geschick, Feingefühl und räumlichem Denkvermögen.

Auch ein gewisses Maß an Kraft ist notwendig, denn trotz maschineller Werkzeuge führen Steinmetze zahlreiche Arbeitsschritte allein mithilfe eigener Muskelkraft aus. Während selbstständiges Arbeiten im Vordergrund steht, sind auch Teamfähigkeit und Kontaktfreudigkeit gefragt. Denn der Umgang mit Kunden und die Kommunikation über deren Wünsche spielt eine essenzielle Rolle. Zudem sind Steinmetze beispielsweise bei Großprojekten mit zahlreichen anderen Steinmetzen und weiteren Gewerken tätig, etwa bei umfangreichen Restaurierungsarbeiten.

In der Ausbildung besteht die Auswahlmöglichkeit zwischen der Fachrichtung Steinmetz oder Steinbildhauer. Während die ersten beiden Jahre der Ausbildung die gleichen Inhalte vermitteln, findet die Spezialisierung im dritten Jahr statt. Der Unterschied zwischen beiden Richtungen besteht darin, dass Steinbildhauer freie Formen in Steine meißeln, während Steinmetze bevorzugt mit orthogonalen und geraden Steinstücken arbeiten. So sind Steinbildhauer etwa auf steinerne Figuren wie Statuen oder Kunst spezialisiert, während Steinmetze beispielsweise Grabsteine und massive Steine, etwa für die Verwendung als Treppenstufen, bearbeiten.

Die Ausbildung zum Steinmetz endet mit einer Abschlussprüfung, die sich aus einem theoretischen und einem praktischen Part zusammensetzt. Zudem fertigt jeder angehende Steinmetz ein Gesellenstück an, mit dem er seine Fertigkeiten unter Beweis stellt. Steinmetzgesellen haben die Möglichkeit, in einem geeigneten Betrieb eine Meisterausbildung zu absolvieren. Die Ausbildung zum Steinmetzmeister erfolgt ebenfalls im Handwerk und ist in zahlreichen Bundesländern möglich. Darüber hinaus besteht für Gesellen die Chance, eine Fortbildung im Bereich der Denkmalpflege zu absolvieren.

Tätigkeiten und Einsatzbereiche

Steinmetze bearbeiten Werksteine, die traditionell aus Naturstein, heutzutage oft auch aus Kunststein wie Beton bestehen. Seine Werkzeuge findet der Steinmetz in traditionellen Hilfsmitteln wie Hammer und Meißel sowie modernen Maschinen, die die oft körperlich anstrengende Arbeit erleichtern. Steinmetze fertigen ihre Werke meist auf der Grundlage von detaillierten Plänen an, wobei geometrische Formen im Vordergrund stehen. So bearbeiten und fertigen Steinmetze üblicherweise orthogonale Objekte aus Stein an, von Grabsteinen über Treppen bis hin zu Türeinfassungen.

Neben Neubauten und der Herstellung von Bauteilen wie steinernen Treppenstufen, Bodenplatten oder Wandverkleidungen sind Steinmetze oft bei der Restaurierung historischer Bausubstanz tätig. Bei den alten Bauwerken handelt es sich häufig um Schlösser, Kirchen oder sonstige Architekturen, die durch ihre Geschichte, ihr Alter und ihre Baukunst einen Erhalt wünschenswert machen. Dabei erneuern Steinmetze beispielsweise verwitterte Profile oder ornamentale Steinverzierungen. Steinmetze bearbeiten vor allem die Oberflächen von Steinen und restaurieren so zum Beispiel auch historische Fassaden, etwa von historischen Bauten aus Sandstein.

Die Denkmalpflege eröffnet Steinmetzen ein weites Tätigkeitsfeld und ermöglicht durch die hohe Nachfrage auch Spezialisierungen, wobei Steinmetzmeistern teilweise sogar ein Studium offensteht. Steinmetze führen einen Großteil ihrer Planung eigenständig durch und entwerfen gestalterische Konzepte für Außen- und Innenräume. Die Kommunikation mit Kunden ist dabei zentral.

Bei Restaurierungsarbeiten bildet zudem die Analyse der geschädigten Steine einen wichtigen Teil der Arbeit. Entwürfe sind stets mit den Wünschen des Kunden abzustimmen. Bei der Arbeit trifft der Steinmetz oft mit anderen Gewerken zusammen, etwa dem Hochbau oder Landschaftsbau. Dabei sind Tätigkeiten häufig parallel auszuführen, sodass eine genaue Abstimmung notwendig ist. Neben Restaurierung und Denkmalpflege kommt heutzutage der Fertigung von Grabsteinen eine große Bedeutung zu. Steinmetze entwerfen die Grabsteine, stellen sie her und versetzen sie schließlich. Bei ornamentalen Verzierungen und Schriftzügen ist das ganze Feingefühl der Steinmetze gefragt.

Im Außen- und Innenraum von Gebäuden fertigen Steinmetze beispielsweise Treppen aus Naturstein, Bodenbeläge aus Stein sowie Einfassungen für Fenster und Türen. Arbeitsplatten aus Naturstein sind insbesondere bei der Küchengestaltung beliebt. Im Außenraum steigt die Nachfrage nach Mauern aus Naturstein wieder an, deren Einzelsteine der Steinmetz anfertigt und sich dabei oft mit Landschaftsbauern abstimmt. Im Gartenbereich gestaltet der Steinmetz außerdem Brunnen und Skulpturen.

Fazit

Das Berufsbild des Steinmetzen ist facettenreich und spannend. Obwohl es sich um einen jahrtausendealten Beruf handelt, erfreuen sich Steinmetzarbeiten noch immer großer Beliebtheit und Nachfrage. Dank moderner Werkzeuge geht die in der Vergangenheit oft beschwerliche Arbeit wesentlich leichter von der Hand. Die Chancen für Berufseinsteiger stehen in den meisten Regionen gut, zumal das Bauen mit natürlichen Materialien im Trend liegt.

So ist die Verwendung von Natursteinen auch unter dem Aspekt des nachhaltigen Bauens sinnvoll – solange es sich um Steine aus der Region handelt. Regionstypische Steinarten fügen sich durch historische Bezüge harmonisch in ihre jeweilige Gegend ein und zeugen von Stilbewusstsein.

Vom Steinmetz bearbeitete Natursteine oder Bauwerke strahlen Zeitlosigkeit und Beständigkeit aus und kreieren ein klassisches, stilvolles Ambiente. Naturstein und Kunststein lassen sich in nahezu allen Bereichen des Innen- und Außenraums einsetzen, wobei der Fantasie kaum Grenzen gesetzt sind. Ob eine steinerne Gartenbank oder ein Springbrunnen – Steinmetzarbeiten sind klassische Blickfänger und strahlen Ruhe aus.

In den meisten Städten sind zahlreiche Steinmetzbetriebe ansässig, die mit erfahrenem Fachpersonal hochwertige und ästhetische Arbeit leisten. Während private Kunden den Steinmetz vor allem für Natursteinarbeiten in Haus und Garten engagieren, stehen öffentliche Aufträge oftmals im Zusammenhang mit der Restaurierung alter Bausubstanz oder der Denkmalpflege.

Steinmetze üben einen uralten, zeitlosen Beruf aus, der sich zwischen Handwerk, Kunst und Architektur bewegt. Trotz seiner langen Geschichte hat der Beruf des Steinmetzen Zukunft, denn Natur- und Kunststein sowie deren passgenaue Anfertigung sind essenzielle Elemente des Bauens. Natursteine als Symbol von Beständigkeit und Unvergänglichkeit bilden die Grundlage für zahlreiche historische Bauwerke, in denen sich frühere Generationen von Steinmetzen verewigt haben.



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