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Mit harter Arbeit Großes erreichen: Die Kampfkunst des Kung Fu

Kung-Fu ist eine effektive Methode zur Selbstverteidigung, die aus China stammt. Sie verbindet anspruchsvolle und artistische Tritte, Schläge und Sprünge mit einem ganzheitlichen philosophischen Konzept.

Was ist Kung-Fu und seit wann wird es praktiziert?

Kung Fu und Wushu sind mehrdeutige Begriffe, die sich auf die traditionelle chinesische Kampfkunst beziehen. Zudem beschreibt Kung Fu ganz generell Tätigkeiten, die mit Fleiß und Ausdauer erlernt werden. Kochen, Schwimmen oder Singen können beispielsweise Kung Fu sein, wenn du die entsprechenden Abläufe durch harte Arbeit erlernst. Die genauen Ursprünge der chinesischen Kampfkunst basieren weitestgehend auf Mythen, da aussagekräftige Aufzeichnungen nur ungefähr hundert Jahre alt sind. Der Legende nach entstand Kung-Fu schon vor 4000 Jahren während der Amtszeit des gelben Kaisers Huangdi.

Die ersten schriftlichen Belege sind ein wenig jünger und definieren das ursprüngliche Kung-Fu als eine Art Wrestling, das durch Hebel und Würfe bereichert wurde. Erst später kamen Waffen wie Schwerter und Dolche hinzu und Kung-Fu nahm langsam die Form an, die es heute hat. Auch philosophische Schulen und Niederschriften beeinflussten die Kampfkunst maßgeblich. Bekannte Beispiele sind „Die Kunst des Krieges“ von Sunzi und die klassischen Schriften des Konfuzianismus.

Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte Kung-Fu eine kurze Blüte und wurde zu einem populären und erschwinglichen Sport, den viele Chinesen praktizierten. Infolge politischer Veränderung sahen sich allerdings zahlreiche Kung-Fu Meister mit strengen, staatlichen Regulationen konfrontiert und verließen das Land. Dies änderte sich um die Jahrtausendwende unter anderem durch die Popularität von Kung-Fu in Filmen und Computerspielen. Diese gelten außerhalb von China als Symbol für die chinesische Kultur und Kampfkunst.
Traditionelles Kung-Fu genießt mittlerweile in Europa ein hohes Ansehen und viele lokale Clubs und Vereine stärken auch hierzulande die Kung-Fu Bewegung.

Kung-Fu: ein Begriff und viele Schulen

Kung-Fu ist ein Übergriff für verschiedene Kampfkunst-Schulen und Stile. Ein wichtiges Kriterium zur Unterscheidung ist die genaue Herkunft des Kampfstils. Sehr grob kann Kung-Fu in nordchinesische und südchinesische Kampfkunst eingeteilt werden. Techniken aus dem Norden setzen einen besonderen Fokus auf Schritte und Tritte und sind insgesamt sehr akrobatisch. In Südchina hingegen wird das sogenannte Nanquan praktiziert. Die Bewegungen im Nanquan sind sehr schnell, kraftvoll und dienen gleichzeitig zur Abwehr und Verteidigung.

Eine andere Art der Differenzierung zwischen verschiedenen Schulen ist die Einteilung in innere und äußere Stile. Kung-Fu, das sich vermehrt auf das Innere konzentriert, beinhaltet meditative Elemente, bewusstes Entspannen, Dehnung und Atemübungen. Das größere Ziel ist eine Stärkung des analytischen Denkens während des Kampfes und eine entspannte Grundhaltung in Extremsituationen. Äußere Stile hingegen werden auch schon während des Trainings schnell und explosiv ausgeführt. Wichtige Trainingsziele sind Muskelkraft, Geschwindigkeit und Beweglichkeit.

couple training in martial arts on the beach

In Europa sind vor allem zwei Stile sehr populär: einerseits Wing Tsun, das manchmal auch als W.T. bezeichnet wird und auf der anderen Seite Shaolin Kung-Fu. Wing Tsun beziehungsweise Wing Chun ist eine Selbstverteidigungstechnik, deren Ursprünge weitgehend ungeklärt sind. Da Wing Tsun eine sehr effektive Methode zur Verteidigung ist, gehört es auch zum Ausbildungsprogramm der Polizei. Die südchinesische Technik stellt einen guten Gleichgewichtssinn und Körperspannung in den Mittelpunkt.

Bewusste Entspannung sorgt für einen geringen Energieverbrauch und erhöht die Ausdauer während des Kampfes. Vervollständigt wird die Technik durch gezielte Tritte, Schläge und das Training mit Waffen oder Holzdummies. Das Shaolin Kung-Fu wird in erster Linie im Kloster praktiziert und zeichnet sich durch eine sehr strenge Struktur aus. Typische Elemente in der Lehre des Shaolin Kung-Fu sind buddhistische Studien, alltägliche Aufgaben und bis zu fünf Stunden Kampftraining pro Tag.

Grundlagen des Trainings

Grundlegend für die Praxis von Kung-Fu sind Schrittfolgen und ein stabiler Stand. Im traditionellen Wushu sind fünf dieser Abfolgen bekannt, die als Angriff und als Verteidigung ausgeübt werden. Eine sehr populäre Pose ist zum Beispiel der Kranich, der auch im Karate ausgeführt wird und als Basis für Tritte und Sprünge Verwendung findet. Zusätzlich zu den Grundhaltungen ist auch die Verinnerlichung philosophischer Konzepte ein wichtiger Aspekt der Trainings. Neben Meditation sieht Kung-Fu langsame und konstante Steigerungen in der Praxis vor, die nicht abrupt oder unkontrolliert geschehen. Weiterhin gilt Demut während des Trainings als Grundhaltung jedes Kämpfers. Die Kung-Fu Praxis beginnt im Idealfall schon im Kindesalter und wird ein Leben lang unterbrechungslos und demütig fortgeführt. Auch der Lebenswandel und alltägliche Gewohnheiten spielen im traditionellen Kung-Fu eine wichtige Rolle. Praktizierende sollen sich nach Möglichkeit genau wie beim Yoga vegetarisch ernähren und Alkohol und Exzesse vermeiden. Zudem müssen die während des Trainings erlernten Abläufe und Traditionen unverändert bleiben und sollten von allen Schülern geachtet werden.

Kleidung, Schuhe und Waffen

Die Kleidung, die während des Trainings getragen wird, besteht normalerweise aus einem komfortablen Anzug, der Arme und Beine vollständig bedeckt. Typische Farben sind schwarz und weiß wobei auch orange und rote Anzüge verbreitet sind. Im Gegensatz zu anderen Kampfsportdisziplinen wird der Anzug beim Kung-Fu ohne Gürtel geschlossen. In der Regel verfügt er über Schließen und ist zum Teil mit aufwändigen Stickereien dekoriert. Flexible, leichte Schuhe aus Baumwolle oder Segeltuch vervollständigen die Uniform und schützen die Füße beim Training und während des Wettkampfes. Shaolin-Mönche tragen zusätzlich weiße Socken, die mit Beinbändern umwickelt werden. Je nach Ausrichtung und Trainingsziel kommen auch Waffen zum Einsatz.

Wohl am populärsten ist das chinesische Schwert, das mit zwei scharfen Schneiden versehen ist. Das Schwert ist hart aber relativ flexibel, damit es während des Kampfes nicht bricht. Der chinesische Säbel hingegen ist einschneidig, sehr leicht und eignet sich insbesondere für den Nahkampf. Er ist gleichermaßen eine Hieb- und Stichwaffe. Eine typisch chinesische Waffe ist der sogenannte Dreistock, der aus drei miteinander verbundenen Holzgliedern besteht.

Er eignet sich vor allem für schnelle Drehungen, da er ein großes Momentum entwickeln kann. Da die Verletzungsgefahr auch während des Trainings sehr groß ist und Dreistöcke generell als Waffe mit hohem Risikofaktor gelten, sind sie in Deutschland verboten. Und auch der Langstock findet im Kung-Fu Verwendung. Dieser Holzstock diente ursprünglich japanischen Bauern als unauffällige Waffe zur Verteidigung auf Reisen. Genau wie beim Dreistock beruht die Wirkung des Langstocks in erster Linie auf schnellen Bewegungen und der Entwicklung von Fliehkräften.

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Fazit

Kung-Fu ist mehr als nur ein Kampfstil. Das chinesische Wort ist ein Überbegriff für intensive, harte Arbeit und bezeichnet zudem die verschiedenen, chinesischen Kampfsportrichtungen. Die Ursprünge des Kung-Fu reichen der Legende nach bis zur Amtszeit des Urkaisers Huangdi zurück, der China vor mehr als 4000 Jahren regierte. Wenn du selbst Kung-Fu erlernen möchtest, benötigst du Disziplin und Ausdauer, da die chinesische Technik körperliches Geschick und mentale Stärke zu einem facettenreichen Gesamtkonzept vereint.

Zudem beinhaltet die Idee des Kung-Fu einen enthaltsamen Lebensstil, der den Verzicht auf Alkohol und eine vegetarische Ernährung voraussetzt. Bevor du mit dem Training beginnst, solltest du dich zuerst für einen bestimmten Kung-Fu-Stil entscheiden. Sehr beliebt und verbreitet sind beispielsweise Wing Tsun oder Shaolin Kung-Fu.

Für die Teilnahme an einem Kurs
benötigst du neben einer gewissen Grundfitness einen lockeren Kung-Fu-Anzug und leichte Turnschuhe. Während der Praxis des Shaolin Kung-Fu sind zudem Socken mit einer speziellen Schnürung notwendig. Beim Training lernst du die Grundlagen des Kung-Fu wie Schrittfolgen, gezielte Tritte und Schläge und Entspannungsübungen. Je nach Schule spielen zudem Angriff und Verteidigung mit traditionellen Waffen wie beispielsweise Schwertern und Dolchen eine wichtige Rolle.

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